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101. V. POLYSPORA f (nov. sp.). — Stroma exiguum, e basi
orbiculari, dejiresse conicum, omnino immersum nec erumpens
V. pustulatum, disco rotundo peridermium perforante idque.
paullo tantum v. vix superante, primo cinereo-albido, deinde
fuscescente. Conceptacula minuta, alte immersa, subglobosa,
peridermio plerumque adhaerentia, mox spermogonio solum
mox peritheciis spermogonium centrale cingentibus eifarta.
Spermogonia poro unico in disco centrali aperta, spurie multilocularia.
Spermatia cylindrica, curvula, 5 Mik. longa, 11 Mik.
circ. crassa. Sterigmata breviuscula, parce ramosa. Perithecia
in singulo stromate 2—8, circa spiermogouium circinantia, globosa,
minuta, iu collum tenuissimum attenuata. Ostiola minutissima,
punctiformia, atra, discum non superantia. Asci anguste
clavati, sessiles, polyspori, long. 56 Mik., lat. 8—10 Mik. Sporae
conglobatae, cylindricae, curvatae v. subrectae, unicellulares,
byalinae, long. 9—12 Mik., lat. circ. 21 Mik.
Syn. Sphaeria (Valsa) nivea Curr., Act. Soo. Linn. Lond. X X II p. 27 6
n. 130 fig. 126 (ut videtur). .—
Ein durchaus eigenthümlicher Habitus, die gänzlich eingesenkten, bis
auf den Discus von den Conceptakeln eingeschlossenen Stromata, die Form
der fast kugelrunden, weniger als 1 Millim. breiten Conceptacula lassen diese
Art als durchaus selbstständig erscheinen. Die kreisrunde, kleine Scheibe,
anfangs hell grau, dann sich mehr oder weniger bräunend, ragt meist wenig
über das niemals pustelartig aufgetriebene Periderm hervor. Oft liegt sie
geradezu in derselben Ebene mit dieser, wird dann aber von dem etwas auf-
gefichteten Kande der Peridermöffnung ringförmig eingefasst. Die Ostiola
sind kleiner als bei jeder anderen Art der Gattung, selbst mit der Lupe
schwer sichtbar und überragen niemals die Scheibenfläche. Die Conceptacula,
in der Kegel am abgerissenen Periderm haftend, lagern ohne zusammen
zu fliessen dicht neben einander und haben Aehnlichkeit mit manchen kleinen
Massaria-Arten. Die sonst glatte Oberfläche des Periderms erscheint durch
die gleichmässig dichtstehenden Scheiben dem blossen Auge gleichsam wie
mit kleinen Sandkörnchen bestreut. Die Zahl der bald stark gekrümmten,
bald fast geraden, constant kleinen Sporen beträgt in einem Schlauche etwa
16 — 20. Immerhin hat vorliegende Art mit V. nivea noch am meisten
Aehnlichkeit und mag derCurrey’scheii Beschreibung und Abbildung letzterer
Art (1. C . ) eine Verwechselung mit der hier beschriebenen zu Grunde liegen.
Auf Zweigen von Betula, bis jetzt nur einmal von Füisting bei Erdmanns
unweit Münster im AVinter gesammelt,
102. V. FERTILIS (nov. sp.). — Stromata minuta, ebasi ovaliv.
suborbiculari, conico-attenuata, truncata, protuberantia, pustulata,
dense gregaria, basi non raro confluentia. Conceptacula ovalia
v. subrotunda, plano-convexa, corticis parenchymati immersa,
cum eo connata, peridermio soluto nunquam adhaerentia, spermogonium
v. stroma perithecigernm sustinentia. Spermogonia
poro unico in disco albido centrali aperta, multilocularia, locellis
radiatim ordinatis. Spermatia cylindrica, curvula, 5—7 Mik.
longa, 2 Mik. circ. crassa, tandem in cirrhos rubentes propulsa.
Sterigmata breviuscula, (20 Mik. circ, longa), parce ramosa, crassiuscula.
Perithecia conceptaculum integrum occupantia, plerumque
5—6, rarius 4 10 singulo stromate inclusa, monosticha,
saepe radiatim disposita v. circa centrale circinantia, conferta,
globosa V. mutua pressione angulata, minuta, in collum tenuissimum
attenuata. Ostiola minutissima, punctiformia, atra in disci
albo-pruinosi, orbicularis, rarius ovalis medio confertim emergentia
maculamque aterrimam efficientia, nec exserta. Asci oblongi
V. fere cylindrici, sessiles, polyspori, long. 56 — 64 Mik.,
lat. 7—9 Mik. Sporae conglobatae, cylindricae, curvulae v. subrectae,
unicellulares, hyalinae, 6 — 7 Mik. longae, 2 — 21 Mik.
crassae.
Diese schöne A rt hat, von den vielsporigen Schlauchen, der Beschaffenheit
der Scheibe und der Ostiola abgesehen, nur mit V. Kunzei Fr. Aehnlichkeit,
Die Conceptacula, 1 — ]1 Millim., lang, sind von hornartig fester Consistenz
und bilden gleichsam eine äussere Schale des unteren Theils der Perithecien,
die sie sehr eng einschliessen. Sie sind darum weniger regelmässig gewölbt als
bei .allen übrigen Arten, erscheinen im Querschnitt meist eingebuchtet und
haften fest im Rindenparenchym. Die Stromamasse selbst ist, wie die Scheibe,
fast rein weiss und bildet zwischen Conceptaculum und Perithecien sowie
zwischen den letzteren eine ungefähr gleichmässig dünne Schicht. Die P e rithecien,
stets allein ein Conceptaculum ausfüllend, sind dichter als bei den
übrigen Leucostomen gelagert und darum oft zusammengedrückt, eckig. Die
kleinen, punktförmigen, rein schwarzen Mündungen brechen stets dicht
zusammengedrängt in der Mitte der Scheibe hervor und bilden einen
schwarzen Fleck, der oft die ganze Scheibe bis auf den weissbestäubten Rand
einnimmt. Nicht selten stossen die immer dicht zusammenlagernden Coneep-
tacula zusammen und platten sioh gegenseitig ab. In diesem Falle bleiben
sie entweder durch die doppelt vorhandene Scheidewand noch deutlich
gesondert oder sie fliessen in verschiedenartigen, unregelmässigen Formen
geradezu zusammen. Die Schläuche besitzen eine ziemlich stark verdickte
Membran und enthalten unbestimmbar zahlreiche Sporen.
Tulasne erwähnt ausser der mit einigem Zweifel zu V. Persoonii
gezogenen Form mit vielsporigen Schläuchen, noch zweier, mir gleichfalls
unbekannter, polysporer Valsa-Formen auf Ribes rubrum P. und Acer
Pseudoplatanus L. (Carpol. II p. 18 7). Sie dürften wohl besondere Arten
darstellen. Ich habe bisher bei Futypella und Fuvalsa überhaupt nie vielsporige
Schläuche finden können und halte die Selbstständigkeit der hier
beschriebenen Leuoostoma-Arten als ausser allem Zweifel.
V. fertilis fand ioh bis je tz t nur bei Angelmodde, einige Stunden von
Münster, an dickeren Zweigen und selbst Stämmen von Salix Gaprea.
Im AVinter und Frühjahr in beiden Fruchtformen.
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