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des eingesenkten Stromathciles als Kreislinie durch das Periderm hindurch.
Das aufgestülpte Periderm verwächst fest, ohne gespalten zu werden, mit dem
Seitenrand des Stromas, welches nach Entlernung desselben fast genau cylindrisch
erscheint. Die freie Scheibe des Stromas ist schmutzig schwarz, die
kleinen Ostiola dagegen rein schwarz. An ihrer Stelle finden sieh oft nur
kleine Grübchen auf der dann ganz glatten Scheibe, was wohl durch das
Abfallen des Ostiolums zu erklären ist. Das Stroma ist in meinen Exemplaren
nur 1? — 2 hlilllm. breit. Durch die geringere Grösse aller Theile und die
durchaus regelmässige h’orm des Stromas weicht diese Art von der vorhergehenden,
jedenfalls nächst verwandten ab.
Fries scheint bei Abfassung seiner Diagnose vonSjjJiaerta sordida(Syst.
myc. I I p. 361) die Persoon’sche Art nicht gekannt zu haben und Berkeley
und Broonie beschreiben in den Ann. and Mag. of natur. History, ser. I l l vol.
I I I p. 35 6 als Diatrype sordida gleichfalls nicht diese.
Auf Zweigen von Fraxinus, offenbar sehr selten. Ich besitze nur von
Auerswald bei Leipzig gesammelte Exemplare.
4. D. ASPERA (Fr.) -j-. — Stroma peritheeigerum e basi plerumque
suborbiculari prismaticum v. subcylindricum, erumpens,
corticem quam in afiinibus altius superaus, lateribus arduis peri-
dermii erecti laciniis arctissime adbaerentibus cinctum baud raro
conlluens, intus albidum, vertice nudato, mox aterrimo, planius-
culo V. convexo, ostiolis cfassis, rugosis, ceterum integris, coni-
cis v. fere cylindricis longe exsertis exasperato. Perithecia in
singulo stromate 4—12, monosticba, circa centrale saepe circin-
nantia, majuscula, subglobosa v. nonnihil compressa, in collum
brevissimum, tenue subito attenuata. Asci subcylindrici, longe
pedicellati, parapbysibus filiformibus, simplicibus stipati, myriospori,
long. 112—120 Mik. (pars sporifera), crass. 10—12 Mik.
Sporae numerosissimae, eonglobatae, cylindricae, curvulae, dilute
fuscescentes, 6 — 7 Mik. plerumque longae, 1^ Mik. circ. crassae,
raro crassiores.
Syn. Sphaeria aspera Fr., Syst. myo. I I p. 354. — Currey, Act. Soc.
Linn. Lond. X X II part. I II p. 27 1 (?). — Diatrype aspera F r., Summ.
Veg. Scand. p. 385, — Hoffm.,Icon, annal. F u n g .IIIp . 7 5 tab. 18 f. 3 .—■
Exsicc. Fuckel, Fung. rhen. n, 103 6 (sub. nom.Microst. verrucaeformis AvT.).
Wohl die ausgezeichnetste Art der Gattung, aber wie es scheint sehr
selten und darum oft in anderen Formen gesucht. Im Habitus hat D. aspera
vielmehr Aehnlichkeit mit Melogramma spiniferum (Wallr.) als mit Arten
der Gattung Diatrypella, von denen sie durch die dicken, lang vorstehenden
Ostiola sehr auffallend abweicht.— Die Stromata ragen wie bei der grösseren
Form von D. quercina ansehnlich über die Rinde hervor, sind stets unregelmässig
prismatisch bis cylindrisch, an den ungefähr senkrecht abfallenden
Seitenrändern mit den aufgeriohteten Fetzen des Periderms bekleidet, oben
gerade abgestutzt bis schwach gewölbt und schwarz. Die ziemlich dicken,
warzig rauhen Ostiola, am Grunde allmählich in das Stroma übergehend und
meist etwas verbreitert, sind konisch bis cylindrisch und bis über einen Millimeter
über die Stromafläohe exserirt. Meist brechen sie am Rande des
Scheitels hervor und sind dann nicht selten auseinandergespreitzt. Oft sind
sie indess auch kürzer, wärzchenförmlg oder fehlen ganz. Man bemerkt dann
an ihrer Stelle eine seichte Vertiefung und in deren Centrum den Porus auf
der Oberfläche des Stromas. Die Breite des letzteren und damit die Zahl
der Perithecien sind sehr variabel. Meist finde ich die Stromata 2 i bis
3 Millim. seltner iL— 4 Millim. breit, ausnahmsweise enthält ein Lager nur
2 — 8, ja selbst nur ein einziges Perlthecium.
Die Schläuche sind ungefähr cylindrisch, enthalten ausserordentlich zahlreiche,
zusammengehäuft gelbliche Sporen, die zuweilen vereinzelt doppelt so
lang, selten doppelt so b reit als die normalen, oben bestimmten Vorkommen.
— Die Stromata wachsen unrogelmässig dicht in grosser Ausdehnung auf
dem Substrat und fliessen nicht selten zu 2 — 3 zusammen. Die Farbe ist
anfangs braun, bald tief schwarz.
Ich sammelte D. aspera bisher nur einmal, aber sehr reichlich an einem
dicken Aste von Fagus sylvatica L. im Walde ' am Vorbergshügel bei
Nienberge unweit Münster, im Februar. Ausserdem gehört hierher ohne
Zweifel, als Eiohenform, das bezeichnete Exsiccat, welches nur durch etwas
kleinere Stromata und verkürzte Ostiola abweicht. —
5. D. MINUTA j “. — Stroma peritheeigerum minutum parum-
que exstans, conico-attenuatum, orbiculare v. angulatum, superne
truncatum, planum v. convexiusculum, nigricans, intus albidum,
peridermio fisso, arrecto arcteque adhaerente cinctum. Perithecia
in singulo stromate 10—12, monosticba, minuta, dense conferta,
in collum breve tenueque attenuata, ostiolis conicis, obtu-
sis, tri- V. quadrisulcatis, prominentibus instructa. Asci oblongi
V. subclavati, angusti, longissime pedicellati, parapbysibus simplicibus,
filiformibus superati, myriospori, long. 48 Mik. (pars
sporifera), lat. 6—8 Mik. Sporae eonglobatae, cylindricae, nonnibil
curvatae, unicellulares, dilute fuscescentes, 5—7 Mik. longae
ac vix circ. 1 Mik. crassae.
Syn. e t Exsicc. Microstoma asperum Fuckel, Fung. rhen. n. 1034. —
Eine der werthvollsten Formen der an seltnen und interessanten Pyrenomyceten
so reichen Fuckel’schen Exsiccatensammlung ! Ich kenne sie bisher
nur in der bezeichneten Nummer derselben.
Die kleinen, stumpf kegelförmigen, deutlich tief 3 — 4 furchigen Ostiola
stehen, auf der meist ganz ebenen Stromafläche gleichmässig zerstreut, mit
Ausnahme von D. aspera, stärker als bei den übrigen Arten der Gattung
hervor und lassen die Stromascheibe stachlig rauh erscheinen. Das Stroma, l-I
bis 2 Millim. breit, überragt nur wenig die Rindenoberfläche, ist abgestumpft
conisch und ringsum vom aufgerichteten, gespaltenen Periderm eingefasst.
Die Schläuche sind viel kleiner als bei allen vorhergehenden Arten der
Gattung und Z). minuta hierdurch, In Verbindung mit ihrem durchaus eigen-
thümliohen Habitus, vor allen Arten der Gattung ausgezeichnet.
Auf abgestorbenen Zweigen von Gastanea vesca von Fuckel bei Hallgarten
in Nassau im Frühjahr aufgefunden.