
den- oder kegelförmige Haare mit kugelförmigen Knoten,
aus welchen die feineren Haare nach allen Richtungen entspringen.
Beyspiele: an den äusseren Theilen von VerbascumLych-
nitis und Blattaria und dem Jerusalemischen Salbey (Phlomis).
Tab. IV. Fig. 26.
24» S c h ü t z e nbo r s t en (pilifusiformes). Sie bilden eine
warzenartige Erhöhung, aus welcher sich zwei kugelartige
Haare horizontal nach entgegengesetzten Seiten verlängern.
So findet man sie an den Ecken der Blattstiele und der Ae-
ste des Hopfens, beim AstragaluS physodes, falcatus und mas-
siliensis vor. Tab. IV, Fig. 27*
25- Gezähnt e Bor s t en (pili dentati). Man versteht
darunter kegelförmige Borsten, die durchaus mit Zähnen besetzt
sind. Siehe die Samen des Tordylium Anthriscus und
das Nectarium von Delphiniuni elatum. Tab. IV. Fig. 28-
26. Ang e l b o r s t e n (pili hamati). Sind abgestutzte, kegelförmige
Körper, mit rückwärts gebogenen steifen Widerhaken
an der stumpfen Spitze. So hängen sich nach S c h r a nk
die Samen des Bettlerläusekrautes (Myosotis Lappula) mit
diesen Borsten an die Kleider der Vorübergehenden an. Auch
findet man sie bey Spargia hispida. Tab. IV. Fig. 29.
27- Ge z ä hn t e Ang e l b o r s t en (pili kamoso-dentati).
Vereinigen die Eigenschaften der beyden letzten Arten.
S c h r a n k fand jedoch den Unterschied, dass bey den gezähnten
Borsten die Zähne aufwärts, hier aber nach der entgegengesetzten
Richtung stehen. Man findet übrigens diese gezähnten
Angelborsten an den Samen der Caucalis leptophyl-
la, und des Cynoglossum officinale. Tab. IV. Fig. 30.
Diesen von S c h r a nk aufgeführten Arten von Pflanzenhaaren
reihe ich- noch folgende an :
28. S p i n n e nwe b f ö rmi g e Haa re (pili arachnoidei).
Sie bilden an der Oberfläche der Blätter ein förmliches
Gewebe, welches sich von einer Spitze des Blattes zu der eines
andern hinzieht. So sah ich es bey den Blättern des Sem-
pervivum arachnoideum. Tab. IV. Fig. 31.
29. Ke u l en f ö rmi g e Haare (pili claoali). Einfache
Haare, die gegen ihre Spitze zu immer dicker werden: z. B.
an dem Staubfaden von Verhascum pulverulentum 5 überhaupt
an den Blumen der Labiaten, des Antirrhinum, der Linaria,
Euphrosia etc. Tab. IV. Fig. 32.
30. B ü s c h e l h a a r e (pili fasciculati). Aehneln den vo-
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I rigen, kommen jedoch zahlreicher aus einem Punkte hervor.
An den Stengeln der Lavatera micans. Tab. IV. Fig. 33.
Die sogenannt en Dr ü s e n h a a r e (pili glanduliferi)
[ sind ebenfalls einfache Haare, welche einer oder mehreren (?)
Drüsen als Stütze dienen. Neuere Botaniker haben sie wieder
j in folgende Unterarten gebracht:
31. a) Ko p f f ö rmi g e Haare (pili ccipilati; nach
j Schrank und Guet tar d glandulae globosae). Einfache walzen,
kegelförmige, gegliederte oder stätige Haare, die sich
I oben mit einer kugelförmigen Drüse endigen. Man findet sie
j häufig z. B. bey Chenopod. viride an der Unterseite der jungen
Blätter, weniger zahlreich an den Hopfenblättern, an den
I Samen der Hasselquistia cordata, an der Corolla des Antirrhinum
majus, und der Stapelia reclinata Ja quin. , der Digitalisarten
u. s. w.; ferner beym Taback, Bilsenkraut, bey den
Rosen, Geranien, Teucrium hircanicum, Scabiosa stellata und
atropurpurea, und ArnicaDoroniceum 5 endlich bey demHiera-
i ceum amplexicaule, der Madia viscosa, der Siegesbeckia orien-
talis, dem Hibiscus Abelmoschus, und am Rande der Kelchblätter
der Lavradia montana *). Tab. IV. Fig. 34,
32. b) Be eher h a a r e (pili cupulati). Man versteht darunter
ebenfalls einfache Haare, die aber an der Spitze eine
hohle Drüse tragen. So findet man sie bey den Kichern. Tab.
IV. Fig. 34.
32. c) V i e l k ö p f i g e Haare (pilipolycephali). Sie gehören
zu den zusammengesetzten Haaren, und charakterisiren
sich dadurch, dass sich ihre Aeste in eine Drüse endigen, z.
B. bey Croton penicillatüm; hieher scheinen auch die von
S c hr a nk und Gue t t a r d als Kolbendrüsen (glandulae cla-
vatae) bezeichneten Nebengefässe zu gehören, wie man sie
bey Passiflora foetida in unendlicher Anzahl und Verschiedenheit
findet. Tab. IV. Fig. 35.
A n m e r k u n g 1 . L i n k **) macht einen U n te rs ch ie d zwischen den gestielten
G landeln, den kopfförmigen, u nd nam entlich zwischen je nen
Haaren, an deren Spitze ein T rö p fch en Saft ausschwitzt, u n d
sagt z. B. dass man vielen Salbeyarten gestielte Glandeln zus
ch re ib e , da doch n u r ein T rö p fch en an der Spitze de r Haare
*) Siehe M a r t i u s nov. gen. etc. tab. 23, 1, 2.
**) H ru n d leh re n der Anatomie Und P hysiologie der Pflanzen. G ö ttin gen
1807. S. 115.