des Mäunahens sind auf der Unterseite mit einer Reihe auffallend langer
schwarzer Borsten besetzt, während sie hei dem Weibchen ausser den gewöhnlichen
Borsten unmittelbar vor ‘der Spitze so gut wie ganz kahl sind,
da die zwei bis drei ganz kurzen Borsichen, welche sie zu tragen pflegen,
äusserst leicht zu übersehen sind; die ßorstcheu, welche das erste Glied
der Vordcrfüsse an seiner Unterseite trägt, sind weder bei dem Männchen,
noch bei dem Weibchen merklich verlängert. Flügel glasartig grau mit
dunkelbraunen^ -an der Flügelwurzel mehr rostbraunen Adern; es sind nur
zwei Submarginalzellen vorhanden und die erste llintefrandszclle ist offen.
Vater land: Makri und die benachbarten Gegenden, wo ich beide
Geschlechter im Mai fing.
Anmerkung 1. Ich muss M ei gen Recht geben, wenn er sich
Tbl. VII. 69. dahin ausspricht, dass die Trennung der Gattungen Amidus
und Thlipsumysa nicht aufrecht zu halten sei. Mau liat es bei diesen
Gattungen mit einer ziemlichen Anzahl von Arten zu thun, welche mannigfaltige
plastische Unterschiede zeigen. Da sich sowohl bei Arten mit
offener, als bei Arten mit geschlossener ersten lliuterraudszelle bald zwei,
bald drei Submarginalzelleu linden, so könnte man die Unterscheidung
beider Gattungen nur entweder auf die Zahl der_Submarginalzeilen, oder
nur auf die verschiedene Beschaffenheit der ersten Hinterrandszelle begründen.
Die übrigen plastischen Merkmale der Arten gehen jedoch mit
diesen Unterschieden keineswegs Jland in Hand, namentlich aber werden
dadurch in einem wie in dem anderen Falle Arten getrennt, welche im
Baue derbühler, des Rüssels und des männlichen Hallörgans völlig übereinstimmend
gebildet sind. Ueberdiess zeichnen sich mehrere der hier in
Betrachtung kommenden Arten hinsichtlich der Beschaffenheit der ersten
Hinterrandszelle durch ausserordentliche Veränderlichkeit aus, ja es scheint
bei einigen derselben das Männchen gewöhnlich "eine geschlossene, das
Weibchen aber eine geöffnete erste Hinterrandszelle zu haben, so dass
man solche Arten eben so gut in die eine, als in die andere der beiden
Gattungen stellen könnte. Es ist mithin die Trennung beider Gattungen
in der bisherigen Weise nicht zulässig und die später errichtete Gattung-
Tlilipsumyza muss wieder mit Amidus vereinigt werden. Zu den bereits
von anderen Autoren hervorgehobenen Merkmalen der Gattung Amiclus
sind als charakteristische hinzuzufügen: die Anwesenheit starker Borsten
auf dem Thoraxrücken, die Kürze und ausserordentliche Schmalheit der
Flügel, die Hinwegrundung ihres Hinterwinkels, das fast vollständige Fehlen
: der Alula, die grosse Länge der ersten Submarginalzelle und die Stellung
der kleinen Querader weit jenseit der Mitte der Discoidalzelle.
Anmerkung 2. Die in Wal t l ’s Reise Ausg. 2. II..112. mitgetheilte,
wohl von M eig en-verfasste Beschreibung der Tlilipsomyza varieyata und
die von M ei gen Thl. VII. 69 mitgetheilte Beschreibung des damit identischen
Amiclus variegatus müssen nach sehr beschädigten Exemplaren geinackt
sein, da das Thier darnach kaum zu erkennen ist. Die Sache wird
dadurch noch schlimmer, dass Meigen versichert, das Flügelgeäder seines
Amidus variegatus • gleiche dem des Amiclus oblongus.. Wie Meigen zu
dieser irrthümlichen Ansicht gelangt ist, lässt sich kaum begreifen, da
Amidus oblenyus nur zwei Submarginalzellen hat, wie die von Wi edemann
in seinen früheren Werken mifgetheilten Figuren und die für
Wiedemanu’s Aussereuropäische zweiflügelige Insecten von Meigen
selbst gefertigte Abbildung ganz richtig zeigen. Dass Meigen die Anwesenheit
der drei Submarginalzellen bei Amiclus vnricgalus nicht übersehen
hat, zeigen die aufTaf. 67. Fig. 7 und Fig. 10 gegebenen Abbildungen,
in denen nur die kleine Querader aus Versehen ausgelassen worden ist-
ausserdem beziehen sich auch B und die sehr misslungene Fig. 10
auf Amiclus varicgälus.—- Fig. 11 soll den Flügel und Fig. 12 den Fühler
von Amidus comprcssus “darstellen. Zur besseren Kenntlichmachung des
Amidus variegatus 1 lasse ich nach vollkommen gut erhaltenen Exemplaren
eine Beschreibung desselben folgen.
135. A m i d u s var iegatus Waltl. <ƒ u. $.
Die Flügel mit drei Submarginalzellen und mit weit geöffneter
erster Hinterrandszelle.
Alae cellulis submarginalibus tribus et celluld •posteriore primd
late apertd instructae.
Long. corp. 2 | — 4^ lin. — long. al. 2 — 2T7Y lin. —
long. probosc. l f £ — 2T% lin.
Synon. Thlipsomyza variegata W altl, Reise ed. 2. II. 112.
Amictus variegatus Meigen, Syst. Beschr. VII. 69.
Die Grundfarbe des Körpers ist'im Allgemeinen schwärzlich; eine gelbliche,
respeclive gelbröthliche Färbung haben das Gesicht nebst den Backen
und dem untersten Theile des Hinterkopfs, die Schulterschwielen, die Hinterecken
des Thorax, das Schildchen mit Ausnahme eines halbkreisförmigen
Wurzelflecks, die Brustseiten mit Ausnahme der Gegend vor der Flügelwurzel
und zwischen den Hüften, die Seiten des Hinterleibs und die Hinterränder
seiner letzten Abschniite, die Basis des Bauchs nebst den Hinterrändern der
übrigen Abschnitte und ehdlich die Beine. Das Toment des Hinterkopfs ist
lehmgelb, das der Stirn brauner, das des Gesichts dünner und weissgelblich;
Scheitel und Stirn mit ansehnlichen schwarzen Borsten; das Gesicht mit
minder starken weisslichen Borsten, denen bei dem Weibchen auf der Mitte
des Gesichts etliche schwarze beigemengt zu sein pflegen. Behaarung an
den Backen und in der Kinngegend weisslich, oben am Hinterkopfe fahlgelb
und kurz geschoren. Fühler schwarz; die beiden ersten Glieder auf der
Unterseite bräunlich, auf der Oberseite mit sehr kurzer, aber deutlicher
schwarzer Behaarung; das dritte Glied verhältnissmässig kurz, wenig zu