schieden, stets aber so gekrümmt fand, dass wenigstens die Spitze der Perl-
thecionkcule aufwärts gerichtet — dem Lichte zugewendet — war. Ein
charakteristisches Merkmal vorliegender Art scheint die spröde, leicht zerbrechliche
Beschaffenheit ihres Stromas zu sein. Uie äussorsto Schicht des
Markkörpors, in welcher die Perithecien lagern, trennt sich sehr leicht
bruchstückweise ab. — Dass der stark verbreiterte, dickwollige Gomphus
des Stromas als eine wesentliche Elgenthümlichkeit dieser und der nachfolgenden
Art anzusehen sei, glaube Ich annohmen zu müssen, da loh bei letzte
re r diese Beschaffenheit in hunderten von E.xemplarou durchaus constant
fand.
Ich untersuchte von X . corniformis bisher nur ziemlich zahlreiche
Original-Exemplare aus Schweden, die Ich in der Kunze’schen Sammlung
vorfand. Sie gaben mir den gewünschten Aufschluss über die Beschaffenheit
der Fruchttheile. Von der im Aeusseren ähnlichen Form der X. poly-
morplia unterscheidet sich darnach X. corniformis, von allem Anderen
abgesehen, sehr bestimmt schon durch die geringere Grösse der Perithecien
und die sehr viel kleineren Sporen und Schläuche. Ihre Unterschiede von
der allein mit ihr näher verwandten, nachfolgenden Art sehe man bei dieser.
Während ich X. polymorpha bisher in allen Formen nur am Grunde
von Baumstümpfen fand, wachsen X . longipes und corniformis nur an auf
dem Boden liegenden Stämmen und Zweigen.
Von Fries an niederliegenden Buchenstämmen in Smoland entdeckt, ward
X . corniformis bis je tz t mit Sicherheit nur von Berkeley an abgefallenen
Zweigen bei Lancashire in England, von Strauss bei München (im Grün-
walder Parke „an faulenden an der Erde liegenden Hölzern“) wiedergefunden.
Die Perithecien erreichen nach Fries im Herbst ihre Keife.
10. X. LONGIPES t fnov. sp.). — Stromata erecta v. assur-
geiitia varieque curvata, stipitata in ramis crassis putrescentibus
ac plerumque decorticatis prostratisque sparsim v. multo rarius
2—3 basi tantum oonjuncta nascuntur. Clavula perithecigera
in plerisque omnino simplex, teres, exacte cylindrica, crassa, apice
obtusissima, rotondata, rarius ventricoso-inllata, oblonga, rarissime
compressa, integra v. bipartita, superficie reticulato-rimosa,
ex argillaceo nigricans peritbeciorumque ostiolis exiguis, hemi-
sphaericis, exstantibus nigropunctulata, in stipitem longitudine
nunc breviorem nunc contra subaequalem, immo longiorem sed
semper multo tenuiorem sensim attenuata. Stipes basi tuberoso-
incrassatus, pilis crassiusculis, patentibus v. contextis atque ad-
pressis, rubescentibus dense hirsutus, superne glaber, plicato-
rugosus, ex argillaceo fuscescens. Hymenium conidiferum cine-
reo-albidum, mox disparens. Couidia obovata, exigua (8 Mik.
ciré, longa, 4—5 Mik. crassa), in sterigmatibus brevissimis, septatis
solitarie acrogena. Perithecia clavulae omnino immersa
nec protuberantia, minuta, globosa v: compres,sa, dense ac mono-
sticbe stipata. Asci cylindrici, longissime pedicellati, octospori,
long. 80—100 Mik. (pars sporifera), crass. 7 — 8 M'k. Sporae
obliquemonostichae, ovatae,inaequilaterales, unicellulares, nigricantes,
11—14 Mik. in longitudinem, 5—6 31ik. in crassitudinein
aequantes.
Syn. Sphaeria v. Xylaria polymorpha Aut. plur. pr. p. (verisimile). —
Xylaria polymorpha, forma pistlllaris Tul. Sei. Fung. Carp. I I p. 8.
(saltern ut videtur p. p.) —
Die grosste und zigrllehste unter den einheimischen Arten der Gattung
ist dieselbe, wahrscheinlich bereits von Persoon mit analogen Formen der
X. polymorpha verwechselt worden. Leider stehen mir zur Zeit Persoon’s
Beschreibung und Abbildung seiner X. polymorpha f. gnstillaris (Observ.
myc. I I p. G4 tab. II f. 5) nicht zu Gebote; was Tulasne 1. c. dafür
beschreiben, ist offenbar zum Theile vorliegende Art. Nur die Angabe,
welche die Verfasser der Karpologie bezüglich der Sporengrösse (13 — 1 G/G
Mik.) dieser Form machen, kann Bedenken erregen. Dieselbe bezeichnet
eher die Mitte zwischen den bei X. longipes und den analogen Formen von
X. polymorpiha von mir gefundenen Dimensionen und ist für erstere Art
um so mehr zu hoch, als Tulasne’s Messungen durchgehends etwas niedrigere
Werthe ergeben als die meinigen.
Von entsprechenden Formen der nachfolgenden A rt unterscheidet sich
vorliegende durch die fast stets völlig getrennt von einander und sehr unrc-
gelmässlg zerstreut auf dem Substrat stehenden, meist lang gestielten und
längeren, regelmässiger geformten Stromata, deren Stieltheil am Grunde
constant stark verdickt und zottig ist. Ferner sind die Perithecien von
X. longipes ansehnlich kleiner und bleiben stets eingesenkt, während sie bei
X. polymorpha bei der Reife vorstehen. Die Perithecienkeule erhält
dadurch sowie durch ihre kleinrissig-runzelige Oberfläche ein sehr charakteristisches
Aussehen. Die Farbe des Stromas ist hell erdfarben; nur
erscheint die Keule durch die zahlreichen Risse und die Perithecienmün-
dungen später schwärzlich, während der unregelmässig und tief längsgefal-
tene Stiel heller bleibt. Am bestimmtesten spricht sich der Unterschied
beider Arten in dem Grössenverhältniss der Schläuche und Sporen aus. Die
äusserlich ähnlichste Form der X. polymorpha, welche ich unten als pistil-
laris bezeichnet habe, besitzt 24— 28 Mik. lange, 8 Mik. dicke Sporen; bei
der Form acrodaotyla, welche sich schon im Aeusseren mehr entfernt,
dagegen kleinere Sporen besitzt als die übrigen Formen der Art, finde ich
diese immer noch 20— 24 Mik. lang, 6 — 7 Mik. breit.
In W irklichkeit nahe verwandt ist dagegenX. fowytpes mit der vorhergehenden
Art. Sie weicht indess auch von ihr durch das meist längere,
gestielte, anders geformte Stroma und die constant grösseren Sporen und
Schläuche hinreichend ab. Auch besitzt X. longipes dasselbe zäh-fleischige
Stroma wie X. polymorpha, ist biegsam und nicht spröde und zerbrechlich
wie bei X. corniformis.
Jüngere, noch mit dem sehr vergänglichen Hymenium bekleidete Stücke
haben bei schon sehr stark verdicktem Stromagrunde eine Länge von
1— 6 Centim., bei einer Dicke von 1— 4 Millim., sind fadenförmig und
erscheinen durch die Ilymeniumschicht zart weisslichgrau bereift. Normal
entwickelte, fnichtreifo Exemplare sind G — 12 Centim. lang, haben eine
stielrunde, cylindrische, an der Spitze abgerundet stumpfe in den ein- bis