
bedeckt w a ren , lic h te r u n d d u rc h s c h e in e n d , doch n ich t d u rc h sichtig.
— Es ist also k la r, dass diese B o rsten h a a re aus den H a arp
ap illen , (denn fü r solche h a lte ich die an geführten Wärzchen
auf den halbkugelförmigen E rh a b e n h e ite n ) u nm itte lb a r e n tsp r in g
en, u n d dass h ie r schon eine Andeutung a u f die höh e re Struc-
tu r der T h ie rh a a re , n äm lich a u f ih re Zwiebel, gegeben sey.
Vergleiche T ab . VI. F ig . 56 — 59*
Ich gehe nun zur Betrachtung der Haare, die wir an den
Rau p e n der Ta g v ö g e l (Papiliones) finden, über.
Alle Raupen, aus welchen die Tagvögel der ersten Klasse
nach Rös sel entstehen, tragen auf ihrer Haut dornenähnli-
che Borsten oder Stacheln mit spitzigen Nebenästen, wesshalb
man ihnen auch den Namen: Dornenraupen gegeben hat.
Auch haben diese Papilionen statt des dritten Paares Füsse
ein Paar kurze und stumpfe, aber ganz mit Haaren überzogene
Pfoten ohne Klauen, deren sie sich als Hände bedienen,
indem sie immer ihren Kopf und Bart damit putzen. Die genannten
Dornen sind entweder einzeln stehend, oder büschelförmig,
und die erstem sind immer entweder mit Seitenstacheln
versehen, oder ganz glatt, oder theilen sich oben gleichsam
in mehrere Spitzen; manchmal haben sie ganz das Ansehen
eines Fichtenbäumchens im Kleinen, wie z. B. b e j der
Raupe des C. album; b e j Phalaena Prorsa ähneln sie einem
Hirschgeweihe. Auf eine ähnliche Art verhält es sich bey der
Atalanta und Cardui, die Raupe der Pophia hat gerade Pfriemen
mit sich meist entsprechenden Seitenstacheln. Papilio Cra-
tegi ist am Leibe über und über haarig.
Die T a g v ö g e l der zweyten Klasse nach Rössel haben
Raupen ohne Dornen; nur einige sind, und zwar sparsam
mit Härchen versehen, wie z. B. Machaon, Podalirius,
Der C i t r o n e n p a p i l i o n (Pap. Rhamni) hat eine überaus
feine seidenartige Haardecke an seinem Leibe, und zum
Theile auch an seinen Flügeln, so auch Didyma (gen. Fritil-
laria) und mehrere andere Papilionen. Da jedoch der Bau
dieser Haare von dem der Nachtschmetterlinge wenig oder
gar nicht abweicht, so verspare ich mir die Beschreibung derselben
bis dahin.
Unter den Abendv ö ge l n ist bey Euphorbiae zwischen
dem Vorder- und Hinterleib oben auf dem Rücken ein breiter
Wulst von zarten, weisslichen Härchen; und die sehr feinen
Körperhaare der Sphinx Convolvuli mas. sind unten viel
dicker, und werden gleich darauf sehr dünn — sind also
keulenförmig — ohne sonst etwas Eigenthiimliches zu haben.
Die Raupen der Na c h t v ö g e l der ersten Klasse nach
Rössel (eigentlich der A b e n d v ö g e l nach Linné) sind
alle haarlos, und haben eine höckrige Haut. Die der zweyten
Klasse aber sind theils mit steifen (z. B. Ph. B. Salicis und
Lubricipoda) ; theils mit weichen Haaren (Phal. B. potatoria) besetzt.
Andere haben wenig solcher Haare, oder sind ganz
glatt (Phal. noct. pyramidea). Die haarigen haben auf dem
Rücken entweder Bürsten (Ph. B. fascilina), die bald gross,
bald klein sind; oder aus Haaren zusammengesetzte Zapfen
(Phal. noct. Psi. Linn. und quercifolia), Spitzen (Phal. B. Salicis')
und Hörner (zur Seite des Kopfs bey der Phal. B. fascilina),
welche bey einigen auch hinten und vorne zur Seite stehen ;
andere tragen viele erhabene Knöpfe mit Haaren besetzt,
wie Caja, Dispar, Pavonia minor u. dgl. Erstere, nämlich die
Raupè der Phalaen. Bombyx Caja ist ganz ausgezeichnet haarig.
Vom Kopf an sind die drey ersten Gelenke mit lauter
gelbrothen Haaren besetzt, und von eben solchen geht ein
gelbrother Streifen an jeder Seite des Leibes unten am Bauche
bis an den hintersten Absatz. Die übrigen Haare alle, wovon
die längsten und auf den mittelsten Absätzen emporstehenden
fahl, aber '/2 Zoll lang sind, sehen schwarz aus, und die
äussersten Spitzen fallen ins Mausgraue. Die Raupe gebärdet
sich wie ein Igel, wenn man sie an den Haaren berührt,
denn sie rollt sich sogleich zusammen. Uebrigens fallen die
Haare leicht ab, und erregen eben so leicht Kitzel und Jucken
auf der Haut des Berührenden. Wenn sich die Raupe
einpuppt, so webt sie, wie viele ihres Gleichen, alle ihre
Haare mit hinein, wovon sodann dass Gespinnste so dick
wird, dass man nicht durchsehen kann ; der Schmetterling
dagegen hat bloss an der Unterseite des vordem und hintern
Leibes sehr viele mennigrothe Haare. ■— Die Haare der
Raupe von Phalaena Cossus bilden solidere starke Stacheln. —
Die Raupe von Phal. B. Fini ist an allen ihren Rändern und Enden
haarig. — Im Allgemeinen haben die Schmetterlinge dieser
Klasse alle einen runden gewölbten und haarigen Rücken,
und an dem mittlern und hintersten Paar der Füsse eigene
Stachelspitzen. Unter mehrern andern habe ich vorzüglich die
Haare der Phalaena B. quercus untersucht, wobey ich dann gefunden,
dass die ausserordentlich feinen Haare, welche am