
tastoma proboscideum. — Auch machte B r e mser bey den
Bandwürmern und mehreren Arten von Echinorynchus die interessante
Bemerkung, dass sie im ersten Alter keine Stacheln
besitzen, sondern diese erst später hervorkeimen.
§• 6 l.
III. Haar e b ey den Me dus e n , A c a le ph e n.
In dieser Klasse finden sich nur haarähnliche Fäden,
welche man mehr den Fühlfäden, als den Haaren zuzählen
kann. So hängen an dem wolligen gelben Rande der grossen
Aeste der Berenice auroma lange, rothe Haare; und die vier
Arme der Cyanea lösen sich gleichfalls in Haare auf. —
§. 62.
IV. Haar e b ey den S t r a h l t hi er en.
Ausser den Fühlfäden bey den Actinien stehen zu bey-
den Seiten der Rinne der Strahlen bewegliche Stacheln, die
offenbar zur Ortsveränderung dienen. Ti e demann hat in
seiner Preisschrift: Ueber den Bau der Röhrenholothurie p. 36*
— 39, die Stacheln der Asierias aurantiaca genau beschrieben.
Sie hat nämlich fünf lanzenförmige Strahlen, deren Ränder
mit pflasterförmig liegenden Knochenstücken bedeckt sind,
auf welchen sich starke bewegliche Stacheln einlenken. Nebst-
dem ist die ganze Oberfläche mit kleinen abgestutzten und
gezähnten Stacheln besetzt.
Auch Mü l l e r *) hält die fleischigen, glatten, nicht
stechenden Spitzen an der Oberfläche der Asierias pulvillus für
noch weiche Stacheln. — Die meisten Stacheln treffen wir
aber bey den Echiniden an, deren Schale mit warzenförmigen
Erhabenheiten versehen ist, auf welcher kalkartige Stacheln
a'rticuliren, deren Basis vertieft, und auf den Erhabenheiten
eingelenkt ist. Da sie das Thier nach Willkühr bewegt,
so will Lamark **) in der Gattung Cidarites den Gelenkkopf
mit einem Loche versehen beobachtet haben, durch
welches die Muskeln zu dem Stachel gelangen. Sc hwei gger
*) Zoolog ia danica p. 64.
**) Hist. na t. des animaux san* v e rtèb re s III* pag« 73.
war nicht so glücklich; und offenbar sind die Warzen gewiss
an den meisten Gattungen nicht durchbohrt. — Uebrigens
unterscheiden sich die Stacheln auch durch Gestalt, Grösse
und Farbe. Pal las *) beschreibt sie im Echinus calamarius
hohl, an der Spitze offen und sagt, dass sie aus über einander
liegenden Lamellen und netzförmiger Kalksubstanz bestehen.
Heusinger**) glaubt ebenfalls bey Echin. saxatilis diese Lamellen
und nadelförmige Kalkkrystalle gesehen zu haben.
63-
V. Haar e der Anne l i de n.
Die Haare und Borsten, die wir häufig in dieser Klasse
antreffen, und die man vorzüglich an der Aphrodite aculeata
untersuchen kann, sind meist cylindrisch, manchmal jedoch
auch platt, wie z. B. bey Amphilrite auricoma. S a v i g n y ***)
theilt sie in vier Arten: ±) soies subules; 2) s. acicules; 3 ) s.
d crochets; 4) s- « palettes. H eus in g er ****), der sie nur an
dem Re g e nwü rme und der Aphrodite aculeata untersuchte,
beschreibt sie so: „Die Spitze ist dicht, der Rest der Borste
ist aber mit einer verhältnissmässig sehr weiten Höhle versehen,
welche weiter wird bis zur Basis der Borste, wo sie ganz
offen ist. Hier fand er weder eine zwiebelartige Anschwellung,
noch eine Spur eines Balgs. — Das Merkwürdigste
bey diesen Borsten ist, dass sie mit eigenen, in den Zwischenräumen
der Längenmuskeln liegenden Muskeln begabt
sind, so dass sie eingezogen und hervorgestreckt werden können.
— Die Borsten irisiren in der Regel eben so, wie die
ganze Oberhaut dieser Thiere. — Die Stärke derselben ist
verschieden, von der eines feinen Menschenhaars, bis zu der
einer starken Schweinsborste.« —
Diese Borsten sind in Büscheln vereinigt, deren ich an
den beyden Seitenrändern ungefähr 36 zählte. In der Mitte
stehen die dicksten, und sie nehmen nach den beyden Enden
*) Spicileg. zoologie. X, p. 32- tab. I I . fig. 8. a. O.
*♦) A. a. O. pag. 262.
***) Recherches p o u r s e rv ir à la classification des annelides. Auch in
Annales generales des sciences physiques. Vol. V. pag. 72.
***$ A. a. O. pag. 248.