Syn. Sphaeria flliformis Alb. ct Schw., Consp. Fung. in agro Nisk. cresc.
p. 2. tab. I I I f. 5. — F r., Syst. myc. II p. 329. — Wallr,, Flor. germ.
IV p. 85 6. — Ilypo.xylon filiforme Kahenh,, Deutsch. Krypt. Flor. I
p. 2 2 3 .—
E.\sicc. Rabenh., Fung. eur. n. 5 7 .— (Desm., Plant, crypt. Gail. ed. I I I
n. 3 7 7. sec. Tul. Sel. Fung. Carp. I I p. 20.). —
Ich kenne von dieser Art bisher nur die von Rabenhorst verbreitete,
sterile horin, wenige, gleichfalls ohne Fruchtbildung von mir gesammelte
Stücke und einige Exemplärchen aus der Kunze’sohen Sammlung. Letztere,
wohl von den Entdeckern der Art selbst herstammend, und deren Beschreibung
und Abbildung a. a. O. völlig entsprechend, besitzen zwar Perithecien,
diese aber unreif und ohne Sporenbildung. Ich bin darnach ausser Stande,
die noch sehr lückenhafte Kenntniss dieser merkwürdigen Form wesentlich
zu erweitern. Eine Beschreibung der Schlauehschicht, Sporen wie Conidien
derselben fehlt zur Zeit.
Das sehr dünn fadenförmige, seltner bis 2 Millim. breite, nach Albcrtini
und Schweinitz 1 — 3 Zoll hohe, an der Spitze röthliche, sonst braunschwarze
bis schwarze, nach den Entdeckern am Grunde zuweilen mit einzelnen
zerstreuten Haaren besetzte, im Uebrigen aber ganz glatte, fast glänzende
Stroma machen die Art nebst ihrem Vorkommen, vorzüglich wenigstens,
wie es scheint, auf Blättern auch im sterilen Zustande leicht kenntlich.
Die von Albertini und Schweinitz ahgebildeten Exemplare sind ebenso wie
die von mir selbst aufgefundenen, ganz oder fast ganz einfach, nur ausnahmsweise
gegen die Spitze in zwei Arme gespalten und dann zuweilen das Stroma
zusammengedrückt und verbreitert. Im fruchtreifen Zustande fallen die
verhältnissmässig stark vorspringenden Perithecien auf. — Das Exsiccat der
Rabenhorst’schen Sammlung zeigt (wenigstens in meinem Exemplar) eine
vom Grunde aus ziemlich stark verzweigte Form, die sich sehr wohl mit
X. digitata vergleichen lässt. Die Lage der Perithecienkeule ungefähr in
der Mitte des Stromas, sowie der Umstand, dass sie allmählich sowohl in die
sterile Spitze als auch in den Stieltheil des Stromas übergeht, sprechen
gleichfalls für eine Verwandtschaft mit den beiden vorhergehenden Arten der
Gruppe. — Die Stromata erheben sich einzeln und z erstreut auf dem Substrat,
seltner finde ich an meinen Exemplaren zwei derselben dicht genähert
hervorbrechen. Die Basis des Stieltheils ist nur sehr wenig oder nicht
verdickt.
Ich fand die Art auf abgefallenen, dünneren Zweigen von FTaxinus
excelsior. Ih r Vorkommen auf Blättern ist demnach kein wesentliches
Merkmal. Die von Fries 1. c. als Varietät erwähnte, auf Stengeln grösserer
Kräuter vorkommende Sphaeria stipiticola Swartz stellt darum vielleicht
nichts als eine weitere Substratform der vorliegenden Art dar.
Sehr selten, besonders auf Blättern (Nerven und Blattstielen). Von
Albertini und Schweinitz bei Heinrichsruh in der Lausitz auf Blättern vorzüglich
von Syringa vulgaris an schattigen Orten entdeckt. Die Exemplare
der Rabenhorst’schen Sammlung sind von Siegmund jun. bei Reichenberg
in Böhmen gesammelt. Ich selbst endlich beobachtete sie vor Kurzem
(August 18G6) bei ßappenberg in Westfalen (am Eingänge zum Thiergar-
ten, vor dem Schulgebäude).
Nach Albertini und Schweinitz reifen die Perithecien des Pilzes im Juli
und August. (?)
Sect. I I I . XYLOCORYNE Fr. 1. c. Clavula perithecigera undlque
fertilis, stipite villoso.
9. X. CORNIFOIIMIS Fr. (Suiuui. Veg. Scand. p. 381.) — Stroma
omnino simplex nec furcatum uec ramosum, cylindricum, nunquam
compressum v. dilatatum, crassiusculum, fragile, ex fusco nigricans,
apice nonnihil angustato, obtusiusculo plus minus incur-
vum, corniforme, basi incrassata, subhemisphaerica v. conica,
villosa substrato adfixum, peritheciis undique obsitum. Stromata
congregata quidem sed libera nec inter se conjuncta paginae inferiori
ligni, bumi prostrati, saepe adpressa, borizontalia. Perithecia
subglobosa, confortissima, minuta, plus minus protuberantia,
ostiolis papillaeformibus, minimis. Asci cylindrici,
longissime pedicellati, octospori, long. 60—75 Mik. (pars sporifera),
lat. 6 Mik. Sporae oblique monostichae, nonnihil inaequilaterales
V. subrectae. utrimque rotundatae, obtusissimae, unicellulares,
fuscae, long. 8—9 Mik., lat. 5 Mik.
Syn. Sphaeriae spec. Fr., Elench. Fung. I I p. 57. — De Not., Act. Taur.
X I I I dec. VI f. 1 (1853). — Xylariae spec. Cunr., Act. Soc. Finn.
Lond. X X II p. 2G4 n. 19 f. 20. — Sturm, Deutsch. Flor. IH. Heft
34 tab. 1. — Berkeley, Outl. of Brit. Fung. p. 3 8 4 .—
Exaico. (Berkeley, Brit. Fung. n. 27 7 — non vidi. —) —•
Die beiden einheimischen Arten der Abtheilung Xylocoryne mögen bisher
nicht selten als Formen der polymorphen Species der nachfolgenden
Gruppe genommen worden sein. Bei sorgfältigerem Vergleich ergeben
indess schon Habitus und Wachsthumsweise eine wesentliche Verschiedenheit
von dieser, während die sehr abweichenden Grössenverhältnisse der Frueht-
organe auf den ersten Blick keine Verwechslung gestatten.
Das Stroma von X. corniformis pflegt eine Länge von 5— G Centim.
bei einer Dicke der Perithecienkeule von 4 — 5 Millim. zu besitzen. Von
der stark verdickten Basis abgesehen, entwickelt dasselbe in seinem ganzen
Umfange Perithecien, ist stielrund, sowohl nach der Spitze als nach dem
Grunde mehr oder weniger verjüngt, fast spindelförmig. Die Basis des
Stromas ist stark verdickt, meist unterhalb der Perithecienkeule beginnend,
nach unten kegelförmig verbre itert oder gomphusartig, halbkugelig, wollig
behaart. Die einzelnen Stromata stehen meist mehr oder weniger genähert,
heerdenweise beieinander, ohne Indess miteinander verwachsen zu sein.
Strauss (in Sturm’s Flora 1. c.) eben sowohl als Fries, der diese Art in sehr
zahlreichen Exemplaren vor sich gehabt zu haben scheint, fanden diese
Waehsthumsweise nicht blos, sondern auch den Mangel eines Stieltheils am
Stroma, dessen stielrunde, nie verbreiterte, zusammengedrückte oder gelappte
und zertbeilte Form constant. Wenig Bedeutung möchte dagegen, wie die
nachfolgende Art beweist, der zuweilen gemshornähnlichen Krümmung des
Stromaendes beizulegen sein. Strauss und Fries fanden die Art auf der
Unterseite von auf dem Boden liegendem Holze. Dieses kaum normale Verhalten
scheint die Ursache jener Krümmung zu sein, da ich auch von X.
longipes bei der entsprechenden Anheftung des Stromas dieses sehr ver