die Besliniiuung der Arten wesentlich erleichternd charakterisirt werden zu
können. Die ostiola umbilicata der im Allgemeinen durch lebhaftere F ä rbung
sowohl des Stromas als llyinoniiims ausgezeichneten Arten von Euhy-
poxylun fand ich oft weisslich berandet oder fast verstopft: eine Erscheinung,
die, wenn ich nicht irre, durch sogen. Periphysen bewirkt, allen Formen der
Gruppe eigen sein dürfte, welche loh dagegen niemals he! Epixylon-Arten
autraf, und die darum wohl von dem Bau der Mündung selbst bedingt ist.
Die Unterscheidung der Arten mit fast kugelrundem bis polsterförinigein
oder mit krustenformig ausgehreitetein Stroma ist von geringem Werthe und
kann bei der Bestimmung leicht Schwierigkeiten bereiten, da nicht wenige
Arten in beiden Stromaformen und diese Formen selbst in mannichfachcn
Uebergängcn auftreten.
Die von mir zur Abtheilung Endoxylon vereinigten Arten der Gattung
bieten in der BeschalTenheit ihres in’s Holz elngesenkten Stromas für die
erste Betrachtung so gross und unvermittelt erscheinende Abweichungen,
dass man ihre Trennung von Ilypoxylon als geboten betrachten könnte.
Dies um so mehr, als auch die Schlauchschicht unverkennbare Eigenthüm-
lichkeiten zeigt. Die letzteren würden indess allein zu einer Trennung nicht
berechtigen, die Beschaffenheit des Hymeniums fand ich bei diesen Arten
dem Charakter der Gattung völlig entsprechend und für das so merkwürdig
sich ausnehmende Stroma derselben glaube ich in Folgendem die richtige
Deutung zu finden.
Unter hunderten von untersuchten Stücken fast aller unten angeführten
Arten finde ich, mit Ausnahme von ollenbar jüngeren, ausnahmslos den unterhalb
des aufsitzeuden, perlthcoienführenden Stromas gelegenen Theil des
Holzkürpers und mehr oder weniger tief in diesen eindringend von einer
geschwärzten Saumschicht begrenzt. Die innerhalb der Saumschicht
gelegene Substratmasse erscheint meist nicht vei ändert. Die Saumschicht
entspricht in ihrem Umfange entweder dem des aufsitzenden Stromas oder
ist ausgedehnter, stets aber mehr oder weniger genau der Form des letzteren
entsprechend. Diese Verschiedenheiten sind für die einzelnen Arten innerhalb
enger Grenzen constant und charakteristisch. Jemehr der Saumumfang
dem des Stromas entspricht, desto schärfer und geschwärzter tr itt er
auf und erscheint bei kleinkrustigen Formen häufig geradezu als unmittid-
bare und unveränderte Fortsetzung der Wandung des aufsitzenden Stroma-
theils. So besonders bei II. serpens (P.).
Tulasne (1. c. p. 80) erwähnen dieser Erscheinung an der Spitze ihrer
Beschreibung der Gattung mit der Bemerkung: ,,mycelium matrici saepius
maculatae intusque raarmoratae innatum.“ Nur eingehende, entwicklungsgeschichtliche
Untersuchungen werden Bedeutung und Ursprung dieses eingesenkten
Pilztheiles feststellen können, unzweifelhaft ist für mich aus vergleichend
morphologischen Beobachtungen, dass derselbe identisch mit dem
gleich oder sehr ähnlich beschaffenem Stromatheile der Arten von Antlio-
stoma, Eutypa etc. und nicht verschieden von dem unteren elngesenkten
und „umschriebenen“ Stroma bei Eutypdla, Diatrypella, Sclaerostroma,
Quaternaria u. s. w. sei. Als Mycelium betrachte ich bei Eypoxylon die
auf dem Substrat ausgebreiteten flockigen Ausbreitungen von Hyphen, aus
welchen zunächst das Hymenium und dann das perithecientragende Stroma
seinen Ursprung zu nehmen scheint. Der eben erwähnte, schwarzumschriebene,
eingesenkte Stromatheil hat ein begrenztes Wachsthum und wird —
wenigstens in seiner Sauinschicht •— stets erst bei schon sehr vorgeschrittener
Entwickelung bemerkbar.
H. (Endoxylon) udum (P.) und die damit nächstverwandten Formen
unterscheiden sich demnach wesentlich von den übrigen und zunächst den
Arten der Epixylon - Gruppe nur dadurch, dass bei ihnen die Perithecien
zum grösseren oder geringeren Theil in dem eingesenkten Stromatheile eingeschlossen
sind. II. (Epixylon) serpens (P.) liefert in seinen zahllosen
Formen eine fast vollständige Reihe von Uebergängen zum endoxylen Stroma
und ist am besten geeignet über dieses Aufschluss zu geben.
Das aufsitzende, perithecienführende (epixyle) Stroma entwickelt sich
meist frei auf dem Substrat, Holz oder Rinde, seltner unterhalb des Periderms.
Dieses wird dann entweder sehr bald durchbrochen, worauf das
Stroma gleichfalls oberflächlich erscheint, oder das Hervorbreohen erfolgt
erst später und auch das entwickelte Stroma bleibt am Grunde der Rinde
eingesenkt und vom Periderm eingefasst.
Sect. I. DALDINIA (De Not.) f Stroma perithcoigerum, superficiale,
subglobosum. Perithecia stremati omnino immersa nec protuberantia.
Ostiola umbilicata.
I. H. CONCENTRICUM (Bolt.) Grev. (Scot. Flor. VI tab. 324.
1828.) — Stroma nunc subglobosum v. hemisphaericum, sessile,
nunc obovatum et substipitatum, crassum, fusco- v. violaceo-
nigricans, e stratis concentricis structuin. Hymenium conidiferum
ex cinereo-fuscescens, pulveraceum. Conidia minuta, ovata, in
sterigmatibus septatis ramosisque fasciculatim acrogena. Pen-
tliecia in stromatis strato extimo monostiche nidulantia, densissime
stipata, obovata, mutuaque pressione angulata, omnino immersa,
ostiolis minimis, punctiformibus poroque angustissimo
perforatis, umbilicatis vix prominulis. Asci cylindrici, longissime
ac tenuiter pedicellati octospori, long. 112 Mik. (pars sporifera),
lat. 12 Mik. Paraphyses longissimae, filiformes, simplices.
Sporae oblique monostichae, late ovatae, inaequilaterales, unicellulares,
nigricantes, long. 14—18 Mik., crass. 7—10 Mik.
Syn. Valsa tuberosa Scop., Flor. Carnlol. ed. I I (1 7 72) p. 399.
Sphaeria tunicata Tode, Fung. Meckl. sel. I I (17 91) p. 6 9 tab. XVII
f. ISO. — Sph. fraxinea With,, Arrang. of brit. PI. ed. I I I t.IV (17 9G)
p. 3 9 3. — Sow., Engl. Fung. t. I I tab. IGO.— Sph. concentrica Bolt.,
Fung. Halif. append. (17 91) p. 180 tab. 180. — Pers., de fung. clav.
p. 15 0. — F r., Syst. myc. I I p. 331. — Currey, Act. Soc. Linn. Lond.
X X II part. I I I p. 2G5 f. 32. — Ilypoxylon concentricum Fr., Summ.
Veg. Scand. p, 384. — Berk., Outl. of brit. Fung. p. 386. — Tul.,
Sel. Fung, Carp. I I p. 31 tab. X I II f. 11 — 16. — Daldinia concentrica
Ces. et De Not., Comm. dell, societ. critt. ital. 1863. fase. 4. —
Exsicc. Fries, Sel. Suec. n. 141. - Klotzsch. Herb. myc. ed. I n . 16 2.
— ed. I I n. 6 0 0 .—