
scheiden sich von denen des Maulwurfs nur dadurch, dass die
etwas stärkern manchmal einen punctirten Canal haben. —
Bey der Feldmaus sind die dunkeln Querringe breiter, also
auch näher aneinander gerückt, als beym Maulwurf; die Rattenhaare
haben viel mehr Schmutzansätze, und sind nicht sowohl
gebändert, wie z. B. die Haare von Talpa, sondern ira
eigentlichen Sinne des Wortes geringelt, doch so, dass die
einzelnen Ringe nicht mehr so gleichartig vertheilt, also unordentlicher
gelagert sind, als bey den übrigen Mäusearten. —
Bey den Haaren der eigentlichen Feldmaus .(.Hypudaeus), welche
im Ganzen wohl mit denen der Mus araalis Übereinkommen,
fand ich, namentlich in den grossem derselben, die Ringe
so doppelt, dass ich in Versuchung kam, zu glauben: die
Haare lägen doppelt neben einander. — Die Körperhaare des
Hamsters sind fast denen des Maulwurfs gleich, doch sah ich
unter ihnen einige, die den Rattenhaaren nahe kamen, wo
nämlich die Ringe ebenfalls so unordentlich aneinandergereiht,
oft mehr oval waren. Auch in den feinen Haaren des Le-
pus variabilis fand ich einen ähnlichen Bau, wie bey den Mäusen,
nur mit dem Unterschiede, dass die Ringe näher an einander
lagen, so zwar, dass man sie wegen ihrer Kleinheit und
des ausserordentlichen Zusammengedrängtseyns kaum von
einander unterscheiden konnte.
Unter mehrern Haaren des gemeinen Wiesels (Muslela
vulgaris), die ich zu gleicher Zeit unter das Vergrösserungs-
glas brachte, fand ich eine grosse Verschiedenheit. Die dicksten
waren fast undurchsichtig, doch hie und da wie mit
kleinen durchsichtigen Puncten besetzt. Bey den feinen, und
daher durchsichtigen sah ich einen geringelten Canal, fast wie
bey den Maulwurfshaaren. Noch andere schienen aus lauter
Marksubstanz zu bestehen, deren Zellen ich sonst nie so schön
vor mir ausgebildet sah. — Die Haare von Mustela foina, dem
Marder, sind ganz undurchsichtig, die des Hermelins scheinen
einen undeutlich geringelten Canal zu haben, und bey der
Muslela pulorius hat der Canal das Eigene, dass die Marksub*
stanz undurchsichtig, aber durch einen lichten, gleichsam gezähnten
Streifen auf jeder Seite von der ebenfalls undurchsichtigen
Hornsubstanz unterschieden ist. Das Haar der Muslela
lulris ist wollartig, übrigens wie aus langen Gliedern zusammengesetzt
, die sich seitwärts etwas verlängern, fast wie
bey der Vespertilio pipistrellus. — Man kann es wirklich als
eine auffallende Eigenheit der Fledermaushaare ansehen , dass
sie aus einer geraden und schwach durchsichtigen Linie zu
bestehen scheinen, um welche sich eine andere undurchsichtige
spiralförmig herum schlingt. So fand ich es bey den Haaren
der Vespertilio noclula, pipistrellus, auritus und mystacinus mit
sehr geringen Abweichungen; doch am Vampyr (Pteromys edu-
lis) zeigt sich die gewöhnliche Structur der Haare. — Da ich
durch die Güte des Herrn Barons J a c q u i n die Haare von
sechzehn Arten Fledermäuse und einige ihnen verwandter
Thiere erhielt, so wird es nicht am Unrechten Orte seyn, wenn
ich die Verschiedenheit ihrer innern Textur, so wie sie mich
eine sehr genaue Untersuchung lehrte, hier deutlich auseinandersetze.
— Die Haare von Vespertilio pipistrellus und murinus
sind fein, und letztere höchst regelmässig spiralförmig gedreht ;
die von Vesp. serotinus ähneln dem vorigen ganz, unterscheiden
sich aber dennoch dadurch bedeutend, dass das Mittelstück,
um welches sich die Spirallinie dreht, durchsichtig ist, was ihnen
denn ein ganz besonders schönes Ansehen gibt. — Vespertilio
Schreiberei hat noch feinere Haare, deren Spiralwindun-
, gfen zwar weiter auseinanderlaufen, aber wegen ihrer Kleinheit
kaum sichtbar sind. — Die Haare von Vesp. noctula und auritus
kommen denen von Pipistrellus ziemlich nahe. — Auch die Haare
der Njcteris thebaica gleichen denen der Vispertilio murinus. —
Merkwürdig ist der Unterschied zwischen den Haaren der Pieropus
Arten; denn während sie bey Pteropus aegyplius noch so
gedreht sind, dass die Windungen schnell auf einander folgen,
und so gleichsam das Ansehen von geringelten Haaren darbieten,
gleichen die Haare von Pteropus rub.icollis beynahe ganz
der Merinoswolle, und sind daher nicht gedreht; die von Pteropus
Edwarsii sind sogkr ganz gleichartig rund, und zeigen im
Innern ein sehr schönes netzartiges Gefüge; und die von Pieropus
edulis sind ganz undurchsichtig. Phyllostoma Spectrum hat
dem ersten Anscheine nach ebenfalls runde Haare, aber bey
genauerer Betrachtung findet man sie doch auch spiralförmig;
doch ist die Spirallamelle so fein und schmal, dass man sie
kaum wahrnehmen kann. — Bey den Haaren des Phyllostoma
hastatum stehen die Drehungen der Spirallamelle weit von einander
ab, und das ganze Haar ist durchsichtig. — Die Haare
des lihinopoma microphyllurn gleichen wieder jenen von Verp.
pipistrellus, doch haben sie eine breitere Spiralplatte. — Tapho-
zous perforälus kommt dem vorigen ziemlich nahe, zeichnet