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Eine unscheinbare Form, die sich von der oben (pag. 3 08) beschriebenen,
auf demselben Substrate wachsenden 1). oligocarpa leicht schon äusserlich
unterscheidet. Die Perithecien, bedeutend kleiner, lagern im Gegensätze zu
jener in der Kegel sehr dicht bei einander und treiben das Periderm in kleinen
Pusteln empor, die auf ihrem Gipfel von Poren oder Kissen durchbrochen
sind. Die Peridermoberfläche erinnert daher an das Aussehen eines
Kcibeiscn. Dagegen hat K. Radula mit D. revellens (pag. 3 0 2) sehr grosse
Aehnlichkeit und weicht hiervon, wie eine sorgfältige Vergleichung beider
zeigt, nur durch grössere, besonders dickere, zuletzt in der Mitte eingeschnürte
Sporen ab.
Auf dürren Zweigen von Prunus spinosa. Bisher von mir nur bei dem
Landhause Erdmanns unweit Münster im Juli beobachtet.
58. D. RESECANS (nov. sp.) — Stroma diatrypeum, latissime
effusum, ramulos, immo ramos crassiores plerumque in longitudinem
integram infestans, cortici lignoque supposito omnino
immersum, tamquam ab eorum materia ipsa structum, ceterum
ut in affinibus nigrolimitatum, peridermio arte adhaerente, poris
V. rimulis longitudinaliter directis perforato, haud decolorato
obductum. Peritbecia minuta, globosa v. parum depressa, corticis
interioris parenchymati insculpta, ordine subaequali laxeque
sparsa, multo rarius seriatim v. gregatim dense stipata, in collum
brevissimum, tenuissimum abrupte attenuata. Ostiola minutissima,
abbreviata, ex peridermii foraminibus haud exstantia.
Asci clavati v. oblongi, octospori, sessiles, 60—66 Mik. longi,
12 Mik. circ. crassi. Sporae subdisticbae, oblongae, v. obtuse
fusiformes, rectae, subhyalinae, bicellulares, quadri-, rarius
biguttulatae, medio septifero constrictae, plerumque 13— 16
Mik. in long., 4L, immo 5 Mik. in lat. aequantes.
Auf Zweigen, besonders dünneren, der Syringe hier um Münster sehr
häufig, wahrscheinlich so weit verbreitet als die Substratpflanze selbst, aber
wie die meisten übrigen, schwer unterscheidbaren und unansehnlichen Dia-
portheSpeàes mit Diatrypeenstroma bisher übersehen.
Die schmutzig graue oder bräunliche Rinde der meist in ihrer ganzen
Länge mit den Perithecien des Pilzes besetzten und anscheinend von diesem
getödteten Zweige verräth denselben nur durch meist kleine unregelmässige
Löcher oder Längsrisse. Selten wird — bei valseenartig dichter gelagerten
Perithecien — die Zweigoberfläcbe zugleich in kleinen flachen Pusteln
aufgetrieben. Ausnahmsweise findet man Stromata von kaum 2 Millim.
Durchmesser. In jüngeren Stadien sind die Perithecien in einer weisslichen
(Mycelium-) Masse eingebettet. Die verhältnissmässig sehr breiten Sporen
sind zuletzt stark eingeschnürt. Die Spermogonienform ist mir wohl nur
zufällig bisher entgangen.
Ich fand diese Art wiederholt vom Juli bis Frühjahr im hiesigen Schlossgarten
so wie im Garten von Erdmanns bei Münster auf dürren Zweigen von
Syringa vulgaris. Um Höxter in Westfalen sammelte sie gleichfalls häufig
Beckhaus.
59. D. IMPORTATA -j- (nov. sp.) — iStrouia diatrypeum, mox
breviter effusum, mox ramulos ambiens, peritbeciis coalescendis
valseum aemulans, quoad immersum strato nigricante circumscriptum,
ceterum a ligni corticisque substantia specie haud
diversum, peridermio adhaerente, haud decolorato tectum.
Perithecia perexigua, e globoso plus minus depressa, corticis
strato infimo immersa, tandem saepe ligno supposito basi applanata
adnata, ordine inaequali disposita, saepissime vero 2—6
valseo modo stipata, tunc parum protuberantia pustulasque
minutas peridermio velatas, vertice denique perforatas v. fissas
perficientia. Peritheciorum colla brevissima, tenuissima, ostiola
abbreviata, punctiformia. Asci anguste oblongi v. subcylindrici,
octospori, sessiles, 66 75 Mik. longi, 9 Mik. crassi. Sporae
subdisticbae v. oblique monostichae, fusiformes, utrimque obtusae
v. acutiusculae, primo bicellulares, quadriguttulatae, deinde
quadricellulares, medio septifero tandem parum constrictae,
rectae V. inaequilaterales, subhyalinae, 15, rarius 12 v. 18 Mik.
longae, 4—5 Mik, crassae.
Ohne das eingesenkte, schwarz umschriebene Stroma zu beachten würde
man diese Form ohne Zweifel in die letzte Gruppe der Gattung, deren Arten
den Circinaten von Valsa entsprechen, zu bringen geneigt sein. In der
T h a t sind hier 4— 6 Perithecien zuweilen fast regelmässig kreisförmig angeordnet.
Näher liegend ist dagegen die Verwandschaft mit Sclaerostroma
(d. h. derjenigen Formenreihe von Diaporthe, welche Eutypella bei der
Gattung Valsa entspricht.) Am nächsten steht indess sowohl hinsichtlich
des Habitus als des Baues der Schlauohschicht die vorliegende Art den hier
in ihrer Gesellschaft behandelten vorhergehenden und nachfolgenden Spezies.
Ih re Perithecien entwickeln sich unzweifelhaft im Rindenparenchym und bleiben
oft auch am Grunde von dessen untersten Schicht begrenzt. In anderen
Fällen scheinen sie dagegen zuletzt unmittelbar dem Holzkörper aufzusitzen.
Sie sind zartwandig, pflegen der Unterseite der abgezogenen Rinde
anzuhaften und dann collabirt zu erscheinen. D. resecans am nächsten stehend
unterscheidet sich D. importata hinreichend durch etwas kleinere P e rithecien,
deren Lagerung und Gruppirung, sowie durchschnittlich grössere
Schläuche und Sporen. Letztere sind weniger stark eingeschnürt als bei
jen e r Art oder selbst ohne Einschnürung.
Auf abgestorbenen Zweigen von Lycium harharum bei Höxter von
Beckhaus im Februar entdeckt und mir mitgetheilt.
60, D. RHOIS (nov. sp.) — Stroma diatrypeum, plerumque
ramulos longe ambiens, substrato totum innatum, tamquam ab
ejus substantia immutata compositum, strato vero extimo nigricante
cinctum, peridermio adbaerente, peritheciorum ostiolis
perforato, ceterum omuino non mutato velatum, Perithecia
minima, globosa v. depressa, in corticis interioris parenchymate