Anmerkung. Im Berliner Museum befindet sich ein von der oben
gegebenen Beschreibung ziemlich abweichendes Weibchen, welches ebenfalls
vom Piofessor El i renb'erg in Syrien und zwar gleichzeitig mit einem
normalen Männchen des Saropogon Ehrenbergii gefangen wurde. Leider
ist gerade dieses Weibchen zu defekt,-um ein ganz sicheres Urtheil
laiübei gewinnen zu können, ob es nur eine Abänderung des Saropogon
Ehrenbergii oder-das einer von diesem verschiedenen Art ist. Die auffallendste
Abweichung besteht darin, dass , der Knebelbart braungelb gefärbt
ist; der erste Hinterleibsabschnitt, welcher bei normalen Weibchen einen
kaum wahrnehmbaren und deshalb oben gar nicht erwähnten gelben Hinterrandssaum
hat, hat einen deutlichen gelben Hinterrandssaum und ausserdem
jederseits noch einen deutlichen gelben Fleck. Auch bleibt am
Vorderende der folgenden Hinterleibsabschnitte mehr von der schwarzen
Färbung übrig; endlich übersteigt die Grösse desselben die Mittelgrösse
normaler Weibchen um nicht viel weniger als eine Linie. Im Uebrigen
abe.r finde ich so viel Uebereinstimmung mit dem Weibchen des Saropogon
ttrenbergii,, dass ich gar sehr geneigt bin, dasselbe nur für eine Färbungs-
a änderung dieses zu halten und die grössere Körperlänge, sammt einem
Theile der Abweichungen in der Zeichnung des Hinterleibs, als eine Folge
der gestreckteren Lage des letzteren anzusehen.
58. Sarojpog on a t r i c o lo r Lw. cP.
Schwarz, auch die Flügel und Beine, doch sind die vorderen
Schenkel auf der Unterseite und die vorderen Schienen auf
der Hinter- und der Oberseite pechbraun, die Flügel aber
gegen die Spitze und den Hinterrand hin heller gefärbt; das
Gesicht ist messinggelb und der Knebelbart schwarz.
Niger, pedibus altsque concoloribus, illorum femoribus anterio-
ribus infra, tibiis anterioribus postice et superne piceis, his
adversus marginem posticum et adversus apicem dilutioribus,
facie orichalced, mystace nigro.
Long. corp. 6 f lin. — hng. al. 5 |—5X\ lin.
Synon. Saropogon atricolor Lo ew, Wien. ent. Monatsschr.
I. 3.
Ganz schwarz. Das ziemlich breite, wenig gewölbte Gesicht ist schön
messinggelb, der von einer einzigen, ganz am Mundrande stehenden Borstenreihe
gebildete Knebelbart aber schwarz. Die Bestäubung des Gesichts setzt
sich auf die Stirn fort, ihre'Farbe geht aber hier schnell aus dem Gelben
in das Weisse über; der Scheitel selbst und ein kleines, unmittelbar über
den Fühlern befindliches Grübchen sind unbestäubt und glänzend schwarz’
die äusserst sparsame Behaarung der Stirn ist schwarz. Die Fühler bleiben
an verhältnissmässiger Länge hinter denen des Saropogon eucerus Lw. merklich
zurück,’ kommen aber denen des Saropogon Ehrenbergii sehr nahe, sind
also .etwas länger als bei der grossen Mehrzahl seiner Gattungsgenossen; ihre
Farbe ist braunschwarz, auf der Unterseite der beiden ersten Glieder mehr
dunkelbraun; die schwarze Behaarung dieser beiden Glieder ist verhältniss-
inässig kurz, die schwarze Behaarung auf der Oberseite des dritten Fühlerglieds
deutlich. Die Behaarung des zweiten Tasterglieds ist schwarz; die
Behaarung ihres ersten Glieds sowie die^Behaarung der Unterseite des Rüssels,
des Kinns und des untersten Theils des Hinterkopfs sind bleich fahlgelblich;
die zahlreichen Borsten auf der Oberhälfte der Hinterkopfs, sowie
der ganze am hinteren Augenrande stehende Borstenkranz haben dagegen
eine schwarze Farbe. Der Prothorax ist oben zum Theil grauweisslich be-?
stäubt und mit schwarzen Borsten besetzt; auf seiner Unterseite trägt er
fahlgelbliche Behaarung. Der Thoraxrücken ist matt schwarz mit schmutzig
rothen Schulterschwielen und Hinterecken; die Mittellinie und die Intersti-
tien zwischen der Mittelstrieme und den Seitenstriemen sind von mässig
dichter-weisslicher Bestäubuug bedeckt, welche sich zwischen der Mittelstrieme
und den Schulterschwielen nur wenig ausbreitet, so dass die Inter-
stitien bis vorn hin ziemlich gleich breit erscheinen; ich vermuthe indessen,
dass bei recht frischen Exemplaren die ■ Bestäubung zwischen Mittelstrieme
und Schulterschwielen ausgebreiteter und augenfälliger sein werde; der Seitenrand
des Thoraxi’ückens und die Schulterschwiele mit ziemlich dichter
weisslicher Bestäubung, welche in Folge der verschiedenen Grundfarbe auf
jeuem ein mehr graulichweisses, auf dieser ein mehr gelblichweisses Ansehen
hat._ Die kurze, sehr rauhe Behaarung des Thoraxrückens und die
Borsten auf dem hinteren Theile desselben sind ohne Ausnahme schwarz.
Brustseiten mit ausgebreiteter grauweisslicher Bestäubung, welche eine der
gewöhnlichen Schillbrstrieme der Dioctria-Arten ähnliche, aber in allen ihren
Theilen breitere Zeichnung bildet; die Behaarung vor den Schwingern hat
eine fahlgelbliche oder mehr fahlbräunliche Färbung. Das schwarze, an seiner
Basis etwas bestäubte Schildchen hat einen schmutzig rothen Rand. Der
Hinterleib ist schwarz, gegen sein Ende hin lebhafter glänzend; der zweite"
und dritte Abschnitt desselben haben einen sehr schmalen weissgelblichen
Hinterrandssaum, welcher sich an seinen seitlichen Enden nur sehr wenig
verbreitert. Die schwarze Behaarung des Hinterleibs ist kurz; das glänzend
schwarze Hypopygium ist nur von mässiger Grösse und mit erheblich längerer
schwarzer Behaarung besetzt. Hüften schwarz; die Vorderhüften mit
auffallender grauweisslicher Bestäubung und mit langer bleichgelblicher, fast
weisslicher Behaarung; -die Mittelhüften sind eben so bestäubt und behaart,
doch nimmt die Bestäubung auf der Aussenseite derselben bei mancher Betrachtungsweise
ein russbräunliches Anseben an; die Bestäubung der Hinterhüften.
ist ganz dunkel russbraun, so dass sie leicht ganz übersehen werden