
schwarz gestreift5 bey den Wa s s e r v ö g e ln meist gelb und
grünlich, und von 4 — 3 wöchentlicher Dauer. — Die eigentlichen
Federn erscheinen zuerst an den Flügeln, hierauf am
Rücken und Schwänze , denn am Bauche, und zuletzt am Kopf
und Halse; so bekommt z. B. der Pfau die ersten Flügelfedern
schon am dritten Tage nach seiner Enthüllung, seinen Federbusch
am Kopfe aber erst in vier Wochen. Diese ersten Federn
werden, sobald der Vogel sein Wachsthum vollendet hat,
bald gewechselt, obgleich es auch manche Vögel, wie z. B.
Wa c h t e ln und T r u t h ü h n e r gibt, welche erst im kommenden
Jahre mausern *).
§ . 71-
V o n d e n F e d e r n .
Die den Vö g e l n ausschliessend zukommende allgemeine
Hülle ihres Körpers nennt man das Gef ieder . Dieses bedeckt
den Vogel grösstentheils, doch sind der S c h na b e l ,
die Au g e n, die F u s sw u r z e l n und Zehen nackt; und
ausser diesen Stellen gibt es noch einige, die, obgleich mit
Federn bedeckt, dennoch kahl sind, weil aus ihnen selbst
keine Federn hervorwachsen. Solche nackte Stellen bilden
meist Linien, die von einem Theil zum andern laufen, z. B.
vom Oberkiefer nach dem Auge, von den Ohren am Halse
hinab nach den Schultern, von dem Brustbein bis zum After
u. s. w.
Ausserdem mangeln die Federn manchen Vögeln an gewissen
Stellen, wie z. B. den Geyern und Truthähnen am
Kopfe, dem Strausse am Unterschenkel, den Fettgänsen selbst
an den Flügeln. Umgekehrt sind wieder bey den Eulen selbst
die Zehen mit Federn besetzt.
Die einzelnen Theile, aus denen das ganze Gefieder besteht,
heissen die Fed er n ; und diese erscheinen wieder unter
zweyerley Arten, nämlich als e i g en t l i c he F e d e r n,
und als h a a r a r t i g e F e d e r n oder Dunen.
*) U eb e r das Leben der h o c h n o rd isch en Vögel, von F r a n z F a b e r .
Leipzig 1826. 8. p. 2 0 1— 207.
J o h . A n d r e a s N a u m a n n ’s N a tu rgeschichte der Vögel D eu tsch lands
, nach eigenen E rfah ru n g e n entworfen, Leipzig 1822. 8- mit
K u p fe rn . I, p. 1 0 4— 111.
Am Körper sind alle Federn in Linien geordnet, die
einander unter spitzigen Winkeln schneiden (in quincunce);
ferner liegen sie dachziegelförmig in der Richtung von vorne
nach hinten übereinander. — Bekannt ist die Benennung der
S c h w u n g - und St euer federn, welche wieder in secun-
däre oder kleinere, und in primores oder grössere abgetheilt
werden. —
Es folgen hier nach C u v i e r einige Beyspiele von
den Hauptverschiedenheiten der Federn, ohne jedoch auf die
ausserordentliche und kaum zu beschreibende Manichfaltig-
keit ihrer Farbe Rücksicht zu nehmen: der Kasuar hat verschiedene
Federn, die man im Grunde alle F l a umf e d e r n
ohne Fahne nennen könnte. Die fünf Federn, welche an seinen
Flügeln sitzen, haben Aehnlichkeit mit den Stacheln des
Stachelschweines, wogegen die übrigen Federn sich wieder an
die Rosshaare anreihen, da sie ohne Strahlen sind. — Es ist
merkwürdig, dass diejenigen Federn, welche die Haube verschiedener
Vögel, z. B. des P fauenr ei her s (Ardea pavonina)
des B u s c h r e i h e r s (Ardea garzetta) u. m. a. bilden, spiralförmig
um sich selbst gewunden, und dass ihre Strahlen bloss
feine Haare sind. Noch interessanter sind die Federn der
N a cht r au b vö ge 1, indem sie sich durch ihre Weichheit,
durch den langen, seidenähnlichen Flaum, womit ihre Strahlen
bedeckt sind, und welcher auch den Flug dieser Vögel
so leise als möglich macht, auszeichnen, u. s. w. —
Nach dem auffallenden Glanz hat man Seiden-, A t las,
Metal l - und Ed el s t e in- Fe de r n unterschieden, welche
letztere sich so bewunderungswürdig schön am Kopf und
Hals des brasilianischen K o l i b r i mit der goldenen Kehle,
und mit der rothen Kehle zeigen.
§■ 72-
O r g a n i s a t i o n d e r F e d e r.
Eine Feder (im naturphilosophischen Sinne) ist im Grunde
nichts Anderes, als ein verzweigtes oder zusammengesetztes,
und zu dem höchsten Grad seiner Ausbildung gelangtes
Haar. Im gewöhnlichen Sinne versteht man darunter einen
individuellen, selbstständigen Theil des Gefieders, der mit dem
einen Ende in der Haut steckt, aus welcher sich dann der
röhrenförmige, immer dünner werdende, und an beyden Sei-
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