Klotzsch, Herbarium vivum mycologicum, cent. I — XX (contin. Rabh.), ed.
II cent. I — V III; Rabenhorst, Fungi europaei, cent. I — X I ; Fuckel, Fungi
rhenani, cent. I— X IX ; Mougeot e t Nestler, Stirpes Vogeso-Rhenanae, cent.
I— V III; Fries, Scleromycetes Sueciae e.xsiccati, n. 1 — 146, und die (Jurch
zahlreiche Originale.xemplare von Schweiniz, Persoon und Fries überaus
werthvolle Kunze’sche Pyrenomyceten-Sammlung der Universität zu Leipzig,
die mir mit der dankenswerthesten Bereitwilligkeit des Königl. Sächsischen
Ministeriums zur Einsicht und Untersuchung überlassen ward. Eine sehr
schätzenswerthe Unterstützung fand mein Unternehmen überdies durch
meinen Freund, den um die Mykologie sehr verdienten Herausgeber der
Fungi rhenani.
Dass ich die lichtbringenden Arbeiten Tulasne’s , deren Entdeckungen
bezüglich der Polymorphie der Fruchtorgane ich nicht nur fast überall zu
bestätigen, sondern auch auf eine viel grössere Zahl von Formen auszudehnen
im Stande bin, für meine Arbeit verwerthet habe, wird kein Mann
von Wissenschaft tadeln; ebenso wenig, dass ich in meinen systematischen
Principien überhaupt und zahlreichen Einzelheiten im Besonderen zu abweichenden
Resultaten und Auffassungen gelangt bin, da man, wie ich hoffe,
auch hierin einen auf umfassende Arbeiten und selbstständiges Urtheil
begründeten F o rtschritt nicht wird verkennen können.
Ich beabsichtige den Stoff in 2 Bänden zu je 3 Lieferungen vom Umfange
etwa der vorliegenden zu behandeln und auf einigen Tafeln am Schlüsse
jedes Bandes die carpologischen Charaktere der Haupttypen, insbesondere
in anderweitig bisher nicht untersuchten und abgebildeten Formen zu
illustriren. Die für die 2. und 3. Lieferung des 1. Bandes sowie für die
1. Lieferung des 2. Bandes erforderlichen Untersuchungen sind grösstentheils
abgeschlossen, und hoffe ich den ersten Band noch vor Ablauf des Jah re s
18 67 liefern zu können.
M ü n s t e r , am 9. November 1866.
Der Verfasser.
Farn. I.
XYLARIEAE. f
Pyrenomycetes stromatici, compositi, stromate perithecigero
libere evoluto, rarissime substrato semiimmerso, lignoso-, rarius
carnoso-suberoso v. carbonaceo, plus minus v . in superficie tantum
V . extus intusque nigrescente, nunc erecto, simplici v . ramoso
(xylarieo), nunc liorizontali, in aliis cupuliformi, subgloboso v.'
pulvinato, in aliis eiFuso, crustaeiormi (hypoxyleo). Mycelium
floccosum, superficiale v . substrato innatum, in plerisque mox
evanescens. Hymenium conidiferum stroma immaturum vestiens
V . rarius intra strata ejus inclusum tandemque nudatum. Conidia
unicellularia, hyalina v. pallide colorata, pulverea, in sterigmati-
bus simplicibus ramosisve acrogena, Perithecia in stromate
peripherice ac plerumque monostiche, rarius polysticlie (multi-
farie) nidulantia, concentrica, ovata v. globosa, collo brevissimo
V . subnullo, rarissime elongato ostioloque papillaeformi v. umbi-
licato instructa. Asci octospori, cylindrici, deorsum versus bre-
viter tantum v. saepius longissime attenuati (pedicellati). Para-
physes filiformes, tenuissimae, simplices, unicellulares v. nullae.
Earum loco in nonnullis asci juveniles pseudoparaphysibus septa-
tis, tenerrimis stipati. Sporae monostichae, unicellulares, nigri-
cantes, saepius inaequilaterales.
Die nachfolgenden fünf Gattungen bilden eine sehr natürliche Gruppe,
die schon durch die Beschaffenheit des Stromas charakterisirt erscheint.
Das Xylarlenstroma ist aufrecht, — becherförmig bei der Gattung Poronia
JJit., cylindrisch bis bandartig zusaramengedrückt dagegen, einfach oder verzweigt
bei X y la r ia H ill. Das Hypoxylonstroma der übrigen Gattungen
ist meist rundlich, knollenförmig oder polster- bis krustenformig und
auf dem Substrat ausgebreitet, selten napfförmig. Beide, nur in der
Art ihres Wachsthums abweichende Formen des Peritheoienträgers entwickeln
concentrische (regelmässige), einreihig, seltner mehrreihig, stets
aber in der Peripherie des Stromas oder eines Theiles desselben gelagerte
Perithecien. Das Xylarien-, selten das Hypoxylonstroma (N um m u la ria
re2Janda [F r .] ) besitzt eine werg- bis korkartig weiche Consistenz und
schwärzt sich nur auf seiner Oberfläche (Rindenschioht), während das Markgewebe
gänzlich ungefärbt bleibt. Das Hypoxylonstroma dagegen, holzartig
i i i t s c h k e , Pyrenomycetes germaaici. 1