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geschwärzte Saumsehicht bemerkhar wird, erkannt und richtig gewürdigt:
sein System der Pyrenomyceten wurde dann nahezu diejenige Vollendung
erreicht haben, welche ohne genauere Kenntniss der carpologischen Charaktere
und der Entwicklungsgeschichte überhaupt erreichbar war.
Wie gänzlich übereinstimmend die krautbewohnenden Arten der Gruppe
mit den vorhergehenden sind, zeigt D. incrustans besser als die übrigen,
da sie in der Ausbildung der generischen Merkmale den entwickeltsten Formen
der holzbewohnenden Species gleiohkommt, ja dieselben bezüglich ihres
Stromas übertrifft. Dieses findet sich nämlich nicht selten auf dem nachträglich
mehr oder weniger vollständig entrindeten Ilolzkörper des Substrats
zuweilen ziemlich dick krustenförmig und dann in diesem Theile von gänzlich
eigenartiger, fester Consistenz und auf der Oberfläche rein schwarzer, im
Innern dagegen weisser Farbe. Ich glaubte in dieser Form, welche zudem
fast stets verkürzte, die Stromaoberfläche kaum überragende Ostiola besitzt,
im er.sten Augenblick Diatrype Stigma vor mir zu haben ! Die Spermogonien,
— in den mir vorliegenden Stücken meist veraltet, — sind in die
Stromakruste mit ihrer Basis meist eingesenkt und hinterlassen, wenn der
freie Gehäusetheil abbricht, ovale bis rundliche Grübchen in derselben. Ich
konnte bisher nur Spermatien in ihnen finden. Häufiger ist das Stroma
indess weniger vollkommen entwickelt und von der in dieser Gruppe üblichen
Beschaffenheit. Die dann meist verlängerten, sehr dünnen, rein schwarzen
Ostiola brechen in diesem Falle dicht heerden- oder selbst bündelweise
durch das schmutzig graue Periderm. Wo letzteres abfällt, beginnt die
entblösste Rindenoberiläehe sofort sich zu schwärzen.
Ich fand diese interessante, auffallenderweise bisher unbekannt gebliebene
Form oft und reichlich an alten, stark verholzten Stöcken von Brassica
olerácea, die während des Winters an feuchten Orten zusammengehäuft
lagen, — im Garten des Jägerhäusohens und der Wienburg bei Münster,
vom Januar bis April. Mit Spermogonien im erstgenannten Monat.
22. D. ARCTII (Lascli) f — Stroraa plus minus late effusum,
saepissime ambiens caulesque lon^e lateque in silperficie tandem
nigrificans v. rarius peridermio cinerascente, immo omnino non
decolorato, ostiolis exasperato tectum, parte immersa strato
extimo, nigricante cincta, ceterum ligni specie et colore v. expallente.
Perithecia exigua ordine vario sed in plerisque laxe
sparsa, multo rarius hinc inde dense stipata, globosa v. depressa,
ligni substantiae omnino immersa, in collum tenuissimum abrupte
attenuata. Ostiola modo elongata, tenuissime cylindrica v. basin
versus paullo incrassata, rectiuscula v. saepius, flexuosa v.
secunda, modo abbreviata, conica, immo hemisphaerica, punctiformia,
pertusa. Asci oblongi v. rarius clavati sessiles, octospori,
plerumque 40—50 Mik. in long., 6—8 Mik. in lat. aequantes.
Sporae subdisticbae, fusiformes, utrimque acutiusculae,
inaequilaterales v. parum curvatae, raro rectiusculae, bicellulares,
quadriguttulatae, baud constrictae, hyalinae, 10— 14 Mik.
longae, 2\ —3 Mik. crassae.
Syn. Sphaeria Arctii Lasch In Klotzsch. Herh. myc, nec non in Mycotheca
sua (nunc Academiae rcg. monaster.) — saltem pr. prte. — Sphaeria
(Ceratostoma) orthoceras Rabenh., Klotzsch. Herb. myc. —
Exsicc. Klotzsch, Herb. myc. ed. I n. 104G. (sub nom. Sph. Arctii) ct
n. 1435. ed. II n. 41 („Sph. orthoceras“ ). —
Die Verwechselung dieser Form mit Sphaeria orthoceras ist leicht
begreiflich, da diese beiden nicht nur sondern überhaupt die krautbewohnenden
Arten der Gruppe sich meist auch habituell sehr nahe stehen. Wohl
nur dem Umstande, dass man bisher bei Stengel und Blätter bewohnenden
Kernpilzen, die Species mit besonderer Berücksichtigung des Substrats zu
unterscheiden pflegte, ist es zuzuschreihen, dass nichtsdestoweniger gerade
diese Arten schon bei älteren Mykologen Beachtung gefunden haben. —
Nach Vergleichung aller dieser Formen und insbesondere ihres Fruchtbaues
scheint es dagegen im ersten Augenblick viel eher zu rechtfertigen, wenn
man sie, etwa unter der Wallroth’schen Siieciesbezeichnung „inquilina,“
als eine substratvage Art zusammenfasst, wie dies Tulasne in der Karpologie
(tom. I I p. 64) andeuten und Croiian (Florule du Finistère, p. 25)
gethan haben. Letztere (P. L. und II. M. Crouan) ziehen überdies offenbar
auch D. Dulcamarae zu Sphaeria inquilina W., da diese als ani Ilera-
cleum, Urtica, Girsium palustre, Rumex nnd Solanum_ Dulcamara
vorkommend bezeichnet wird. — Zu welcher der hier beschriebenen Arten
„Sphaeria inquilina JV.“ bei Desmazieres, Plant, crypt. de hrance, ed, II
n. 1766 (cf. Tul., Carp I I p. 64) ani Prunella vulgaris gehöre, oder ob
sie eine besondere Species darstelle, vermag ich nicht zu entscheiden, da
ich die genannte Sammlung bis je tz t leider nicht vergleichen konnte und
mir eine Diaporthe auf dem angegebenen Substrat überhaupt nicht bekannt
ist. - Behandelt man vorliegende Form als selbstständige Art, so muss ihr
wohl, da Lasch sie zuerst durch einen besonderen Namen unterschied, die
vorstehende Speciesbenennung verbleiben, obgleich letztere wegen des verschiedenen
Substrats, das D. Arctii bewohnt, unglücklich gewählt erscheint
und Lasch überdies, wie seine Sammlung beweist, die nachfolgende, gleichfalls
auf Lappa vorkoramende Art damit verwechselte. —
Der Grund, welcher mich veranlasst D. Arctii und die nachfolgenden verwandten
Arten anzuerkennen ist die innerhalb bestimmter Grenzen meist
constante nnd abweichende Grösse der inneren Fruchttheile, womit Eigenheiten
bald in der Beschaffenheit des Stromas und der Perithecien, bald in
der der Sporen verknüpft sind, die an sich zwar sehr geringfügig erscheinen,
bei ihrer Beständigkeit aber wohl als indicatorische Speciesmerkmale
genommen werden müssen. Fü r D. Arctii besteht dasselbe in den beiderseits
spitzllchen, ungleichseitigen bis wenig gekrümmten, niemals eingeschnürten
Sporen. — Die sehr verschieden grossen Stromaflecken sind
zuletzt in der Regel matt-schwarz, die Perithecien verhältnissmässig tief
eingesenkt, die Ostiola sind öfterer und stärker verlängert als bei den
folgenden Formen.
Auf abgestorbenen Stengeln von Lappa zahlreich zunächst von Lasch
bei Driesen im Frühjahr, ferner von Fiedler bei Doemitz (Flora Megapol )