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Lilulares,
nigricantes, 7 — 8 Alik, plerumque longae, 3 — 4 Alik,
crassae.
Syn. Sphaeria tloriformis Sow, Engl. Fung. t. t i l tab. 297 (sec. Tub).
— Sph. capitata P., Syn. Fung. j>. 80 (? ).— Sphaeria decipiens De C.,
Fl. F r. II p. 285. — Fr., Syst. myc. I I p. 37 1 .— Diatrype decipiens
Fr., Summ. Veg. Scand. p. 385. — Eutypa decipiens Tul., Sel. Fung.
Carp. I I p. 60 tab. V III f. I— 9. —
E.xsicc. Kahenh,, Fung. eur. n. 144. —
Diese seltene und schöne Art beobachtete ich seit drei Jahren an einem
abgestorbenen, geköpften Buchenstamme zwischen dem Landhause Erdmanns
und Nienberge bei Münster. Das Stroma des Pilzes überzieht mit nur stellenweiser
Unterbrechung fast den ganzen, l l Fuss dicken Stamm wie mit
einer tief schwarzen, theilweise weisslich bereiften, durch Hisse in polygonale
Felder zerklüfteten Kruste. Bei genauerer Besichtigung überzeugt man sich
indess, dass das Stroma vollständig in die dicke Rinde eingesenkt, diese
dagegen von den grossen, vorstehenden Mündungen und braunschwarzen
Conidienhaaren dicht bedeckt Ist. Letztere besitzen eine Länge von
100— 200 Mik. bei einer Breite von 5— 6 Mik., sind in Entfernungen von
16— 30 Mik. septirt, selten unverzweigt, meist dagegen am Ende quirlständig,
seltener einfach verzweigt. Die Endzeilen der Haare, heller braun,
laufen spitz zu, sind aber an der Spitze selbst fast kugelig erweitert. Auf
ihnen entstehen einzelne oder, wie es scheint, zuweilen auch zu mehreren,
die 12 — 16 Mik. langen und bis 2 Mik. dicken, einzelligen, farblosen,
schwach gekrümmten, beiderseits spitzen Conidien. Die Abschnürung derselben
erfolgt an manchen Stellen des Stromas so reichlich, dass diese dann
weisslich bereift erscheinen. Tulasne haben die Conidienhaare nur kürzer,
unverzweigt und ohne die Conidien selbst beobachtet. — Während ich an
dem genannten Standorte den Pilz alljährlich reichlich conidienbildend antraf,
fand Ich bisher In den Perithecien keine Schlauchschicht. Jedenfalls bedarf
der Pilz, wie schon Tulasne bemerken, mehrere Jahre zu seiner Entwickelung;
in dem vorliegenden Falle möchte ich indess glauben, dass die normale
Ausbildung der Perithecien durch die üppige Conidienbildung gehemmt sei.
— Das Holz ist unter der vom Pilz bewohnten Rinde auf seiner Oberfläche
geschwärzt und oft bemerkt man überdies, den einzelnen Feldern des Stromas
entsprechend, schwarze Saumlinien tief in die Innere Rinde eindringen. —
Die Spermogonlen sind nach Tulasne 3— 1 2 Millim. lang, 4— 6 Millim. breit,
die Spermatien bald 10 - 13 Mik. lang, bald 3— 4 Mal kürzer. Letztere
bilden zuweilen allein dünnere, stä rker gedrehte Ranken; besonders erstere
wurden von Tulasno keimend beobachtet. — Ein Exemplar mit normal en twickelten
Perithecien habe ioh aus der Kunze’schen Sammlung vor mir,
andere von dicker Eichenrinde bei Frankfurt a. M. von Bagge gesammelt,
besitze ich selbst. Ersteres Exemplar ist von Persoon selbst als Sp/i. decipiens
De G. und fragweise als identisch mit der Sph. capitata seiner
Synopsis bezeichnet. — Beide Stücke, völlig übereinstimmend, weichen von
der Buchenform durch etwas kleinere, meist regelmässig 6-theilige, zierliche
Ostiola ab, die, wo sie weniger dicht zusammenstehen, lebhaft durch Ihre
schwarze Farbe von dor ansgobleichten Rindenoberiläehe abstechen. Zuweilen
sind sie etwas verlängert, ja nach Tulasne 2— 3 Millim. lang. Die P e rithecien,
dickwandig und dicht einreihig gelagert, besitzen einen bis 1 Millim,
langen Halstheil. Ausnahmsweise finden sich Sporen von nur 5, andere von
1 0 Mik. Länge.
Bisher hauptsächlich auf Stämmen von Garpinus Betulus L. beobachtet.
(Von diesem Substrat ist auch das Persoon’sche Exemplar.) Seltener auf
Betula, Quercus, Fagus. In Deutschland jedenfalls selten.
2. A. HIASCENS (Fr.) f . — Stroma longe lateque effusum, in-
deterininatura, ligni durissimi strato supremo nigrefacto, in super-
ficie taudem expallenti immersum, primum pilis longiusculis (conidiferis),
ex fusco uigricantibus dense obsitum. Peritbecia omnino
immersa, depresse globosa, monosticba, nunc fere sparsa, nunc
contra, sed rarius, dense conferta, in collum brevissimum abrupte
attenuata. Ostiola valde incrassata, grandiuscula, superficialia,
abbreviata, tuberculata, rimis plerumque 4 alte ac radiatim qua-
dripartita, deinde fere cupuliformia. Sporae obtuse fusiformes,
unicellulares, obscure nigricantes, rectae v. inaequilaterales,
32—36 Alik. longae, 8 Alik. crassae.
Syn. Sphaeria hiascens F r., In Kunze und Schmidt, myk. Hefte I I p. 5 0
et in Syst. myc. I I p. 47 7 et Summ. Veg. Scand. p. 392 (sec. specim.
origin, in Herbar. Kunzeano!). —
Leider kenne ich diese in Habitus und Sporenform sehr ausgezeichnete
A rt bis je tz t nur sehr unvollkommen. Die Frie s’schen Exemplare, wovon
eines noch eine dichte Bekleidung von Conidienhaaren besitz t, scheinen,
obgleich die Ostiola normal entwickelt sind, zu jung und zeigen keine
Schlauehschicht, während die von mir selbst gesammelten, im Uebrigen mit
jenen vollkommen übereinstimmend, nur noch Sporen ohne Schläuche und
Paraphysen zeigen. Auch diese Art scheint sich sehr langsam zu entwickeln.
— Vielleicht gehören die oben von mir als Buchenform von A. decipiens
beschriebenen Exemplare, welche im Bau des Ostiolums jedenfalls mehr vorliegender
Art als dem A. decipiens entsprechen, hierher. —
Das Stroma Ist sehr weit ausgebreitet, grosse Strecken entrindeter
Buchenstämme überziehend. Die oberste Holzschicht, in welcher die Perithecien
lagern, ist geschwärzt, die Holzoberfläche selbst dagegen entweder
gleichfalls schwärzlich oder hellgrau und in allen Ihren Strucktiireigenthüm-
lichkelten unverändert. Die niedergedrückt kugeligen Perithecien lagern nur
sehr wenig tief in der festen Holzschicht und besitzen darum einen sehr
kurzen Halstheil. Die Ostiola sind sehr gross, auf den ersten Blick auf-
sitzenden Perithecien gleichend, radienförmig in meist 4, seltner 3 oder
5 Theile gespalten, zuweilen selbst einfach zweitheilig. Die Perithecien lagern
ziemlich z e rstreu t, seltener dichter zusammengedrängt Im Substrat. Mit
Sphaeria spinosa, von welcher Art Fries die vorliegende als Varietät zu
betrachten geneigt scheint, (cf. Syst. myc. I. c.) hat A . hiascens in der Art
des Wachsthums allerdings Aehnlichkeit, steht im Uebrigen jedoch, auch
abgesehen von den Sporen, habituell offenbar der vorherbesohriebenen A rt
am nächsten.
Meine Exemplare sammelte Ich auf einem dicken, entrindeten Buchenstamme
am Uebersohaarberge bei Landeck In Schlesien (Im September).
K i t s c h k e , P y r e n o m y c e t e s g e rm a n i c i . 8