
unter den gewöhnlichen Haaren eine Reihe von gröbern, zwischen
welchen nach C u vi e r eine riechende Materie ausschwitzt,
die in einer eigenen Drüse abgesondert wird. Die Wasserspitzmaus
(Sorex fodiens) hat überdiess an den Füssen eine Reihe
steifer Haare zum Schwimmen. — Der Pelz des afrikanischen
Goldmaulwurfs (Chrysochloris aurata) gibt einen schön metallischen,
kupferrothen Schimmer, der nach dem Einlall des
Lichts bald mehr ins Grüne, bald ins Rothe spielt, und dessen
einzelne Haare sich durch ihre Randhäkchen auszeichnen.
— Die Borstenigel (Centetes) unterscheiden sich von den
andern Igeln besonders auch dadurch, dass sie zwar, wie
diese mit Stacheln bedeckt sind, sich aber nicht so vollkommen
zusammenrollen können, und dass zwischen den Stacheln
sehr viele Borsten stehen. — Das Haar des Maulwurfs
ist so fein, kurz und dicht, dass die Haut davon eine sammt-
artige Beschaffenheit erhält. Uebrigens ist es aschgrau bis ins
Schwarze, mit verschiedenen Schattirungen nach dem verschiedenen
Einfall des Lichts.
S o h l e n g ä n g e r , P l a nt ig rada . Die Haare der Bären
sind lang, nicht gar dick, und viel feiner, als die des
Igels. Aufenthalt und Lebensart äussern auf sie den bekannten
Einfluss; denn der Eisbär hat ganz weisses, langes,^ glänzendes
Haar. Das des langrüsslichen (Ursus longiroslris Tie-
dem;) ist ebenfalls lang, schwarz, glänzend, aber abweichend
von dem der übrigen Bären zackig. — In die Familie der
Z e h e n g ä n g e r (Bigitigrada) gehören mehrere Thiere, deren
Haar zum Theil zum edlen Pelzwerk gezählt wird. Man
kann diese Haare nach Cu vier in zwey Unterabtheilungen
bringen, nämlich in feine und rauhe 5 die feinen sind wiederum
doppelt, entweder sehr fein, kurz, und wie untereinander
gemengt; oder länger und steifer. Unter die erstem zahlt
man die Haare des Wiesels, Marders, Zobels, Hermelins,
Iltis, der Fisch- und Meerotter u. a. m. Zu den Haaren der
zweyten Art gehören jene des Zibeththiers, der Katzen und
Hunde. Unter den Iltis wird die Haut des Tigeriltis (Mustela
sarmatica) wegen ihres artig-gefleckten Ansehens zu Pelzwerk
gesucht. Das Hermelin hat das Besondere, dass es alle Winter
regelmässig weiss wird. Der Zobel hat vorzüglich stark behaarte
Füsse. Der Yison und der Pekou (Mustela Vison und
Mustela canadensis), welche beyde in Nordamerika leben, haben
Haare unter den Zehen. Unter den Stinkthieren zeichnen
sich die amerikanischen Arten alle durch ihren langen,
dickbehaarten Schwanz aus. Die Meerotter (Lutra marina),
deren Pelz schwarz, und glänzend wie Sammt ist, liefert das
allerkostbarste Pelzwerk. — Jedermann kennt die mancher-
ley Arten von Hunden, die sich denn gerade wieder durch
ihre Haare so wesentlich und auffallend unterscheiden. — So
wie es eine Hundsart (die türkische, eigentlich guineische)
gibt, die keine Haare hat, eben so ist der in Merico lebende
sogenannte nakte Wolf ganz haarlos. — Der dreyfärbige (Ca-
nis cinereo-argenteus), der Silberfuchs (Canis argentatus), und
der Blaufuchs (Canis lagopus), haben ihre Namen von ihren
Haaren. Der letztere ist im Sommer schwärzlich, im Winter
meist weiss. Auch sind seine Fussballen meist behaart. — Die
Civette (Fiaerra cioetta) hat über dem Rücken und Schwanz
eine Mähne von schwarzen steifen Haaren, welche sich in die
Höhe sträuben können. — Der Schwanz der Hyänen ist langhaarig
und buschig. — Bekannt sind die Auszeichnungen des
Löwen durch seine Mähne über Hals und Schultern, und
durch den Haarbüschel am Schwänze, von welchem sich in
der neuesten Zeit bey der Section eines in der Menagerie zu
Paris gestorbenen Löwen wieder die Angabe der Alten in so
fern bestätiget hat: dass sich nämlich, wie auch schon B l u me
n b a c h behauptete , an der Spitze des Schwanzes ein kleiner
Nagel in der Mitte des Büschels schwarzer langer Haare
vorfindet. Es ist eine hornartige Bildung, zwey Linien lang,
und hängt durch ihre Basis bloss an der Haut, nicht an den
Schwanzwirbeln, kann also allerdings dem Haarsystem eingereiht
werden. — Tiger, Panther, Leopard, Unze biethen
mitunter die schönsten Varietäten von Haarzeichnungen dar,
unter welchen die des getropften Panthers (Felis guttata) die
seltenste ist. — Der Luchs trägt auf seinen Ohren einen schwarzen
Haarpinsel.
Die Lebensart der A mphi bi en- S äug et hi e re machte
es nothwendig, dass ihnen der Schöpfer nur kurze, dichte
und anliegende Haare gegeben hat. Als Ausnahme hiervon
erwähne ich des rauhen Seehunds (Phoca hispida), dessen Haare
nicht glatt anliegen, sondern borstig sind. — Der seidenartige
Seehund (Phoca sericea) hat feines, seidenartiges, weisses Haar.
Auch die Haare des hasenhaarigen (Ph. leporina), die aufrecht
stehen, und in einander verwebt sind; so wie des gestreiften
(Phoc. fasciala), die kurz und borstig sind, weichen in sofern