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Das Stroma von V. protracta fä rb t das Rindenparencbym und die
.larunter befmdliohc Holzoberfläche schwärzlich, während die Oberfläolic der
Rinde, wie es scheint, stets ungefärbt bleibt. Die ziemlich grossen, derbwand,
gen, eiförmigen und allmälilich in den dicken, kurzen Hals verlängerten
ronthecien stehen einschichtig, meist ziemlich dicht, doch in der Regel ohne
sich abzuplatten oder auch nur das Rindenparenchym ganz zu verdrängen,
hei einander. Meist lagern sie in reihenförmiger Anordnung, den Rissen der
dicken Kinde entsprechend, dichter beisammen und brechen die ansehnlich
p-osseu, schwarzen, abgerundeten, zuletzt stets deutlich vierfiirdiigen und
immer nur wenig hervorragenden Ostiola in meist unregelmässig doppelter
Reihe oder elliptischen Gruppen hervor. Dabei sind die Perithecien auf
beiden Seiten nach dem Spalt zugewendet, zusammengeneigt, aufsteigend. IVIehr
unregelmässig zerstreut und vereinzelt kommen Ostiola an den risselosen
Stellen der Rinde zum Vorschein. Die Schläuche haben den für die Gruppe
typischen Bau. Das Lumen ist an der Spitze meist stark und bis zu einer
Lange von 2 8 Mik, verjüngt und sporenleer. Die Zahl der Sporen eines
Schlauches mag etwa 16 — 24 betragen. Einmal beobachtete ich mit der
1 erithecien- auch eine Spermogonienform. Die unregelmässig rundlichen,
schwarzen, einfächrigen, noch geschlossenen Sjiermogonien brechen dicht
gedrängt, reihenweis oder in elliptischen Rasen aus Ritzen der Rinde hervor,
enthalten etwa 15 Mik. lange, am Grunde verzweigte Sterigmen und kaum
3 Mik. lange, 1 Mik. dicke, hyaline, cylindrische, leicht gekrümmte Spermatien,
Ich hm geneigt, diese Fruchtform als zu F. protracta gehörig zu
betrachten. o &
Auf abgestorbenen Zweigen von Acer campestre, wahrscheinlich verbreitet
aber selten. Von Sollmann bei Coburg, von Fuckel bei Oestrich in
Nassau gesammelt. Ich selbst fand sie bei Münster (Weg nach Juckwegs
Garten), im Frühjahr mit der erwähnten Spermogonienform.
27. V. AMPELINA (Fuck.) f . — Stroma nuno longe lateque
effusum vitis sarmenta continue ambiens, nunc contra breve,
maculaeforme, cortici immersum ejusque substantiam nec non
ligni suppositi superficiem tandem atroinquinans, corticis strato
supremo immaculato tectum, baud raro elevato - protuberans.
Perithecia ligno adnata, monosticba, dense conferta, nunc ordine
aequah disposita nunc seriatim ordinata, majuscula, erecta, atra,
exacte globosa, in collum breve, crassum, cylindricum subito
attenuata, ostiolo plus minus prominulo, rotondato v. conico-
truncato, ruguloso, vix umquam conspicue sulcato instructa.
Asci cylindrico-clavati, longissime pedicellati, polyspori, long!
75—90 Mik. (pars sporifera), lat. 8 - 9 Mik. Sporae in asci lumme
apicem versus plerumque vehementer attenuato conglobatae,
cylindricae, curvulae v. subrectae, unicellulares, pallide
fuscescentes, 9—10 Mik. longae, 2 i Mik. crassae.
Syn. Cryptovaisa protracta Ces. et De N ., loc. supra cit. pr. p. —
Fuckel, in Fung. rhen. — Cryptovaisa Vitis Fuckel, in litt. —
Exsicc. Fuckel, Fung. rhen. n. 18 24. __
Die jedenfalls nur geringen Unterschiede dieser Art von der vorhergehenden,
welche mich schliesslich bestimmen, beide zu trennen, sind die bei
F ampelina stets genau kugelrunden oder wenig zusammengedrückten,
aufrechten Perithecien, der deutlich abgesetzte Hals, die zuweilen länger
vorstehenden, wie es scheint, nie deutlich vierfurchigen Mündungen und die
durchschnittlich etwas kleineren Schläuche und Sporen. Freilich könnten
diese Abweichungen, sowie einige weitere habituelle: das oft krustenförmig
aufgetriebene Stroma und die meist regelmässig z e rtreut hervorbrechenden
Ostiola, — auch auf Rechnung des Substrats gebracht werden, Indess
scheint umgekehrt die Verschiedenheit des Substrats um so mehr für eine
Verschiedenheit ihrer Parasiten zu sprechen, je mehr letztere durch ihr
Verhältniss zu demselben und ihre demselben entsprechende Entwickelung
davon abhängig erscheinen. —
Ich lernte diese Form durch Fuckel kennen, der sie mir als Cryptovaisa
Vitis bezeichnet, übersandte. Vielleicht theilweise durch meine briefliche
Mittheilung, dass ich zur Zeit diese Form von Valsa protracta nicht zu
unterscheiden vermöge, veranlasst, bezeiciinete Fuckel die vorliegende Art in
der angegebenen Nummer seiner Fung. rhen. als Cryptovaisa protracta.
Je tz t, wo ich beide Formen trenne, hatte ich nur wegen der unten beschriebenen
F. F fits (iSoAto.) die Fuckel’sche Bezeichnung zu ändern. - DeNotaris
kennt, da er für seine Cryptovaisa protracta neben Acer campestre auch
Vitis angiebt, beide Formen und vereinigt dieselben. Die Abbildungen in den
Sfer. ital. scheinen der vorliegenden Form anzugehören.
Auf trockenen Stauden des Weinstocks, von Fuckel im Frühjahr bei
Oestrich in Nassau aufgefunden.
28, V. MORI —■ Stroma effusum, corticis parenchymati innatum
idque cum ligni suppositi superficie nigrificans peridermio
adhaerente, immaculato ac peritheciorum ostiolis solum perforato
tectum, crustam irregulärem, saepe iuterruptam, brevem,
immo stroma valseum immitantern, plus minus elevatam, crustae-
forraem formans. Perithecia ligno adnata, majuscula, irregulariter
monosticba v. fere disticha, plerumque dense stipata, globosa
V. mutua pressione angulata, rarius laxe sparsa, atra, in
collum crassum, cylindricum, breve subito attenuata, ostiolo
valde incrassato, subgloboso, majusculo, tandem leviter quadri-
siilcato, parum prominenti instructa. Asci anguste clavati, longissime
pedicellati, polyspori, long. 60—66 Mik. (pars sporifera),
lat. 9 Mik. Sporae conglobatae, cylindricae, curvulae, unicellulares,
dilute fuscescentes, 8—10 Mik. longae, 2^ Mik. crassae.
Syn. Sphaeria crustata Fuck., in Fung. rhen. (neo Fr.). —
Exsicc. Fuckel, Fung. rhen, n. 955, —
Auch diese Art steht der bekannteren V.pyrotracta, besonders durch die
Boschail’enheit ihrer Ostiola, nahe, während das fleckenartige, etwas auf-
getriebene und darum krustenförmige Stroma, die ohne Ordnung neben
einander gelagerten, kugeligen Perithecien sie zunächst als mit der vorher