I
Syn. Sphaeria coenobitica De Not., Micromyc. ital. dec. VIH (sub Sph.
bullata). — Valsa coenobitia De Not., Sfer. ital. n. 41 tab. 4 1. —
Von der nachfolgenden, sehr ähnlichen A rt, mit welcher vorliegende
bisher hauptsächlich verwechselt worden sein mag, unterscheidet sich letztere
durch die dickeren Ostiola, sowie hauptsächlich durch die constant grösseren
Sporen und Spermatien. Die Ostiola haben meist eine Länge von -| bis
1 Millim., seltener — bei feuchtliegenden Zweigen — werden sie bis
iL Millim. lang und sind, wenn die Stromata sich auf der nach dem Boden
zugekehrten Seite des Zweiges befinden, alle in einer Richtung seitwärts
gebogen, während sic sonst büschelförmig nach allen Seiten divergiren. Mit
der Lupe überzeugt man sich leicht, dass die Ostiola schwach knotig
gegliedert und von dor Basis nach der Spitze zu allmählich verjüngt sind.
Die stets sehr flach gewölbten oder platt konischen, am Grunde l l bis
2 Millim. breiten Stromata ragen nicht oder doch nur sehr wenig pustel-
förmig über das Periderm hervor. Letzteres pflegt daher nur von einem
Loche, durch welches das Mündungsbüschel hervortritt, durchbrochen zu sein
und im Uebrigen das Stroma unverändert zu bedecken. Seltener ist das
Periderm aufgeschlitzt. Im letzteren Falle wird die Oberfläche der Peri-
thcoienlager, und oft auch, in geringerer oder grösserer Ausdehnung, die der
angrenzenden inneren Rindo, fleckenartig gebräunt, während sonst die
Stromata die Farbe des unveränderten Rindenparenchyms behalten. Die
Perithecienlager stehen meist haufenweise, seltener in grösserer Ausdehnung
gleichmässig verthcilt, bei einander und sind mehr oder wenig genähert, ohne
indess zusammonzufliessen. Die normale Länge der Sporen beträgt 10 Mik.
Am häufigsten findet sich diese, jedenfalls sehr verbreitete Art auf
Zweigen von Quercus (um Münster bei Wolbeck, Nienberge), von welchem
Substrat De Notaris dieselbe allein beschreibt. Ich sammelte sie ausserdem
nooh auf Birkenzweigen (Wolbeck bei Münster), sowie an ausgegrabenen,
längere Zeit frei gelegenen Wurzeln von Alnus (Lohaus Häuschen bei
Münster). —
Im Winter und Frühjahre. Spermogonien im April gesammelt (von der
Eichenform).
50. V. CERATOPliORÄ Tul. (Sel. Fung. Carp. II p. 191 tab.
XXII fig. 1 —11.) — Stroma miuutura, e basi orbiculari, rarius
ovali depre.sse convexum v. subconicum, nunc peridermio, plerumque
rimose fisso, tectum, nunc contra parum protuberans
peridermiique facile resolvendi laciniis cinctum et ut corticis interioris
superficies ipsa colore fusco tinctum. Perithecia in singulo
stromate 5 — 20, monosticba, minuta, densissime stipata,
subglobosa, collis brevibus ostiolisque plus minus longe exsertis,
tenuibus, cylindricis, laeviusculis, basi plerumque fasciculatira
connatis, deinde divergentibus v. varie flexuosis praedita.
Spermogonia stromate perithecigero minora, ceterum simillima,
multilocularia, looellis circinantibus, poro centrali unico, rarius
pluribus aperta. Spermatia minima, cylindrica, curvula, byalina,
in sterigmatibus 16 Mik. c. longis, subsimplicibus aerogena long.
4 Mik., lat. C. 1 Mik. Asci anguste clavati, sessiles, octospori,
long. 32 — 40 Mik., lat. 4—5 Mik. Sporae subdisticbae, cylindricae,
curvulae v. subrectae, unicellulares, byalinae, long.
6— 8 Mik., lat. 1 ^ - 2 Mik.
Syn. Sphaeria Ceratospermum Tod., E. Meckl. Sel. I I p. 5 3 tab. XVII
fig. 13-1 (?). -— Sph. oeratosperma F r., Syst. Mycol. II p. 36 4. —
Currey, Act. Soc. Linn. Lond. X X II p. 292 n. 9 4 tab. X LVII fig. 0 3
(neo 9 2!). — Sphaeria decortican.s Fr., I. c. p. 39 6 (saltern pro parte).
— Valsa decorticans Frf, Summ. V. Sc. p. 412 (p. p.). — Valsa Rosarum
De Not., Sfer. ital. p. 3 7 tab. 42 (forma rosaecola, ostiolis
abbreviatis!). —
F u n g i s p e rm o g o n i i : Gytispora Rosae Fuokel, in Fung. rhen.
n. 624. —
Exsicc. Moug. et Nestl., Stirp. Vog.-Rhen. n. 567 et n. 768 (sub Sph.
Penecillus Pers. In litt.). — Rabenh., Eung. eur. n. 25 0 (sub nom.
Sph. coronatae Hoffm.) ex parte (forma quercicola — seo. Tul.). —
Fuckel, Fung. rhen. n. 606 (forma quercicola, sub nom.,,Valsa decorticans
F r .“ ) neo non n. 1566 (forma rosaecola sub tit. V. Rosarum
De Not.). —
F o rm a e r o s a e c o l a e o y t i s p o r e a e : Fuck,, Fung. rhen. n. 624
(nec Klotzschü, Herb. myc. ed. I n . 1062). —
Die Beschreibung, welche Tode 1. e. und nach ihm Persoon (Syn. Fung.
p, 2 3) von Sphaeria Ceratospermum geben, lassen es mir noch zweifelhaft
erscheinen, ob Tode darunter die Rosenform unserer Species verstanden
habe, und wähle ich daher schon aus diesem Grunde die Tulasnehsche
Bezeichnung, obgleich die Verfasser der Karpologie darunter nur die Eichenform
beschreiben.
Ihre verwickelte Synonymie verdankt vorliegende Species der Verschiedenheit
des Substrats, welches sie bewohnt und der sehr variirenden
Länge ihrer Ostiola, abgesehen davon, dass sie ohne sorgfältige Vergleichung
und vorzüglich ohne vergleichende mikroskopische Untersuchung leicht mit
der vorhergehenden und selbst einigen unten anzuführenden Arten verwechselt
werden kann. — Die Rosenform (V. Rosarum De Not) unterscheidet sich
von der auf Eiche vorkommenden, nur durch die meist geringere Anzahl der
Perithecien in den, desshalb etwas kleineren Stromaten. Fü r ihre Zusammengehörigkeit
spricht auch die gleiche Beschaffenheit ihrer Spermogonien und
Spermatien. Nur die von Fuckel als Gytispora Rosae edirte Spermogonienform
gehört zu unserer A rt; was unter derselben Bezeichnung sich In
Klotzschü Herb. myc. ed. I n . 106 2, sowie Im Herb. Lasch, selbst findet,
enthält, neben sehr verschiedenen anderen Sachen, allerdings auch eine
Spermogonienform, deren Spermatien ioh indess doppelt grösser als bei vorliegender
Art fand.
Die beiden bekannteren Formen letzterer besitzen meist verlängerte
( i _ l i Millim, lange) haarförmig dünne, in zierlichen, schwarzen Büscheln
das Periderm überragende Ostiola, beide finden sich indess auch mit verkürzten,
das Stroma kaum überragenden, abgestutzten und dann deutlicher
durchbohrten Mündungen. Diese Verschiedenheiten sind indess so wenig
constant, dass man fast stets schon auf ein und demselben Zweige alle
t