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erstrecken haben und die zugleich ihr Gebiet relativ vollständig zu behandeln
bestimmt sind, ist eine der grössten Unbequemlichkeiten ln der Ausführung
und zugleich eine der reichsten Fehlerquellen bedingt durch die selbstredend
immer sehr verschiedene Vollkommenheit des vorliegenden Materials. Ein
wie zuverlässiger Führer daun bei langjähriger Erfahrung und geübtem Blick
in zweifelhaften Fällen die Beurtheilung rein Indlkatorlscher Merkmale, __
der sog. Instinkt des Systematikers, — sein könne, bewies auch hier das
endliche Auffindeu des sehr vollkommen entwickelten Pilzes auf sehr alten
Stengeln der Goldruthe. Hier war nicht nur eine scharf begrenzende Saumschicht
des Stromas im Innern des Stengels sichtbar, sondern selbst die Oberfläche
des letzteren — soweit das Lager sich erstreckt — mehr oder weniger
gebräunt bis selbst schwarzfleckig. Die Saumlinie steigt bis zur Oberfläche
des centralen Markkörpers hinab. Auf Querschnitten des Stengels erscheint
dann oft die gebleichte Holz-und Markmasse durch eine kreisförmige schwarze,
schmale Schicht scharf getrennt. Die Bedeutung dieser Schicht lehrt dann,
meist schon auf den ersten Blick, ein Längsschnitt des Stengels, der den
Zusammenhang der Saumschicht mit der Verbreitung des Pilzes auf dem
Substrat deutlich zeigt und die etwa entstandfene Vermuthung zurückweist,
dass die schwarze Grenzschicht der beginnenden Zersetzung etwa der Markscheide
oder des äussersten Markgewebes entspreche. — Uebrigens kommt
bei D. linearis der auch sonst nicht seltene Fall vor, dass ein Stroma gleichsam
in einem grösseren eingeschachtelt auftritt. Bei gleicher Tiefe vereinigen
sich dann die Saumlinien beider früher oder später, oder es bleibt__
besonders bei Stromaten von sehr geringer Ausdehnung — der Saum des
kleineren vollständig getrennt. Diese Erscheinung beruht offenbar auf der
ungleichzeitlgen Entwicklung beider Lager. Sehr oft ist das innere, kleinere
Stroma schärfer und dunkler begrenzt und auf der Oberfläche des Stengels
gleichfalls geschwärzt, während das grössere Lager, offenbar jüngeren
Ursprungs, in Saum und Oberfläche noch viel heller ist. —
Bei ihrem, wie es scheint, ausschliesslich auf iS. Virqaurea beschränktem
Vorkommen, dem durch die meist reibenweis in kleineren Gruppen
angeordneten Perithecien bedingten Habitus, den stets nur wenig verlängerten,
aber kräftigen, kegelförmigen Mündungen ist D. linearis nicht füglich
mit einer der vorhergehenden Formen der Gattung zu verwechseln. Die
Sporen traf ioh selten gut entwickelt und reif; meist sind sie stumpf spindelförmig,
viertropfig, völlig reif indess deutlich vlerzellig. In dem citirten
Originalexemplare der Kunze’schen Sammlung konnte ich überhaupt keine
Sporen nachweisen, doch Ist die Identität mit der beschriebenen Form bei
der völligen Uebereinstimmung in allen äusseren Merkmalen zweifellos.
Auf abgestorbenen Stengeln von SolidagoVirgaurea wohl gleicher Verbreitung
mit dieser, aber seltener als andere Parasiten desselben Substrats.
Von Lasch bei Driesen, von Fuckel bei Oestrich im Rheingau, von mir '
wiederholt bei Münster (Wilkinghege, Nienberge) im Winter und Frühjahr
beobachtet. Andere als Schlaucbfrüchte vermochte ioh bisher leider nicht
aufzufinden.
Subgen. II. TETRÄSTAGON — Stroma diatrypeum, plus
minus late effusum, substrato omnino innatum ejusque mate-
riam internam nunc, excepto stromatis strato extimo nigricante,
specie omnino non mutans, nunc vero, et quidem
rarius, pallidiorem v. obscuriorein reddens. Peridermii
superficies stromatis vegetatione in aliis haud decoloraU,
in aliis contra maculis determioatis, finibus enim certis cir-
cumscriptis maculata. Perithecia in corticis parenchymate
evoluta eoque semper excepta vel denique in corticis interioris
superficie tamquam libere nidulantia. Ostiola cylindrica
V. conica, in aliis plus minus elongata longeque
exstantia, in aliis semper abbreviata, vix prominentia.
Sporae bi- v. quadricellulares, plerumque fusiformes,
rectae, byalinae, muticae v. rarissime setiferae, distichae
V rarius monosticbae, minutae v. majusculae. Spermatia
anguste oblonga v. fusiformia. Stylosporae tenuissime filiformes,
curvatae. ,
D e r alleinige, ab e r nach meinen U n te rsu ch u n g en constante und darum
wohl wesentliche Unte rschied d e r Formen dieser G ru p p e von denen d e r v o rh
ergehenden, b e s te h t in d e r L ag e ru n g der Pe rith ec ie n - - nicht wie bei diesen
im L l z k ö r p e r - sondern im R i n d e n p a r e n c h y m d e r vom Pilze bewohnte
n Axentheile. N u r eine Modifikation dieses Verhaltens
d e r P e rithec ien — wenigstens d e r völlig entwickelten — unte rh a lb des P e riderms
nnd a u f d e r inneren R in d e , wie es zuweilen hie r und bei analogen
G a ttu n g en noch häufiger sich findet. Die P e rith ec ien sitzen dann oft zuletet
anscheinend frei auf d e r Oberfläche des inneren R indenkorpe rs. _ Das Diatry-
p e en strom a d e r zah lre ich en , hie rh e r gehörigen Formen is t U eb n g e
wesentlich gleicher Bildung und von dem Stroma d e r A rten d e r v o n g
G ruppe n u r d urch den O rt der Perithecienentwicklung verschieden. Auch
h ie r is t — ein p a a r unten zu b e sp rech en d e, anscheinende Ausnahmen abgere
c h n e t — das eingesenkte Stroma s te ts durch eine sich schwärzende Saum-
sohicht von d e r unbetheiligten Su b stra tm a sse zuletzt
e n tsp rech en d e Oberfläche des Pe rid e rm s is t entweder nicht oder mehr oder
weniger dunkel v e r f ä rb t bis rein schwarz. Im Allgemeinen s teh t auch hier
le tz te re Ersch e in u n g im umgekehrten Verhältniss zu r Grosse des Stromas.
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im le tz te ren Falle d e r Stromafleck ohne scharfe Grenze, am Rande allmählich
verblassend. Zuweilen schon bei Formen mit g rö sse ren fast immer dagegen
bei solchen mit durchgehends kleinen Lag e rn f ä r b t sich dagegen das S u b s tra t
in d e r Ausdehnung des StrOmas au f d e r Oberfläche dunkel bis rem und g an-
zend schwarz, und is t zugleich d e r Stroma rand s ch a rf und zuweilen selbst
d u n k le r g e fä rb t als d e r eingeschlossene Stromafleck. Da d e r S tromaran
genau d e r ins S u b s tra t elngesenkten Saumschioht des £®S®” D u ^ r .
L s t e h t , wenn le tz te r e s , wie nicht s e lten , n u r etwa 1 - 3 Millim. Durch
m esser auf d e r Oberfläche b e s itz t, ein S trom a , welches^ in seinen morphologischen
Eigenthümlichkeiten wesentlich durchaus demjenigen d e r Leuco-
s t r a G r u p i bei Valsa e n tsp ric h t und wahrscheinlich auch entwick ungs-
geschichtlich damit identisch ist. So allmählich ab e r sind d.e Abstufungen
fwischen L a g e rn g rö s s te r Ausdehnung und ächtem D ia try p e e n -C h a rak te r