
herrschend. Um den Hals hat er eine Mähne, das Gesicht ist
nackt, und der ins Graue spielende Backenbart geht nach hinten
5 der Schwanz endigt mit einer starken Haarzotte. — Sehr
fein und lang sind die Haare des Drills (Cynocephal. leuco-
phaeus). Bey dem Mandrill (Cynoceph. Mormon) finden wir am
Kinn einen gelben, kleinen, spitzigen Bart; und auf seinem
Kopfe bilden die Haare eine Art von Wulst, welche ihm ein
rautenförmiges Ansehen gehen. —
Unter den Brüllaffen gibt es einige, deren einzelne Haare
verschiedenartig gefärbt sind. So ist es beym strohfarbenen
Brüllaffen (Slentor stramineus) an der Wurzel braunlicht und
an der Spitze strohfarben; und bey dem Guariba haben die
Spitzen der kastanienbraunen Haare Goldglanz. — So ist auch
die obere Seite des Schwanzes beym Klammeraffen, und seine
Spitze braungrau, die Stirnhaare hat er nach hinten, die Scheitelhaare
nach vorne gekehrt. — Das weiche, krause (Woll-)
Haar mancher Affen hat zu einer eigenen Unterabtheilung Anlass
gegeben: Wollhaaraffe (Lagothrix). Unter den Sajou haben
einige sehr auffallende Haare. So das Haar des gemahnten
(Cebus cirriferus) , welches an der Stirn sehr lang ist, und
ein Hufeisen bildet; des bärtigen (Cebus barbatus), der dreyerley
Farben, überhaupt langes und weiches Haar, und an den Backen
einen langen Bart hat; des geschäkten (Ceb. variegatus),
dessen Kopfhaare dreyfarbig: an der Wurzel braun, dann
roth, und an der Spitze schwarz sind. Die Sagoine (Callitrix)
zeichnen sich durch ihre schönen Haare aus. H u m b o l d t s
Nachtaffe (Aotus Humboldti) hat an der Spitze weisse, silberglänzende
Haare. Man kann sich des Lachens kaum erwehren,
wenn man sieht, mit welcher Sorgfalt der Händetrinker (Pithe-
cia Chiropoles) sein Wasser mit der hohlen Hand schöpft, um
nur seinen Bart nicht nass zu machen. Der Mönch (Pith. Mo-
nachus) hat seinen Namen von seiner nackten Stirne. Ausgezeichnet
sind auch die Schwanzhaare des rothbärtigen Schweifaffen
(Pithec. rvffibarba), indem sie nach der Schwanzspitze zu
immer kürzer werden, woher der Schwanz zugespitzt erscheint.
Bey dem gelbköpfigen Schweifaffen (Pith. ochrocephala),
sind die Stirnhaare der Länge nach gescheitelt. Unter den Ma-
ki’s nenne ich noch den schwarzen (Lemur niger) wegen seiner
langen fliegenden Haare am Halse. Der kleine westindische
Affe, welchen Buf fon Mico nennt, hat im Gesichte und an
den langen Ohren schön zinnoberrothes Haar. Endlich muss
ich noch bemerken, dass bey vielen Affen das Gesäss schwielig
jind ganz haarlos ist, z. B. beym Pavian.
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Zwey t e Ordnung. F l e i s c h f r e s s e r (Carnivota).
D ie Han d f l ü g l e r , (Chir opt era) , haben meist ein
feines kurzes Haar; jenes des kleinsten fliegenden Hundes (Pte-
ropus minimus) ist hoch fuchsroth und wollig. Die Arten des
Hundsmauls (Molossus) zeichnen sich durch ihr vielfarbiges
Haar aus. Die Flughaut der ägyptischen Spaltnase (Nictinomus
aegyptiacus) hat einen behaarten Streif. So gehen auch von
der Nase der Brillennase ('Phyllostoma perspieillatum) zwey
weisse Streifen zu den Ohren , und bey der gestreiften Blatt-
nase (Phyllost. lineatum) vier über das Gesicht, und einer über
den Rücken. — Bey den Galtöopitheken ist auch die Haut an
den Seiten des Schwanzes, und an den Ohren mit Haaren besetzt.
— Gewöhnlich finden sich bey den Fledermäusen nur
sehr wenig Haare auf der Flügel-, Nasen- nnd Ohrenhaut. —
Bey der frühfliegenden Fledermaus (Vespertilio proterus) ist die
untere Seite der Flughaut längs dem Arme hin sehr stark behaart
; eben so auch bey der Leisler’schen Fledermaus; dagegen
ist die obere Hälfte der Schwanzflughaut auf der Rückenseite
bey der Kuhl’schen Fledermaus mit dichten Haaren besetzt.
— Die schnauzbärtige Fledermaus (Vespertilio mystaci-
nus) hat ihren Namen von dem langen, dichten, weisshaarigen
, längs der Oberlippe laufenden Bart, der über die Unterlippe
hinaushängt. Eben so erklärt sich die Benennung von
der Halsband- (Collaris), der schöngezeichneten (Piclus), der
starkbehaarten (Lasiurus), und der langhaarigen Fledermaus
(Villosissimus). — In Bezug auf den innern Bau der hieher
gehörigen Haare verweise ich auf die unten folgende genauere
Beschreibung der Seidenhaare.
In der zweyten Familie der Fl e i sc hf r e s s e r oder
der Raubthiere, nämlich bey den Insectenf ressern
(Insectivora, Subterranea) kommen wir zuerst auf den Igel,
dessen Körper mit Stacheln und Haaren so besetzt ist, dass
erstere den ganzen Rücken, letztere den Bauch einnehmen.
Das Ausführliche über diese Stacheln wird weiter unten folgen,
— Bey der Spitzmaus steht auf jeder Seite des Körpers
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