
§• 53-
1. Pil i, crines, gewöhnl i che, oder so g e n an n t e einf
a c h e Haare.
Diese sind in dem Genus Trichoda so häufig, dass M ü lle
r letztere einen Vermis inconspicuus, pellucidus, crinitus nennt,
und sie nach Beschaffenheit der Haare in drey Unterabtheilungen
: ecaudatae, caudatae und subcaudatae (pilis posticis) bringt.
Man sieht schon daraus, dass auch hier in der Verfheilung und
Lage der Haare eine grosse Verschiedenheit Statt finde. So haben
Trichoda urnula, semiluna, trigona, tinea, nigra, Proteus,
versalilis, Poeta, uoula, trochus, gyrinus, anas, Linter, angulus
nur an der vorderen Spitze gewöhnliche Haare.
Trichoda cometa ist vorne mit einem ziemlich starken
Haarschweife begabt; Floccus hat hinten drey mit Haaren besetzte
Papillen, so auch Pubes an der stumpfen Spitze ganz
kleine, nur in agone mortis zu erkennende Haare. (In diesem
Momente streckt das Thier diese Haare mit aller Kraft aus der
Spitzenspalte hervor, und bewegt sie beym Einziehen des letzten
Wassertropfens heftig.) Die Bulla hat vorne und hinten
5 — 4- zitternde Haare. Bey der Gallina ist die stumpfe Spitze
ganz behaart, der kleine Schwanz aber nur mit wenig Härchen
besetzt. — Bey dem Cursor finden sich vorne und hinten Haare.
Erstere bewegen sich alle zugleich, und das Thierchen weicht
nach jeder fünften Schwingung der Haare etwas zurück; die
hintern Haare bewegen sich einzeln. Die krummen sind länger
als die geraden, und hängen von dem gekrümmten Rande herab,
— An den Einschnitten oder Lippen sind behaart: Forceps,
forfex, index, navicula; an den Rändern: Succisa, farcimen ,
crinila und barbata. . Die Sinuata hat bloss am Rande des Sinus
fluctuirende Haare. Gibba hat pili antici und ventrales. Palens
ist an den Rändern seiner Grube behaart. Anas trägt unter
der Spitze des Halses einige wenige, ungleiche pilos hyalinos.
Bey der Trichoda angulus dienen die an dem einen Ende sichtbaren
Haare zum Theil als ein Zeichen, dass das Thier eigentlich
nur einfach, aber winkelartig gebogen ist. — Am Halse
behaart ist die Melilea und Vermicularis. Die Ciliata trägt
rückwärts einen Haarkamm; Ingenita zeigt an der Basis auf jeder
Seite ein kaum merkbares, vibrirendes Haar. Grandinella
jiat 9_3 oder mehrere schwer zu unterscheidende Cilien,
die sie entweder in zwey Bündel, oder auf dem ganzen Rande
der Oeffnung ausbreitet. Granata ist in der ganzen Peripherie
behaart, und zeigt entweder seinen ganzen Radius, oder drückt
die langen Haare in einen Bündel zusammen. Die Globularis
nennt Mül l e r : undique radiala. Ihre Radii kommen nicht
bloss vom Rande, sondern von der ganzen Oberfläche. Und
dennoch sah Mü l l e r nie eine Bewegung bey ihr. — Praeceps
ist aussen lang, und stark behaart. Bey der Fimbriata bildet
der Rand der Spitze ein Segment eines Zirkels, welches mit
einer Reihe vibrirender Haare versehen ist. Diese entstehen innerhalb
des Zirkels, und haben in Bezug auf jene ähnlicher
Tliiere eine abweichende Lage, denn hier scheinen sie auf bey-
den Blättern, auf jedem nämlich die Hälfte davon, zu sitzen. —
§. 54.
2- C i l i a , Randhaare .
Von ihnen bekommt das Genus Leucophra das Kennzeichen:
vermis undique ciliatus. Bey diesen Thieren sind die Haare
ein Hauptmittel zur Bewegung. So hat Leucophra con-
flictor zwar nur sehr kleine Cilien, und dennoch dreht sich
durch Hülfe dieser die ganze Masse kreisförmig herum. Die
L. mamilla hat grössere gekrümmte Cilien, die ihr nicht allein
zum Drehen, sondern auch zum Schwimmen dienen. Bey
Virescens finden sich bogenartige Cilien. An der Bursata sind
gar dreyerley Arten: vorne rotantia, vorne und seitwärts fas-
ciculata, und am ganzen Körper fluctuantia. Die Posthuma
zeigt ihre Cilien nur bey langsamer Bewegung, und wenn fast
alles Wasser verdünstet ist. Die L. vesiculifera streckte ihre
Radii erst hervor, als sie in agone lag. Globulifera, Postulaia,
Turbinaia und Notata sind fast an der ganzen Oberfläche behaart.
Bey langsamer Bewegung legt die Signata ihre Cilien
an den Körper an, aber beym senkrechten Stande des letztem
schwingen sie plötzlich überall. Der conische Körper
der Cornuta ist fast überall behaart; die Cilien an der Seite
sind sehr klein, die vorderen aber dreymal länger, und bewegen
sich in einem, nie aber, wie in derPolymorpha in zwey
Zirkeln. Uebrigens schwingen die einen wie die andern
nach Belieben des Thieres. Unter den Vorticellen hat die Viridis
cilia aniica und sphaeroidea; die Cicuta an beyden Seiten