schwarzbraun. Die Sehleiinhülle derselben ist an Exemplaren, die lange
Zeit aufbewahrt wurden, nur selten wahrzunehmen. Die Perithecien lagern
bei dieser Art constant in allen Stromaten, die ich untersuchte, nicht blos in
der Peripherie derselben, sondern unrcgelmässig mehrreihig, oft ziemlich
dicht gedrängt, das ganze aufsitzende Stroma bis auf die unterste Schicht
desselben ausfüllend. Selbst an dünneren Stellen der Kruste liegen sie zum
Theil unter einander. Nur die an der Peripherie gelegenen öffnen sich
mittelst eines Ostiolums nach aussen.
Ich fand diese interessante Art bis je tz t nur an trockenen Zweigen von
Corylus Avellana L. um Wilkinghege, unweit Münster, mit reifen Perithecien
im Mai. Wahrscheinlich ist sie bisher mit anderen Formen, besonders
mit der vorhergehenden Art verwechselt worden.
6. H. RUTILUM Tul. (Sel. Fung. Carp. II p. 38.) — Stroma
in ramis corticatis erumpens, mox liberum, superficiale, pulvina-
tum, plerumque forma irregular!, saepe vertice clepressum, discretum,
connatum v. confluens, in ligno nudato contra plus minus
effusum. Hymenium conidiferum cervinum Conidia ovata, minutissima,
in sterigmatibus parce ramosis fasciculatim acrogena.
Stromata júniora argillacea, cervina v. laete rubra, matura fusco-
Y. atro-rubra, peritheciis monosticliis v. pro parte irregulariter
polysticbis, exiguis, subglobosis, densissime stipatis, nonnihil
prominulis minutissime mammillosa. Asci cylindrici, longissime
ac tenuiter pedicellati, octospori, parapbysibus praelongis, filiformibus,
simplicibus, diflluentibus stipati, long. 56—80, plerumque
70 Mik. (pars sporif.), lat. 5 — 8 Mik. Sporae oblique v.
recte monostichae, ovatae, obtusae, inaequilaterales, unicellulares,
nigricantes, long. 8 Mik., lat. 4—5 Mik.
Syn. Sphaeria v. Ilypoxylon coccineum et rubiginosum Aut. pr. p.
(verisimile). —
Wahrscheinlich ist die auf Rinde vorkommende Form dieser Art mit II.
coccineum, Bull., die holzbewohnende dagegen mit mehr oder weniger ausgebreitetem
Stroma mit H. rubiginosum (P.) oft verwechselt worden. Einmal
erkannt, wird man sie selbst ohne mikroskopische Untersuchung leicht
unterscheiden. Die Rindenform hat in dem unregelmässig polsterförmigen,
bald rundlichen, bald niedergedrückt flachen Stroma von sehr verschiedener
Form und Grösse viel Aehnliohkeit mit II. fuscum, unterscheidet sich aber
sehr bestimmt durch die ziegel- bis dunkel-blutrothe Farbe. Von D. coccineum
weicht sie durch die angegebene Beschaffenheit des Stromas — in welcher
Beziehung sie sich zu dieser Art verhält wie M. luridum zu D. argil-
laoeum — durch dunklere Farbe und von beiden Arten, sowie auch von II.
rubiginosum durch die sehr kleinen Sporen ab. Ein für H. rutilum wesentliches
Merkmal sind überdies die kleinen und nur sehr wenig vorstehenden
Perithecien. Die Oberfläche des Stromas erscheint darum dem unbewaffneten
Auge einfach rauh, ohne dass sich die einzelnen Perithecien unterscheiden
lassen. — Vorzüglich charakteristisch ist ferner die Farbe des Stromas von
II. rutilum. AVährend die Oberfläche desselben anfangs meist fahlgelb.
später rostfarben oder schwarzroth erscheint, zeigt sich auf senkrecht geführten
Schnitten die unter der Rindenschicht befindliche und zwischen die P e rithecien
eindringende Stroniamasse lebhaft hellblutroth gefärbt und oft besitzt
auch das unterhalb der Perlthecienreihe befindliche Stroma noch dieselbe
Farbe. Die schwarzen Peritliecienhüllen stechen dann lebhaft von dem rothen
Stroma ab. Die zuweilen mehrreihige Lagerung der Perithecien 1st bei dieser
Art eigenthümlicher Natur. Es scheint nämlich als wäre In polstcrför-
migen Stromaten die perithecientragende Oberfläche derselben nach unten
eingerollt, wodurch dann ein Theil der Perithecien unter die übrigen zu liegen
käme. ■— Jedenfalls weicht dieses Verhalten von dem entsprechenden
der vorhergehenden ab, bei welcher die Perithecien oft ungefähr vierreihig
dicht unter der obersten Reihe lagern. — Die kleinen, dunkelbraunen Sporen
liegen bald gerad-, bald sehr schief einreihig in den Schläuchen. Ausserordentlich
lang werden die Schlauchstiele bei H. rutilum', ich mass einige
von 140 Mik. Länge. — Veraltete Stromata sind auf ihrer Oberfläche
schwarz.
Ich fand diese Art, wie Tulasne, nur auf Buche (Taywsj, die Rindenform
um Erdmanns und in der Gasselstiege, mit der Ilolzform Im Wolbecker Thiergarten
bei Münster, sowie im Thiergarten zu Cappenberg in Westfalen.
Von Füisting überdies auch reichlich um Nienberge (bei Münster) in der
Rindenform (gleichfalls auf Buche) gefunden. An anderen Orten des Gebiets
wohl nur übersehen oder verwechselt.
Vom H erbst bis zum F rühjahre ; mit dem Hymenium im October beobachtet.
7. H. COMMÜTATUM j* (nov. sp.) — Stroma peridermio erumpens,
delude liberum, superficiale, plerumque pulvinatum, depres-
sum, rarius hemisphaericum v. fere globosum, aggregatum,
discretum v. connatum, superficie ex argillaceo rubro - ferrugi-
neuin, intus nigricans, peritheciis quam in antecedente duplo
majoribus, glohosis, laxe ac subdistiche stipatis, periphericis,
prominulis, rotundatis mammillosa. Asci longissime ac tenuiter
pedicellati, cylindrici, octospori, parapbysibus filiformibus obvallati,
long 88 — 92 Mik. (pars sporif.), lat. 7 Mik. Sporae monosticbae,
ovatae, obtusae, inaequilaterales, unicellulares, fuscae,
long. 10 — 12 Mik., crass. 6 Mik.
Syn. et Exsicc. Hypoxylon coccineum Fuckel, in Fung. rhen. n. 1056 pr.
p. (forma In cortice Carpini!).—
Ich kenne diese Art, die ich wahrscheinlich selbst bisher verwechselt
habe, leider nur in dem Fuckel’sehen Exsiccat, halte aber um so mehr für
nöthlg sie hier aufzuführon, weil ihre Unterscheidung für die sichere Bestimmung
der nahe verwandten Formen wünschenswerth ist und die Besitzer der
werthvollen Fuckel’sohen Sammlung, auf diese Form aufmerksam gemacht,
sie ohne Zweifel leicht auch anderswo auffinden werden. Ueberdies ist es
vielleicht vorliegende Art, welche Fries unter seinem H. argillaceum car-
pinicolum versteht! — (Siehe oben.) Hiergegen spräche nur die Angabe
hinsichtlich des Vorhandenseins von Mündungspapillen, welche die Frle s’scho
Art als zum Formenkreise von II. multiforme gehörig erscheinen lassen. —
Von II. coccineum unterscheidet sich II. commutatum hei sorgfältiger
Xi t s ch k e , Pyrenomycetes germanici. 3