der Flügelwurzel zugekehrte Grenze der am Hinterrande des Flügels befindlichen
glashellen Bucht ist weniger stufig; das Ende der ersten Submarginal-
zelle ist ganz glashell oder zeigt doch nur ganz in 'dem an 'der Mündung
der zweiten Längsader liegenden Winkel eine Spur dunkler Trübung. Die
Veränderlichkeit in der Flügelzeichnung scheint last so gross wie bei Anthrax
mau, ns'zu sein und besteht, wie bei diesem, hauptsächlich darin, dass der
zwischen die beiden glashellen Buchten hiueintretende' schwarze Zipfel bald
breiter und länger, baldschmäler und kürzer ist; während er hei keinem
meiner Exemplare gegenwärtiger Art den Hinterrand des Flügels vollständig
erreicht, ist dies bei Anthrax maurushäufig der Fall; kommt derselbe dem
Hinterrande sehr nahe, so ist er an seiner Basis schmäler, als dies bei
ähnlich gezeichneten Exemplaren des Anthrax maurus je der Fall ist; häufig
ist er bei gegenwärtiger Art auf eine sehr schmale,'auf der Basis der zweiten
Hinterrandszelle liegende Säumung der Spitze der Discoidalzelle beschrankt,
während er bei Anthrax maurus nie so ausserordentlich schmal und
.kurz wird.
-Va t e r l and: das nordöstliche Russland bis nach Sibirien.
Anmerkung 1. Man könnte sich wohl versucht fühlen Anthrax uncinus
für eine lokale Abänderung des Anthrax maurus zu halten. Dass man
sich mit dieser Ansicht in einem Irrthume befinden würde, geht schon
daraus hervor, dass letzterer im ganzen nördlichen Russland und in Sibirien
in Exemplaren vorkömmt, welche von den bei uns einheimischen
nicht die geringste Abweichung zeigen.
Anmerkung 2. Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, dass die mit
Antluax maurus verwandten Arten ebensowenig, wie dieser selbst, Pulvillen
besitzen, deren Anwesenheit sie in die Gattung llcmipentlws verweisen
wurde, wohin sie nicht gehören. Ausser Hemipenlhes murio kenne ich
keine zweite europäische Art dieser Gattung. ' .
101. Anth r a x hami f e rus , Lw. 0* 11. o.
Dem Anthrax maurus nahe verwandt und ziemlich ähnlich
doch der Hinterleih ausser den beiden weissen auch mit
aus bräunlichem Tomente gebildeten Querbinden; die Flügelzeichnung
von schwärzhrauner Färbung.
Anthraci mauro affirtis et subsimilis, abdomine tarnen praeter
fascias duas albas fascus subfusco-lomentosis ornato et
picturae alarum colore ex nigro in fuscum abeunte.
Long. corp. 5 | lin. — lang. al. lin.
Synon. Anthrax hamifera Loew, Neue Beitr. II. 2,7.
Dem Anthrax maurus nahe verwandt und in allen Organisationsverhältnissen
mit demselben übereinstimmend; auch in der Körperfärbung
und im Umrisse der Flügelzeichnung demselben soweit ähnlich, dass die
Angabe der Unterschiede zu seiner Kenntlichmachung vollkommen ausreicht.
Seine Körperfärbung ist etwas minder tiefschwarz. Auf Stirn und Gesicht
finden sich eine grössere Anzahl gelber oder bräunlichgelber Schuppenhärchen.
Die Behaarung am Seitenrande des Thoraxrückens ist reiner weiss;
auf dem ganzen übrigen Thoraxrücken und auf dem Schildchen findet sich
bei beiden Geschlechtern anliegendes^ nicht dichtes bräunlichgelbes Tomenl.
Die Behaarung der Brustseiten ist nicht schwarz, sondern ganz vorherrschend
fahlgelb, am Oberrande derselben fast rothgelb; unmittelbar unterhalb diese?
lebhafter gefärbten Behaarung ihres Oberrandes» findet sich eine bis unter
die flügelwurzel reichende, schwarzbehaarte Längsstrieme und auch sonst
sind unterhalb der Hügelwurzel der gelben Behaarung mehr oder weniger
schwarze Haare beigemengt Die weisslichen Deckschüppchen sind mit braunen,
im reflectirteu Lichte fast gelbweisslich schimmernden Wimpern besetzt.
Die Behaarung an den Seilen des ersten und an dem Seilenrande der Vorderecken
des zweiten Hinterleibsabschnitts ist-weiss; die durch die toment-
artige Bevvimperung des Hinterrands des ersten Abschnitts gebildete Querbinde
ist reiner weiss, als bei Anthrax maupus. Die Vorderhälfte des zweiten
und dritten Hinterleibsabschnitts ist bei dem Weibchen mit dichtem, aus
dem Gelben stark in das Zimmtbraune ziehendem Tomente bedeckt, die
hintere Hälfte dieser beiden Abschnitte dagegen schwarz tomentirt; bei dem
Männchen, ist das gelbbräunliche Toment auf den Vorderrand beschränkt
und weniger dicht, so dass es nicht so sehr in die Augen fällt, während
auch bei ihm der ganze übrige Theil dieser Abschnitte von tiefschwarzem
Tomente bedeckt wird. Der vierte Abschnitt hat, mit alleiniger Ausnahme
seines Hinterrandes, eine dichte Bedeckung von schneeweissem Tomente.
Der Hinterrand des vierten, sowie der fünfte und die Basis des sechsten
Abschnitts sind mit gelbbräunlichem Tomente bedeckt; bei dem Männchen
ist dasselbe dichter und macht nur ganz an der Basis des fünften Abschnitts
schwarzem Tomente Platz; bei dem Weibchen ist es sparsamer, ganz besonders
auf dem Hinterrande des vierten Abschnitts, und überschreitet auf
dem fünften Abschnitte die hintere Hälfte nieht. Am Hinterrande des sechsten
und auf dem grössten Theile des siebenten Abschnitts findet sich schnee-
weisses Toment. An den Seitenrändern des Hinterleibs schliesst sich der
weissen Behaarung, welche sich am ersten und an den Vorderecken des
zweiten Segments befindet, zunächst ein mehr oder weniger deutlicher
Büschel fahlgelber Haare an; auf diesen folgt dann bis zur Hinterecke des
dritten Abschnitts tiefschwarze Behaarung, welche an den Vorderecken des
dritten Abschnitts oft mit fahlgelber Behaarung durchmischt ist; der Seitenrand
des vierten Abschnitts ist weissbehaart; am Seitenrande der folgenden
Abschnitte ist die Behaarung wieder schwarz, doch wird sie gegen den After
hin immer sparsamer und immer weniger auffallend, besonders bei dem
Männchen, bei welchem sie das daselbst befindliche weisse Toment weniger
überragt. Die anfgerichtete Behaarung auf der Oberseite des Hinterleibs