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Hieracìum und JRubus unter den Keimpflanzen oder Verrucaria unter
den Flechten.
Ich habe daher diese Gruppen mit besonderer Sorgfalt bearbeitet, die
Arten wiederholt vergleichend untersucht und mich bemüht, dieselben so
übersichtlich als möglich zusammenzustellen Und wenn es mir auch nicht
gelungen sein wird, im Einzelnen jeden Irrthum zu vermeiden, so hoffe ich
doch die Lösbarkeit der Aufgabe, an welcher Persoon und Tulasne verzweifelten,
in der folgenden Bearbeitung dargethan zu haben. (Persoon, Syn.
Fung. p. 42. — Tulasne, Carp. II p. 1 74.)
Nur Arten der ersten Abtheilung entwickeln sich zum Theil auf
entblösstem Holz, alle übrigen auf berindeten Zweigen und Stämmen von
Laub- und Nadelhölzern, keine auf krautigen Pflanzentheilen.
Subgen. I. EUTYPA (Tul.) f. — Stroma diatrypeum, longissime effusum,
ramosque ambiens, raro maculaeforme, breve, in plerisque pilis
conidiferis primo vestitum, ligno v. cortici nunc basi tantum, plus
minus alte, nunc omnino immersum, parte Innata tandem strato nigrescente,
extimo circumscripta, ceterum e substrati substantia, vix mutata,
composita, superiore emersa, perithecia excipiente, in superficie
mox nigrefacto, intus vero albida v. colorata, Stroma, ubi omnino
innatum, ligni v. corticis superficiem solam atroinquinans, peritheciis
in cortice v. ligno incolorato nidulantlbus. In ramis corticatis
stroma saepissime cum peridermio, tandem maculato oonnatum. P e rithecia
monosticba v. polysticha, ostiolis, plerumque abbreviatis, integris
V . sulcatis instructa. Asci pedicellati, in plerisque membrana,
apicem versus incrassata texti, octo-, rarius polyspori. Sporae cylindricae,
breves, fuscescentes.
Ein Stroma ist bei allen Arten nachweisbar. Entweder erhebt es sich
theilweise über das Substrat und ist in diesem Theile dann durchaus eigenartiger
Natur und Farbe oder es färbt, — wenn völlig eingesenkt — ,
zunächst nur die Substratoberfläche mehr oder weniger schwärzlich. Der
eingesenkte Stromatheil Ist indess wohl stets zuletzt schwarz gesäumt. Wo
die Sanmschicht zu fehlen scheint, beruht dies in der oft weiten Ausdehnung
des Stromas. Wenn dieses ausnahmsweise fleckenartig klein bleibt, so findet
man leicht, z. B. selbst bei V. eutypa, die Saumschicht. Eutypa und
Eutypella verhalten sich darum auch in dieser Hinsicht wesentlich gleich. —
Die Schläuche fast aller Arten dieser wie der beiden nachfolgenden Gruppen
sind keulenförmig, dicht unterhalb der abgerundeten Spitze am breitesten.
Die Beschreibungen und Abbildungen bei Tulasne, welche Schläuche von
Arten dieser Sectionen als spindelförmig darstellen, sind unrichtig. Die
Verfasser der Karpologie haben hier, wie bei gleichartig gebauten Schläuchen
anderer Formen, die eigentliche Schlauohmembran übersehen und zeichnen
als solche nur die Grenze des Schlauchlumens. Das letztere ist allerdings
in allen diesen Fällen ungefähr spindelig (oblong) ') .
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t) In den meisten Fällen vermag ich die nach der Splize zu verdickte
Schianchmembran mit meinem Kellner’schen Objectiv, weiches Hartnak’s
System 8 an Güte nicht übertrifft, ohne Sclnvierigkeit zu erkennen, in anderen
kann sie nach Zusatz von Farbstoffen, — ich bediene mich der Anilinfarben —,
sichtbar gemacht werden.
f Ascis octosporis.
*) Ostiolis sulcis, plerumque 4 exaratis.
1. O s t io l i s e lo n g a t i s .
1. V. SPINOSA (P.) j*. — Stroma latissime effusum, in ligno,
saepius in oortice erassiore et sub ejus strato supremo, mox se-
cedente natum, deinde liberum, substrato atroinquinato v. demum
in superficie expallenti omnino immersum, crassum, aterrimum,
primum pilis concoloribus, erectis, septatis, simplicibus v. apice
ramosis, conidiferis dense obsitum. Conidia lineari-cylindrica,
utrimque acuta, unicellularia, byalina, solitarie v. verticillatim
acrogena. Peritbecia monosticba, grandiuscula, globosa v. ovata,
densissime stipata ac mutua pressione plerumque tandem angulata,
in matrice nigricante nidulantia, ostiolis maximis, crassis,
pyramidatis, alte quadrisulcatis, rugosis prominentia. Asci anguste
clavati, longissime pedicellati, octospori, long. 32—40 Mik.
(pars sporifera), lat. 5— 6 Mik. Sporae in asci lumine utrimque
acutissimo subdisticbae, cylindricae, curvulae v. subrectae, unicellulares,
pallide fuscescentes, 8—10 Mik.longae,2 Mik. crassae.
Syn. Sphaeria spinosa Pers., Syn. Fung. p. 34 tab. I I f. 9— 12 (sec. spec,
orig, in Herb. Kunz.). — F r., Syst. myc. I I p. 3G8 et Summ, Veg.
Scand. p, 3 9 2. — Currey, Act. Soc. Linn. Lond. X X II part. H I p. 274
f. 8. — Sph. limaeformls Schw., sec. spec. orig, in Herb. Kunz.! —
Eutypa spinosa Tul., Sel. Fung. Carp. I I p. 5 9. —
Exsicc. Moug. et Nestler, Stirp. Vog.-Rhen. n. 3 7 6. — Fries, Sei. Suec.
n . l l l . '— Fuckel, Fung, rhen. n. 1050. — Rabenh., Fung. eur. n. 9 3 0 .—
Das bis 4 Milllra. dicke Stroma dieser Art überzieht starke Aeste und
selbst Stämme, letztere besonders am Grunde, mit einer tiefschwarzen, gleich-
massig ausgebreiteten, oft rissig gefelderten Kruste, welche durch die
1— 3 Millim. langen, dicken, mit 4 tiefen Längsfurchen versehenen Mündungen
stachlig rauh wird. V. spinosa ist hierdurch stets schon am äusseren
Habitus leicht wieder zu erkennen. Die von Fuckel erhaltenen Exemplare
sind auf Holz gewachsen, haben mehr kugelige, zum Theil ziemlich
z erstreut wachsende Perithecien und oft kürzere Ostiola. Dergleichen
Stücke haben dann allerdings Aehnlichkeit mit Antliostoma hiascens, welches
indess schon durch seine nie verlängerten, regelmässig sternförmig
getheilten Mündungen kenntlich bleibt. Die Perithecien lagern in der obersten
Substratschicht, welche indess durch den Pilz meist geschwärzt und
dann scheinbar in ein eigenartiges Stroma verwandelt ist, stets einreihig und
sind bei eiförmiger Gestalt bis l i Millim. hoch.
Ueberall verbreitet aber nirgends häufig. Ich sammelte sie wiederholt
an dicken Baumstümpfen von Fagus sylvatica Im Wolbecker Thiergarten
bei Münster. Fuckel fand sie bei Oestrich in Nassau auf Holz von Fagus
und Carpinus. Albertini und Schweinitz (Consp. Fung. Nisk. p 17) geben
sie als besonders auf Populus tremula, Fries a. a. 0 . als auch auf Quercus
und Acer vorkommend an. Perennirend.
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