
anklebender Ueberzug sitzen, der bejm sogenannten Ziehen
der Feder in Schuppen abfällt.«
Dagegen entsteht nach F. Cuvier die Er ze ugungs -
k a p s e l der Feder aus einer Hautwarze, jedoch so, dass man
erstere nicht als eine blosse Entwickelung der letztem anse-
hen kann. — Zuerst zeigt sich diese Kapsel als ein Cylinder,
auf welchem sich oben ein Kegel befindet, der jederzeit früher
abfällt, als die Feder vollkommen ausgebildet ist. Unten
wird die Kapsel durch eine faserige Haut verschlossen, die in
der Mitte eine Oeffnung hat, wodurch die ernährenden Ge-
fässe in das Innere dringen, und die dem untern Nabel der
Feder entspricht. Der ganze äussere Theil der Kapsel besteht
aus einer membranÖsen Hülle, welche man S c h e id e nennt.
Diese ist oben fester als unten, weil sie dort aus einem weiss-
lichen, undurchsichtigen, weichen, dem Ansehen nach knorpligen,
unten aber aus einer weichen fibrösen gelblicben^lVJem-
bran besteht. Auf ihrer Mitte bemerkt man der ganzen Länge
nach eine gerade schmale Linie, welche sich durch ihre
hellere Farbe auszeichnet. Schlitzt man nun diese Scheide
auf, so erscheint die erste,, oder äussere g e s t r e i f t e Membran
der Kapsel , welche an ihrer äussern Seite glatt, an
der innern aber glatt oder gestreift ist, nach der Beschaffenheit
der von ihr bedeckten Theile. Nimmt man auch diese hinweg
, so kommt schon der Bart von unten nach oben eingeschlagen
zum Vorschein. Doch sind Anfangs bloss die endständigen
Strahlen sammt der Ruthenspitze gebildet; die übrigen
Theile aber noch fast ohne allen Zusammenhang. Die
Nebenstrahlen liegen dicht längs den Strahlen hin. Brennt
man die vollkommen ausgebildeten und festen Strahlen, so
findet man zwischen je zweyen immer eine feine Membran,
welche Fr. Cuvi e r die t rans ver sal e S c h e i d ewan d ,
oder auch Scheidewand schlechtweg nennt. Diese selbst ist
aber nur ein Theil einer zweyten oder innern g e s t r e i f ten
Membran, welche sich zwischen der innern Fläche der
von den eingeschlagenen Bartfäden gebildeten Röhre, und dem
Kern der Kapsel befindet. Letzterer erhält den Namen 4er
Zwiebe l , und ist von der innern gestreiften Membran eingehüllt.
Die Zwiebel ist der wichtigste Theil der Kapsel.-»
denn sie allein scheint Gefasse und Nerven zu bekommen ,
und aus ihr entspringt die ganze Feder. — Die vielen Veränderungen,
welche die Zwiebel während des Wachsthumes der
Feder erleidet, machen auch ihre Untersuchung höchst schwierig
und wieder nur an mehrern in der Entwicklung begriffenen
Federn möglich.
Nach F. Cuvi e r ’s Beobachtungen ist die Zwiebel als
ein doppeltes Organ zu betrachten, und besteht von dem
Puncte, wo der Schaft und die Strahlen entspringen, bis zu
dem, wo sie endigen, also von der ursprünglichen Spitze der
Feder bis zum obern Nabel, aus einer vordem und einer hintern
Portion. Von dem obern bis zum untern Nabel ist sie in
allen ihren Theilen einfach und gleichförmig, und communi-
cirt hier einzig mit dem Kiele. In der Entwicklung zeigt sich
derjenige Theil der Zwiebel, aus welchem Bart und Schaft entstehen,
zuerst; sobald aber der am meisten vorgeschobene
Theil seine Bestimmung erfüllt hat, trocknet er ein, und verschwindet
zum Theil. — Uebrigens entsteht die Zwiebel gleichzeitig
mit dem äussern Theil des Schaftes, dem Barte und seiner
Membran , und sondert auch gleich Anfangs die verschiedenen
Substanzen ab. Mittlerweile entwickelt sich die Kapsel,
die Scheide wirft ihre Haube ab, die Spitze des Schaftes schiebt
sich hervor, die ersten Strahlen entfalten sich, und ihre Häute
fallen durch die Berührung der Atmosphäre und die Reibung
als Staub ab. Diess wiederholt sich so lange, als Schaft und
Bart sich ausbilden; nach diesem Zeitpuncte wird die Zwiebel
.einfach, die Strahlen kürzer. Sobald die Erzeugung der letztem
aufhört, wird die Hornsubstanz der äussern Ruthenflache
rings um die Zwiebel her in grössere Menge abgesetzt, und so
fängt sich der Kiel zu bilden an, der im Grunde aus der Vereinigung
der Scheide mit der hornigen Substanz entsteht.
Zuletzt verkürzt sich die Kapsel ganz, der Kiel ruckt dieser
Verkürzung nach, und endigt sich in eine mehr oder wen.ger
stumpfe Spitze, in deren Mitte sich der untere Nabel befindet.
Auf diese Art gebildet, steckt nun die Feder mit dem
Körper ihres Kiels in einem häutigen, ziemlich festen Balge
der sogenannten h ö rn e rn e n S c h e i d e — welche oben
mit der Oberhaut vereinigt, den angeführten häutigen Ring
bildet, und unten am Grübchen auf hört. Diese hörnerne
Scheide umgibt den Kiel innig, geht beym Ausreissen der Feder
jederzeit mit, und ist jene erste Haut, welche beym sogenannten
Ziehen der Feder abgestreift wird. Der mit dieser
Scheide umgebene Kiel steckt in einem eigenen Canal, welcher
aus der Oberhaut, der etwas verdickten und zähen Ledeihaut,