
i
' •-Ji
vs,!
'.h
':f ?\3 '.Si
- - - 224 —
wie B rown mil Rechl heinerkl, viel weniger verwandt als den Hippocralcaccen.
I.elzlei'e, von ilenen M a r l i u s noeli die Trigonieen
gelrennl lial, stehen ansser S/aphij/eaceni, welehe Candol l e als
(Inlergrnp|)e der Celastrineen Ciihrl, noch (nach Jns s ien) den Malpighiaceen
nnd Acerineen ans der nächsten Reihe sehr nahe.
Die vierte nnd letzte der hier nebeneinander anfgefiihrten Parallelreihen,
ist ansgezeichnet, durch den anfangs geraden, in den letzlern
(Gliedern gekrümmten Eml)ryo, der meist nnr von einem diinnen Eiweiss,
welches sehr häutig iehll, umgehen isl. Jedes Fruchtblatt bildet
1 - 2, sehr selten 3 an der Centraisäule befestigte Eichen aus. Zwei
Fruchtblätter bilden einen 1, 2 und sehr häufig 4fächengen Fruchtknoten;
die Zahl der Fruchtblätter steigt nur in den seltensten Fällen
(Hkhoboleae) über drei. Staubgefässe 4, 5, später 8 — 10, bei den
Hhizoboleen auch mehr. Durch Verkümmerung häutig nur 2 Staubgefässe.
Die Bildung der 4 — Stheiligen Blumenkrone isl anfangs sehr
gewöhnlich unregelmässig nnd lippig. Blätter häutig gegenüberstehend,
anfangs einfach, später geliedert oder fächerförmig zusammengesetzt,
sehr selten mit Nebenblättern. Die Reihe neigt sich im spätem Verlauf
am meisten der vorigen mil ihren Nebenformen zu.
Die Globularieen^ mit denen wir diese Reihe begonnen haben,
unterscheiden sich von den Dipsaseen beinahe nur, durch den nicht
mit den äussern Blülhenkreisen verwachsenen Fruchtknoten, weshalb
auch einige Autoren vorgeschlagen haben, beide Fan)ilien mit einander
zu vereinigen. Zu den Brunoniaceen, welchen sie von mehreren Systematikern
genähert werden, stehen sie in demselben Verhältniss wie
die Dipsaceen zu den Compositen, oder richtiger: die Brunoniaceen
verhalten sich zu den Compositen, wie die Globniarieen zu den Dipsaceen.
Ich glaube aber, dass Ach. Richar d Unrecht hat, die Globniarieen
mit den Primulaceen zu vergleichen, eher zeigen sie einige
Analogie mit den Planlagineen, welche ja auch den Dipsaceen ähnlicli
sind, und wirklich haben Lindley und Braun diese beiden Familien
neben einander gestellt. Am innigsten schliessen sich aber den Globniarieen
Stilhineeii und Selagiiieeji an, von denen R e i c h e n ha ch
die ersteren mit den Epacrideen unter den Plumbagineen aufführt.
Viel sicherer verwandt sind aber beide den Myoporineen^ welche wieder
durch die Gattung Avicennia L. mit den Ver^beiiaceen (Vitices
J u s s . ) ohne Lücke vermittelt sind. Hierauf aber folgen die Labialen
und Borrayineen^ von welchen letzteren Ventenal die Sebesteneen
(Cordiaceae Rrown) gelrennt hat, in festem Anschhisse, Link's Familie
der Cordiaceen umfasst jedoch noch iWe Hydrophyl l e en^YO'Nn' ^^
22; ) —
welche sonst unter den Borragineen standen, die jedoch, wie schon
friiher erwähnt, auch mil den Convoivulaceen und Solaneen einige Beziehung
zeigen T und vielleicht als zwischen diesen Reihen stehendes
Zwischenglied zu betrachten sind. Es scheint mir nicht Grund genug
vorhanden zu sein, mit S chr äde r noch die Ileliotropieen , oder mil
M a r l i n s die Ehretiaceen von den Borragineen zu trennen, denn sie
weichen meist nur durch unbedeutende Unterschiede der Fruchtbildung
ab. Wäre ich ein Freund solcher vielfachen Zersphtterungen, so würde
ich eine besondere Familie der Cerinlheen zu bdden vorschlagen, weil
diese Gattung durch ihren zweifächerigen Fruchtknoten, und die am
Grunde zusammenhängenden Anlheren, sich ebenso abweichend zeigt
in der Blülhenbildung, als abweichend im Habitus von den andern
Asperifolien. Diese Gattung isl zumal dadurch interessant, als sie
einen Uehergang zu bilden scheint, zwischen der vorigen Famihe und
denjenigen der Bolwarieen, Oleinen und Jasmineen. Die Blüthenbildung
dieser Familien ist so abweichend von der aller andern in den
hier genäherten 4 Reihen aufgeführteri Bilanzen, dass man eher geneigt
sein kann, sie den Thymeiaeen anzuschliessen wegen der 2 und 4zähligen
regelmässigen Blüthen (vergl. p. 191); wenn nicht der Habitus
und die allgemeine Bildung sie hier anschlössen. Die an dieser Stelle
auffallenden diandrischen Blüthen der genannten Gruppen iassen sich
aber bei genauerer. Untersuchung dahin erklären, dass hier eine paarweise
Verschmelzung von je zweien einander zunächst stehenden Antheren
stattgefunden hat, worauf das 5 Slaubgefäss verkümmert ist.
Der ganze Bau der Staubgefässe dieser Familien bewahrheilet diese
Erklärung, und in der wie gesagt nahe stehenden Gattung Cerinthe
sehen wir diesen Vorgang vorbereitet. Auch zeigt dieselbe den zweifächerigen,
zweieiigen Fruchtknoten, der jenen Gewächsen eigen ist,
oder die beiden Carpelle der Frucht sondern sich von einander, und
jedes bildet zuweilen noch eine falsche Scheidewand, die den Oleinen
und ähnlichen fehlt. Ebenso die Gattung Onosina L.
Zu den Oleinen hat man zumeist die Gattung Fraxinus gerechnet,
die aber im Habitus wie in der Blülhenbildung genugsam abweicht,
um daraus eine besondere Familie zu bilden, die alsdann den Uehergang
macht zu i\ew Acerineeri^ wie Nees ab Esenbeck, der Jüngere,
welcher diese Trennung vornahm^ mehrfach begründete. Allerdings ist
es fast unmöglich, hier eine strenge Grenze zu ziehen, was ich gern
als Beweis für die Berechtigung meiner Reihenbildung konstalire, denn
wenn Nees als Hauptgrund der Trennung die v ierblät t r ige Blume
der Fi^axinus-kviidu^ wo sie vorhanden ist, anführt, so muss ich be-
K r a u s e , Morpliologie etc. 15