
massig dünne, übrigens cylinderförmige, oben abgerundete,
und unten auf einer rundlichen erhabenen Basis ruhende Haare.
Beyspiele : am Griffel der Lonicera symphoricarpos, am Stamm
und den übrigen Theilen der Kose, besonders aber am Grunde
der Samen von Scabiosa atropurpurea und Tragopogon ar-
vense. Tab. II. Fig- Q-
7, Wa l z en f ö rmi g e Haare (pili cylindrici). In ihrer
Benennung liegt zugleich ihre nähere Bezeichnung. Sie unterscheiden
sich von den vorigen bloss (durch ihre grössere Dicke
und Kürze. Man trifft sie an der Innenseite des Griffels bey
Silena noctiflora, und an den Stempelnarben der meisten
Pflanzen 5 so auch am Griffel der Lychnis vespertina. Tab. II.
Fig- io- .....................
8. Ge k r ä u s e l t e Haare (pili crispi). Sind verhältmss-
massig sehr lange, schlangenartig gebogene, nicht dicke Haare.
Mit genauer Noth findet man sie an den Blättern des Wein-
stockes^ und zwar auf der Unterseite in dem Winkel, den die
grösseren Ribben mit der Mittelribbe machen ■ leichter trifft
sie das Auge auf den Blättern und dem Stengel der Centaurea
sonchifolia, und noch reichlicher an fast allen Theilen des Tar-
chonanthus camphoratus. Tab. II. Fig. 11.
Q. Kno tenhaa re (pili nodosi). Diese Haare ähneln ganz
einem feinen Faden, der hie und da durch einen Knoten unterbrochen
ist. Guet t a r d nannte sie daher auch Poils en
corde de St. Francois. S c h r a n k fand sie bisher nur an den
Kelchen der Achyranthes lapacea; ich auch an dem Samen der
Oberlippe der Krone von Galeobdolon Galeopsis. Tab. II.
Fig. 12-
10. Gl i e d e r h a a r e und Gl i e d e r b o r s t e n (pili ar-
ticulati aut geniculati). Es sind diess kegelförmige, weiche und
durchscheinende Haare, welche durch eine Zwischenwand in
ihrem weitern Verlaufe so abgetheilt sind, dass das folgende
Glied immer kleiner als das voranstehende ist. Die Zahl der
Glieder ist natürlich verschieden bey verschiedenen Pflanzen.
Sind sie steif, so heissen sie Gliederborsten. Man findet er-
stere an den Blättern und den übrigen äusseren Theilen des
Lamium purpureum, eben so an den Blättern und Stengeln
von Arnica Doronicum und Marubium; ferner bey Cirsium
acaule (wenn die Haare etwas verwelkt sind), und endlich
an der braunen Spreue, womit der Kelch von den weiblichen
Blüthen des Xanthium spinosum hedeckt ist, wie uns
11
Schrank zuerst berichtet hat. — Von den Gliederborsten
kann man sich die beste Vorstellung durch Betrachtung der
Haare an den Blättern, Stengeln und Blattstielen der Kürbisse
machen. Tab. II. Fig. 13.
11. Zw is c hen wand ha ar e (pili valvulati). Sie kommen
den Gliederhaaren sehr nahe, unterscheiden sich aber
doch von ihnen auffallend dadurch, dass, wie uns S c h r a nk
sehr richtig bemerkt, ihre Oberfläche stätig fortgeht, und
nicht, wie dort, Stufen bildet. Man bemerkt nämlich die kleb
nen wagrechten Scheidewände erst beim Ablrocknen ganz genau,
indem sie im frischen Zustande leicht dem Microscop
entgehen. Beyspiele davon liefern uns die Blätter und Stengel
der Ajuga reptans und pyramidalis, die Zoten an der
Mündung der Blumenrohre der Vinca rosea; ferner die Blumenrohre
der Calendula officinalis, der Bart der rothen Samenblume
(Tagetes patula Linn.) etc. Tab. II. Fig. 14.
12. Knö c h e l h a a r e (pili torulosi). Sind nichts anders,
als wahre Gliederhaare mit Aufgetriebenheit an jener Stelle,
wo das Gelenke sich befindet. M a l p ighi und Sc h rank
geben bloss den Stengel und die Blätter des Lamium
album als diejenigen Pllanzenlheile an, wo man jene Haare
finden kann. Tab. II. Fig. 15.
13- Ro senkr an z haare (pili moniliformes"), Ihre Beschreibung
liegt ganz in dieser Benennung. Es sind nämlich
kurzgliederige Haare, deren einzelne Glieder entweder kugel-
oder eiförmig und scharf begränzt sind. S c h r a n k hat an
den Haaren des Stengels und der Blätter des gemeinen Baldgreises
50 — 4-0 Kügelchen, oder vielmehr eiförmige Körperchen
an einem solchen Haare gezählt. Auch derSonchus olera-
ceus trägt auf dem Stengel, den Blättern und Kelchstücken
solche Haare, so wie die Blumen der Melonen, Gurken, Kürbisse
und dergleichen Gewächsen, ferner die Anagallis phoeni-
cea an den Trägern rothe und durchscheinende Rosenkranzhaare
haben. Tab. II. Fig. iß.
14. Gelenkhaare (pili phalangij'ormes). Sie unterscheiden
sich von den vorigen bloss durch ihre langen, meist ovalen
Glieder. Das schönste Beispiel liefert gewiss der Staubbeutel
der Tradescantia virginiana. Tab. III. Fig. 17.
15- S e i t en z a h nh a a r e (pili secundati). Sind kegelför-
mige, einseitig gezähnte Haare. Beispiel: an den Blättern der
Siegesbeckia orientalis. Tab. III. Fig. 18.