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Cupula-Form scheint sonacli typisch für die Gattung, und Form und wohl
auch Wachstluim des Stromas damit den Gegensatz zu Hypoxyloii mit vorherrschend
centralen Waclisthum zu bilden. —
Nicht weniger charakteristisch sind die entwicklungsgeschichtliclien Ver-
hiiltnisse für die vorliegende Gattung. Leider ist unsere Kenntniss dorselheii
auf die von Tulasne gemachten Entdeckungen des Conidienapparats von N.
Bulliardi und discreta beschrankt und dürfte der Wunsch, wenigstens das
entsprechende Verhalten der übrigen Arten zu erfahren, bei deren äusserst
seltenem Vorkommen, nicht leicht zu erfüllen sein.
Die besondere, das conidienbildende Hymenium tragende Stronuischiclit
von N. Bulliardi erinnert lebhaft an das Conidienstroma von Diatrype
Stigma {Hoffm.). Diese Aehnlichkeit muss mir um so grösser erscheinen,
als ich (m. vergl. das unten Mitgetheilte) auch bei letzterer einmal eine am
Periderm befestigte, fleischige Schicht aufiand, weiche der entsprechenden
von N. Bldliardi sich ganz gleich verhält. —
Wenn ich N. repanda, succenturiata und lutea hier einreihe, so wird
man dies bei der wesentlichen Uebereinstimmung dieser Formen mit N.
discreta, sowohl was den Bau des Stromas als die Organe des Fruchtkörpers
anlangt, nicht ungerechtfertigt finden, da die oben genannten Arten durch
weitere Untersuchungen sich wohl als generisch verschieden, gewiss aber
nur als nächst verwandt heraussteilen können. Welche Bedeutung dem
Umstande beizumessen sei, dass bei N. Bulliardi und discreta die fast
häutigen Perithecien in besonderen Kammern des Stromas eingesehlossen
sich finden, wird einstweilen kaum festzustellen sein.
Tulasne beschreiben noch zwei, möglicherweise im südlichen Theile des
Gebiets anzutreffende Arten der Gattung. N. picata Tul. (1. c. p. 297),
auf einem abgestorbenen Stamme von Prunus domestica entdeckt, scheint
nach der Beschreibung im Wachsthum und Bau der N. Bulliardi sehr
ähnlich zu sein. (Schläuche 50 Mik. lang, c. 7 Mik- breit, Sporen C — 8 Mik.
lang, C. 4 Mik. breit.) — N. dryophila Tul. (1. c. p 48) auf dicken Eichenzweigen
und selbst dem Stamme wachsend mit piatt polsterförmigen, 1— 3
Centim. breiten und 2 — 3 Miilim. dickem Stroma, weicht durch zweireihig
in 5 0— 8 0 Mik. langen, 10— 13 Mik. breiten Schläuchen gelagerte Sporen
von 16 Mik. Länge und 6^ Mik. Breite, nicht unwesentlich von den übrigen
Arten ab. — Hyjgoxylon regium Be N. (Sfer. ital. p. 15 tab. 12) von
Stämmen und Zweigen des Nussbaums und vielleicht H. Massarae De N.
(1. c. p. 17 tab. 1 4) dürften gleichfalls zu Nummularia Ueberdies
zählen Tulasne I. c. p. 44 und 45 noch 4 vermuthlieh zu dieser Gattung zu
bringende Pyrenomyceten aus Chile, Karolina, Brasilien und Guiana auf. —
Hiernach scheint es als ob Nummularia zu den Gattungen gehöre, deren
Artenzahl nach dem Süden zunimmt, mit welcher Annahme das häufige Sterilbleiben
von N. discreta {Schw.) in unserem Klima, sowie das sehr seltne
Vorkommen fast aller Arten im Gebiet erklärlich würde.
Die Nummularien finden sich auf dicken Zweigen und Stämmen verschiedener
Laubhölzer. Ih r Stroma entwickelt sich unter dem Periderm im
Rindenparenchym und steigt mit seinem unteren Theile entweder nur bis
zur Oberfläche des darunter befindlichen Holzkörpers hinab oder dringt mehr
oder weniger tief auch in diesen ein, wie bei N. repanda, succenturiata und
N. lutea. Dieser Stromatheil ist dann anscheinend von der unveränderten
Masse der Rinde oder dieser und der des Holzes gebildet, stets aber zuletzt
durch eine schwarze Saumschicht begrenzt. Der aufsteigende Stromatheil
wird dagegen eigenartig, verschieden gefärbt, entliält allein die Perithecien
und durclibricht bald das Periderm. N. repanda und succenturiata mit
sehr dauerhaftem Stroma scheinen, nachdem die sie umgebend.o Rinde ahge-
fault ist, dem blossgelegten Holzkörper aufzusitzen. Der aufsitzeude Stromatheil
aber ist dann meist am Grunde zusammengeschnürt.
1. N. REPANDA (Fr.) j-.-— Stroma cortici interiori lignoque
innatnin, iiigro-liinitatiitri^ parte superiore erurnpente v., cortice
(lejecto, in ligno superficiali libero, orbiculari, cupuliformi. Stromatis
superficies undique nigricans et excepto disco subrotundo,
concavo, rimuloso, sublae vi corrugata; substantia partis immersae
a substrato specie immutato v. taudem fucato formata, erurapen-
tis vero propria, albida, cinerascens. Perithecia sub disco peripherice
ac monostiche nidulantia, omnino immersa, ovata v. subglobosa,
conferta mutuaque pressione haud raro angulata, collis
brevibus, ostiolis rotundatis, poro angustissimo pertusis, subpro-
minulis, nitidulis instructa. Asci cvlindrici, subsessiles, octospori,
membrana crassiuscula texti, parapbysibus filiformibus,
simplicibus, unicellularibus, guttulatis ac vix longioribus stipati,
long. 112 Mik., lat. 8 Mik. Sporae oblique monosticbae, anguste
ovatae, utrimque obtusae, nonnibil inaequilaterales v. rectae, unicellulares,
guttulis oleosis saepe fetae, fuscae, long. 15 —16, rarius
12 Mik,, lat. 6 - 7 Mik.
Syn. Sphaeria repanda Fr., Obs. myc. I p, 108 tab, 1 f. 5. — Syst. myc.
I I p. 346 et Elench., Fung. I I p, 6 9. — Rabenh,, Deutschi. Krypt.
Flora I p. 217. — Currey, Act. Soc. Linn. Lond. X X II part. I I I p. 2 68
f. 54. — Corda, Icon. Fung. IV p. 43 tab. IX f. 128. — Hypoxylon
repandum F r., Summ. Veg. Scand. p. 383. — (cf. Tulasne, Sei. Fung.
Carp. I I p. 2 9 7 ),—
Exsicc. Fries, Sei. Suec. n. 1. —
Das dick schalenförmige, nach Fries anfangs geschlossene Stroma ist
meist 10 — 12 Millim. breit (nach Fries bis 1 Zoll), 5 — 6 Millim, in der
Mitte dick. Die concave, etwa kreisrunde Scheibe ist kleinrissig, die Ostiola
kaum vorstehend, von der Stromasubstanz oft durch eine schmale, ringförmige
Spalte getrennt. — Die Aussenseite des Stromas ist stark runzlig raub, der
aufsteigende Rand ziemlich scharf. Die schwarze Farbe der Stromaoberfläche
dringt allmählich weiter nach innen vor. Die ansehnlich grossen, dickwandigen
Perithecien lagern diclit unter der Scheibenfläche des Stromas, peripherisch
und einreihig in der geschwärzten, oberen Stromaschicht. Die darunter befindliche
Stromamasse ist weisslich grau.
Zu den seltensten Kernpilzen gehörend, sah ich von dieser Art bisher '
ausser einer Anzahl schwedischer Exemplare nur ein von Morthier im Ju ra ,
4 0 0 0 ' hoch gesammeltes und mir von Fuckel zugesandtes Stück.
Bisher nur an Stämmen von Sorbus beobachtet.
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