Spitze, heller his fiirhlos, sind 6 0 — 1 20 Mik. lang, einfach, oft quergetheilt.
— Grösse der Perithecien, ihre mehr oder weniger dichte Lagerung, Länge
und Dicke des Halses, besonders aber die Grösse und Form der Mündungen
bieten weitere Verschiedenheiten. Die letzteren sind entweder durchaus
stumpf und dann meist tief nnd regelmässig sternförmig gespalten. Dies ist
nach zwei Originalexemplaren, die ich untersuchte, Persoon’s Sphaeria
operculata, sowie — gleichfalls nach einem Originalstück, welches die
Kunze’scho Sammlung enthält, Sph. astroidea Fr. Zu dieser Form gehört
ferner die von Fuckel edirte Eutypa maura. Mehr vorstehende, dick kegelförmige
Ostiola finden sieh noch häufiger; sie sind bald nur 3 — 4 seitig,
pyramidenförmig, bald mehr oder weniger tief gefurcht. Dies ist nach einem
Original Sphaeria operculata ß aspera Pers.; und weiter gehört hierzu
das citirte Exsiccat von Klotzsch, Beide Formen dos Ostiolums kommen vom
S ubstrat unabhängig und in Uebergängen vor. Wenigstens die kegelförmigen
Ostiola brechen zuweilen ab , worauf der Ilalskanal sichtbar wird, eine
Erscheinung, die den Persoon’schen Namen wohl bezeichnend finden lässt. —
Die Sporen, nebst den Schläuchen ausserordentlich klein, sind selbst im
Schlauche oft farblos. Bei vorliegender Art fand ich neben noch jungen
Schläuchen Pseudoparaphysen. Sic waren 150 Mik. lang, 4 — 5 Mik. breit,
sehr z a rt und nicht septirt.
An abgestorbenen Zweigen von Acer Pseudoplatanus, Populus,
Fagus, Prunus spinosa wohl überall im Gebiet häufig. Von Lasch bei
Driesen, von Wüstnei bei Schwerin, von Sollmann bei Coburg, von Fuckel
bei Oestrich in Nassau, von Füisting im Thiergarten bei Berlin, von mir um
Münster und bei Cappenberg in Westfalen gesammelt.
Besonders vom Herbst bis Frühjahr entwickelt anzutreffen.
6. V. ASPERA -[■ (uov. sp.). — Stroma effusum, iu ramis deoor-
ticati.s maculas ambientes saepeque confluentes efticiens ao ligni
superficiem ceterum omuino non mutatam, colore ex fusco v.
cinereo tandem sordide nigricante tingens, ostiolis exasperatum,
ceterum laeve, immo nitidulum. Peritheciis, stromatis plagis
sterilescentibus interjectis, gregarie ao sine ordine sparsa, monosticba,
summo ligni strato haud fucato immersa, exigua, depresse
globosa; collo brevissimo, ostiolo incrassato, conico, acutiusculo
V. subliemispliaerico, rimis plerumque 4 exarato instructa. Asci
anguste clavati, longissime pedicellati, octospori, loug. 44 — 48 Mik.
(pars sporifera), lat. 5 Mik. Sporae in asci lumine, utrimque a ttenuato
subdisticbae, cylindricae, curvulae, unicellulares, dilute
fuscescentes, 8—12 Mik. longae, 2 Mik. circ. crassae.
Obgleich der Form der vorhergehenden Art mit kegelförmigen Ostiolis
ähnlich, muss die vorliegende, auch abgesehen von den viel grösseren
Schläuchen und Sporen, als wohl unterschieden betrachtet werden. — Das
Stroma 1st glatt bis schwach ölig glänzend und fä rb t nur die Holzoberfläche
schmutzig holzfarbenbraun bis schwärzlich, oder — bei der Form auf
Lonizera — grauschwarz. Die sehr kleinen zusammengedrUcklen Perithecien
lagern in kleineren oder grösseren Gruppen, lose zerstreut, während das
zwisehcnliegende Stroma steril bleibt oder doch nur vereinzelte Perithecien
entwickelt. Die Mündungen sind bei der iSo/iMs-Form spitz kegelförmig,
tief gefurcht, zuweilen seitwärts gekrümmt, bei den Exemplaren auf Lonizera
dagegen kleiner, fast halbkugelig und weniger tief gefurcht.
Auf entrindeten Zweigen von Sorbus Aucuparia von Lasch bei Driesen
in der Neumark, auf dünnen Lonizerenstämmen bei Schwerin im Mai von
Wüstnei gefunden.
7. V. MAURA (Fr.) j-. — Stroma late effusum, ligno vetusto
plus minus elevato profunde immersum ejusque stratum, cui innatum,
extus intusque nigrefaciens, superficie laevigata taudem
expallente, ostiolis numerosissimis, densissime sparsis nigro-
punctatum. Peritbecia alte immersa, monosticba, globosa, majuscula,
plerumque confertissiine nidulantia, collo longiusculo,
crasso, ostiolis haud incrassatis, hemispliaericis, immo subglobosis,
raro longius exstantibus, tune fere conicis, aterrimis, lae-
vibus, nitidulis, tandem leviter quadrisulcatis instructa. Asci
anguste clavati, longissime pedicellati, octospori, long. 30 Mik.
(pars sporifera), lat. 5— 6 Mik. Sporae in asci lumine utrimque
angustato subdisticbae, cylindricae, nonnihil curvatae, unicellulares,
pallide fuscescentes, 8—10 Mik. longae, 2 Mik. circ. crassae.
Syn. Sphaeria maura Fr. in Schmidt und Kunze, Myk. Hefte I I p. 5 0 .—
Syst. Myc. II p. 37 0. — sec. spec. orig, in Herb. Kunz.! —
Exsicc. Schmidt e t Kunze, Deutschi. Schw. n. 128 sec. Fries. —
Eine höchst charakteristische und zierliche Art, die indess sehr selten zu
sein scheint und darum stets In Formen von V. eutypa, deren Stroma gleichfalls
tiefer in’s Holz eindringt und dasselbe schwärzt, gesucht wird. Alles,
was ich als Sphaeria (Diatrype v. Eutypa) maura erhielt, gehört zur
letztgenannten Art, von welcher die vorliegende ausserordentlich verschieden
ist! — Das Exemplar, welches sich von derselben in einem Originalstück in
der Kunze’schen Sammlung befindet, ist zwar sehr klein, veraltet und wenig
charakteristisch, genügte indess, mich über die Bedeutung der vielverkannten
Art in’s Klare zu bringen. Bei dem Frie s’schen Exemplar sind die Sporen
meist noch etwas grösser (bis 13 Mik. lang) als dem meinigen, welches im
Uebrigen den von Fries gegebenen Beschreibungen besser entspricht.
In der obersten Schicht alten, rissigen aber festen Holzes lagern die kugeligen,
ziemlich grossen Perithecien dicht neben einander. Die ganze Schicht ist
schwärzlich verfärbt. Am Kande weiterer Risse werden die Perithecien mit ihren
Hälsen zuweilen durch Verwittern des Holzes theilweise blosgelegt. Die letzteren
erscheinen dann ziemlich dick und lang, etwas knotig gegliedert, nach oben
nur wenig verjüngt. Die Ostiola, das letzte Glied des Halstheiles, stehen bei
meinem Exemplar sehr dicht auf der rissigen, sonst aber geglätteten, ausgebleichten
Stromaoberfläche. Sie sind verhältnissmässig gross, halbkugelig bis fast
kugelig, glatt, schwarz und fast glänzend. Nur mit der Lupe gewahrt man diewenig
tiefen und schmalen 3 — 5 Furchen an vollkommen entwickelten Ostiolis,
welche darum niemals sternförmig zertheilt erscheinen. Auf dem Gipfel des
Ostiolums wird endlich ein kleiner Porus sichtbar. Die Beschaffenheit der