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V o r r e d e .
,,Alle Gestalten sind ähnlich, doch keine gleichet der andern
Und so deutet der Chor auf ein geheimes Gesetz/*
( G ö t h e . )
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Wenn ich durch mehr als ein Decennium zurückblickend, den
ersten Keimen der vorliegenden Abhandlung nachspüre, so steigt in
meiner Erinnerung das Bild einer langen Waldwanderung auf, wo ich
nach meiner Gewohnheit mit dem Trachten des Malers in die grünen
Wipfel schauete, um die Eigenheiten ihrer Formen zu begreifen.
Pflanzenphysiognomische Studien haben mich seit früher Jugend mächtig
angezogen, und der intensive Formenunterschied des Nadelholzes vom
Laubholze beschäftigte insbesondere mich oftmals. An dem Tage, dessen
Gedächtniss hier erneuert wird, war ich über einen Hügel mit jungen
Riefernptlanzungen gewandelt, überall umgeben von dem grünen Zeltlager,
in welchem ein Gipfel über den andern sich hervorspitzte.
Wenn irgend eine Pflanzenform den Sinn einlädt, ja auffordert zur
Analyse des äussern Typus, so sind es die Koniferen im Alter einiger
Jahre. Hier kann man Zirkel und Lineal anlegen, die Gestalt lässt
sich konstruiren, ihre Starrheit und die Regelmässigkeit, mit welcher
ein Quirl dem andern folgt, erinnert an Krystallgruppirungen, an Formen,
die der sich selbst überlassene unorganisirte Stoff gelegentlich
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