i^nsXogcn X . polymorpha (F.) schon durch die hellere, erdfarben-braune,
sammetartig matte Oberfläche des Stromas, sowie die stets steril bleihcnden,
hornartig sich verjüngenden, geraden oder leicht gekrümmten Enden desselben
sicher zu unterscheiden. Wächst stets in dicht rasenformigen Gruppen,
so zwar, dass die unteren Theile der Perithecienträger zuweilen in einer
Länge, welche die der oberen, freien Theile übertrifft, in unförmliche, knollenartige,
korkige Körper von der Grösse einer Haselnuss bis zu der einer
Faust verschmolzen erscheinen. An Längsschnitten solcher Knollen unterscheidet
man leicht die jedem der oberen, freien Stromatheile entsprechenden,
weissen Markc>dinder und zwischen ihnen die braune Kindenschicht.
Geeignete P räpara te zeigen, dass alle freien Stromatheile eines Knollens
Theile eines Stammes sind, der sich vom Grunde des Knollens nach oben hin
dichotom in immer mehr Zweige spaltet, deren letzte Glieder frei über den
Knollen hervortreten. Im fruchtreifen Alter messen die freien Stromatheile
2— 5 Centim. in der Länge, bei einer Breite von 5— 7 Millim. In jüngeren
Entwickelungstadien findet man die freien Theile, 3 Millim. bis 1 Centim.
hoch, zitzenförmig, auf dem bereits ansehnlich grossen Knollen entspringen.
Die reifen Perithecienträger haben meist eine spindelförmige Gestalt,
indem der mittlere, dicke, perithecientragende Theil sich unmittelbar in den
kurzen Stiel und nach oben in die sterile Spitze fortsetzt. Nicht selten ist
die Keule mehr oder weniger tief gabelförmig gespalten und dabei zusam-
meiigedrückt verbreitert oder beide Theile cylindrisch. In anderen Fällen
ist die Keule bis dicht unter die kurz zweitheilige Spitze cylindrisch. Das
sammetartige Aussehen gewinnt das Stroma dadurch, dass das Pseudoparenchymgewebe
der Rindenschicht leicht in kleienartige Theilchen zerfällt.
Die Conidien, auch hier auf kurzen, septirten Sterigmen abgeschnürt,
sind rundlich, verkehrt eiförmig, meist 8 Millim. lang und bis 6 Millim. breit.
Die von Fries als Varietät zur vorliegenden Art gezogene Sphaeria
Htizoides W. in litt. (Fr, Elench. Fung. II pag. 5C. — Sph. stuppea W.,
Flor. germ. IV p. 8 5 7. — Hypoxylon rhizoides Rahenh. Deutsch.
Kryptog. Flor. I p. 223), von Wallroth an Eichenholz der Wasserleitungen
zu Nordhausen entdeckt, ist mir unbekannt. Vorkommen und die im
Elenchus gegebene Beschreibung sprechen für die Auffassung von Fries.
Obgleich selten, findet sich X . digitata doch über das ganze Gebiet
verbreitet an gezimmertem Holze, Bretter-Zäunen, Pfählen, alten Gartentischen,
seltner an Baumstämmen. (Nach Pries auch in Amerika) Ich
besitze sie von Mecklenburg (Fiedler, Wüstnei), Gross-Pogul bei Dyrhenfurth
in Schlesien (Wahner), Oestrich in Nassau (Fuckel) und Münster in
einem Garten der Stadt selbst von Fülsting gefunden; ferner bei Driesen in
der Neumark von Laseh gesammelt.
Die Perithecien reifen im Herbst.
b) t e r r e s t r i s .
7. X. BULBOSA (P.) Berk, et Br. (Berkeley, Outl. of Brit.
Fung. pag. 385 tab. 24 f. 2.) — Stroma erectum, crassum, simplex
V. apice furcatum, teres v. rarius apicen versus paullo dilatato-
corapressum, glabrum, nigricans, basi tuberosum. Clavula perithecigera
apice sterilis, simplex v. bi-tricruris, peritheciis
dense stipatis, nonnihil prominentibus mammillosa, teres v. sub-
11 —
compressa, stipite brevi. Asci cylindrici, pedicellati, octospori,
plerumque pseudoparaphysibus filiformibus, simplicibus, septatis
longe superati, long. 80—84 Mik. (pars sporifera), lat. 6—7 Mik.
Sporae oblique monostichae, fusiformes, obtusae, unicellulares,
inaequilaterales, fuscae, long. 12 Mik., lat. 4 Mik.
Syn. Sphaeria bulbosa Pers. Obs. Myc. I I p. 6 3 tab. I f. l a — d. — Syn.
Fung. p. 5. — Fr., Syst. myc. I I p. 327. — Wallr., Fior. gcrm. IV
p. 858. .— Ilypoxylon bulbosum Rabenh., Deutsch. Krypt, Flora I
p. 222. — Xylaria bulbosa Tul. Sei. Fung. Carp. I I p. 25. —
Exsioc. Rabenh., Fung. eur. n. 13 3. —
Das Stroma ist am Grunde rundlich knollenförmig, bis ungefähr 2 Centim.
im Durchmesser haltend und mit diesem Theile zwischen dicht zusam-
niengehäuften Nadeln am Boden von Nadelholzwaldungen verborgen. Der
obere, meist cylindrische, seltner nach der Spitze hin allmählich zusammonge-
drückte, meist gabellg gespaltene, seltner einfache Theil des Stromas erreicht
eine Länge von 4— G Centim. Die Perithecienkeule wird wie bei X. digitata
von dem mittleren Theile des Stromas gebildet und erscheint weder
gegen die sterile Spitze desselben, noch gegen den kurzen Stieltheil abgesetzt.
Tulasne betrachten diese A rt als der X. pedunculata verwandt ; mir
scheint sie der vorhergehenden Art am nächsten zu stehen. Beide besitzen
dieselbe Knollenbildung am Grunde des Stromas, nur dass bei X. digitata
stets mehrere bis zahlreiche Perithecienträger aus einem Knollen ihren
Ursprung nehmen, oder mit anderen Worten, dass bei X. digitata die Theilung
des Stromas am Grunde, bei vorliegender Art dagegen erst gegen die
Spitze hin elntritt. — Ueberdies scheinen rmr X. pedunculata und Tulasnei
durch die eigenthümliche Beschaffenheit ihrer Schlauohsohicht ebenso sehr
von X. bulbosa als den übrigen Arten der Gattung abzuweichen.
Wächst in Nadelholzwäldern zwischen abgefallenen Nadeln. Aeusserst
selten ; in Deutschland meines Wissens nach Persoon, der diese Art um Göttingen
entdeckte, nicht wieder aufgefundon. Ein Persoon’sches Exemplar,
das in der Kunze’sohen Sammlung aufbewahrt wird, fand ich auch in Grösse
und Beschaffenheit der inneren Theile völlig übereinstimmend mit dem
citirten Exsiccat der Rabenhorst’schen Sammlung. Diese Exemplare sind
von Brome in England (Luoknam Grove-Wiltshire) im Oktober gesammelt.
Die Perithecien reifen im Herbst.
c) f o l i i c o l a .
8. X. FILIFORMIS (Alb. Schw.) Fr. (Summ. Veg. Scand.
p. 382.) — Stroma erectum, nigricans, glaberrimum, laeve, immo
nitidulum, simplex, furcatum v. varie ramosum, filiforme, sub-
ilexuosum, plerumque compressum, rarissime apicen versus dilatatum,
bicrure. Clavula perithecigera stipite brevior ac vix
crassior a stromatis parte superiore sterili, rosea, saepe incurva,
apicen versus sensim attenuata longe superata, peritheciis valde
prominentibus aspera.