
 
        
         
		Männchen:   Es  ist  dem Männchen  des  Tachytrechus  consobrinus Walk,  
 ausserordentlich  ähnlich  und  unterscheidet  sich  von  ihm  nur  durch  Folgendes. 
   Die  schlanken  Vorderschienen,  welche  bei  Tachytrechus  consobrinus  
 ausser  den  Borsten  an  der  Spitze  ganz  borstenlos  zu  sein  pflegen,  oder  
 doch  nur  ausnahmsweise  ein  oder  einige  borstenartige  Härchen  tragen,  sind  
 bei  Tachytrechus  ocior  in  der  Regel  mit  etlichen  borstenarligen  Härchen  besetzt. 
   Die  vier  letzten  Glieder  der  Vorderfüsse  haben  denselben  Bau  wie  
 bei  dem  Männchen  des  Tachytrechus ~cönsobrims,  sind  aber  viel  weniger  erweitert. 
   Die  äusseren  Lamellen  des Hypopygiums  sind  merklich grösser  und  
 an  ihrem  Oberrande  mit  viel  längeren,  borstenartigen  schwarzen  Haaren  
 besetzt,  als  dies  bei  Tachytrechus  consobiinus  der  Fall  ist.  Die  den  Penis  
 einschliessende  hornige  Scheide  ist  viel  dicker  und  von  einfacherem  Baue  
 als  bei  Tachytrechus  consobiinus;  die  erste  Hälfte  derselben  bildet  einen  
 dicken,  geraden  Cylinder,  die  zweite  sich  allmälig  zuspitzende  Hälfte  aber  
 einen  fast  sichelförmigen  Bogen,  dessen  Convexität  nach  unten  gekehrt  ist  
 und  dessen  wieder  aufsteigende  Spitze  in  der  Verlängerung  der  Axe  der  
 ersten  Hälfte  liegt;  von  einem  dornförmigen  Zahne  auf  der  Oberseite  der  
 Scheide  des  Penis,  wie  er  sich  bei  Tachylreclnis  consobrinus  findet,  ist  keine  
 Spur  vorhanden.  Von  den  angeführten  Unterschieden  abgesehen  stimmt  das  
 Männchen  mit  dem  des  Tachytrechus  consobrinus  in  der  Bildung  und  Färbung  
 aller  Körpertheile  vollkommen  überein. 
 Weibchen:   Es  gleicht  dem  Weibchen  des  Tachytrechus  consobrinus  
 so  sehr,  dass  ich  mich  nur  durch  die  Beobachtung  der  lebenden  Art  davon  
 habe  überzeugen  können,  dass  es  nicht  letzteres,  sondern  das  des  Tachytrechus  
 ocior  ist.  - 
 Vat 'erland:   Die  Meseritzer  Gegend,  wo  er  von  Herrn  Professor  
 Zel ler   und  von  mir  selbst  im  letzten  Drittel  des  Juni  am  Ufer  eines  Sees  
 beobachtet  wurde. 
 Anmerkung  1.  Ich  verdanke  der  gefälligen  Miltheilung  des  Herrn  
 Kowarz  ein  von  ihm  bei  Losoncz  in  Ungarn  gefangenes  Tachylrechus-  
 Männchen,  welches  sich  von  dem  bei  Meseritz  gefangenen  Männchen  des  
 Tachytrechus  ocior  nur  dadurch  unterscheidet,  dass  die  Vorderschienen  auf  
 der  Mitte  ihrer  Aussenseite  zwei  ziemlich  ansehnliche  Borsten  tragen.  
 Da'die  vereinzelten  borstenartigen  Härchen,  welche  sich  an  den  Vorderschienen  
 des. Männchens  des  Tachytrechus  'ocior  finden,  sowohl  hinsichtlich  
 ihrer Anzahl ,  als  hinsichtlich  ihrer  Länge  ziemlich  veränderlich  sich  erweisen, 
   Aehnliches  auch  in  beschränkterer  Weise  bei  dem  Männchen  des  
 Tachytrechus  consobrinus  stattfindet,  so  liegt  bei  der  Uebereinstimmung  in  
 allen  übrigen  Merkmalen  kein  bestimmter  Grund  vor,  das  von  Herrn  Kowarz  
 in  Ungarn  gefangene  Männchen  für  mehr  als  eine  geringfügige  Abänderung  
 des  Tachytrechus  ocior  zu halten.  Bemerken  muss  ich  aber,  dass  
 dieses  Exemplar  eine  Beobachtung  der  Scheide  des  Penis  nicht  zulässt,  
 so  dass  ich  die  Uebereinstimmung  im  Baue  dieses  Körpertheils  zu  verifi-  
 ziren  nicht  im  Stande  bin. 
 Anmerkung  2.  Ich  hoffe  mit  der  Bestimmung  des  Tachytrechus  
 consobrinus  Wik.,  mit  welchem  ich  den  Tachytrechus  ocior  verglichen  habe,  
 nicht  im  Irrthum  befindlich  zu  sein,  bin  dessen  jedoch  nicht  ganz  gewiss.  
 Die  in  Herrn  Walker ’s  Britischen  Dipteren  gegebene  Beschreibung  passt  
 auf  die  von  mir  für  denselben  gehaltene  Art  im Uebrigen  vollkommen  gut,  
 nur  trifft  die  Angabe  über  die  Form  der  Scheide  des Penis,  wenn  ich  sie  
 recht  verstehe,  nieht  ganz  zu.  Sie  lautet:  aculeus  as  it  were  bifid,  the  
 outer  lobe, being  nearly  as  long  as  the  internal  spine-shaped  one,  slender,  
 the  tip  pointed  and slightly  incurved,  outside  before  this  a  recurved spine-  
 shaped  tooth,  and  bëtween  the  two  a  small  obtuse  one.—  Auch  bei  meiner  
 Art  hat  die Scheide  des  Penis  die  Gestalt  eines  langen  und  starken  
 Dorns,  dessen  Spitze  sanft  aufwärts,  d. h.  gegen  den  Bauch  hin  gekrümmt  
 ist;  ein  Stück  vor  seinem  Ende  befindet  sich  auf  seiner  dem  Hinterleibe  
 zugekehrten  Seite.ein  dornförmiger,  sanft  rückwärts  gekrümmter  Zahn;  
 zwischen  diesem  Zahn  und  der  Spitze  der  den  Penis  einschliessenden  
 Scheide  zeigt  sich  eine  stumpfe  Erhabenheit,  welche  durchaus  nicht  mit  
 dem  Namen  eines  Zahns,  allerhöchstens  mit  dem  einer  stumpfen  Ecke  
 bezeichnet  werden  kann. 
 Anmerkung  3.  Das  als  Dolichopus  plumipes  bezeichnete  Exemplar  
 der  Meigen’schen  Sammlung  ist  nach  der  von  Herrn  Hal iday  ange-  
 stellten  Untersuchung  Tachytrechus  consobrinus.  In  M e i g e nV  lateinischer  
 Diagnose  des  Dolichopus  plumipes  steht  durch  einen  Schreib -  oder  Druckfehler: 
   articulis  quatuor  ultimis  tarsonim  ul t imorum  brevibus  in  mare  
 dilatat.is,  während  ant i corum  das  Richtige  wäre.  Herr  Mac quar t   hat  
 in  den  Diptères  du  Nord  de  la  France  die.  Beschreibung Meigen’s  
 übersetzt,  sich  durch  den  erwähnten  Druckfehler  aber  verleiten  lassen,  
 die  vier  letzten  Glieder  der  Hinterfüsse  statt  derjenigen  der  Vorderfüsse  
 ,  als  erweitert  zu  beschreiben.  Es  ergiebt  sich  daraus,  dass  er  die  Art,  
 wie  viele  der  in  dem  genannten Werke  als  selten  bezeichneten  Arten,  gar  
 nicht  gekannt  hat.  Will  man  seine  Beschreibung  citiren,  so  kann  dies  
 nur  unter  Tachytrechus  consobrinus  geschehen,  wie  bereits  in  Walker ’s  
 Britischen  Dipteren  mit  Recht  geschehen  ist;  sie  unter  den  Synonymen  
 des  Tachytrechus  nolalus  aufzuzählen,  liegt  kein  Grund  vor; 
 170.  Hy p  o p h y l lu s   s c io p h i lu s ,  nov.  sp.  cf”. 
 Dem  H y p o p h y llu s   o b s c u r e llu s   Fall,  täuschend  ähnlich,  doch  
 durch  sein  breiteres  Gesicht  und  sein  viel  kürzeres  Hypo-  
 pygium  von  demselben  unterschieden. 
 A  H y p o p h y llo   o b scu r e llo   F a l l . ,   cm   m ir e   s im i l i s ,   f a d e   la tio r e   
 e t  h y p o p y g io   b r e v io r e   d is tin c tu s . 
 L o n g .  c o r p .  lf  lin .  —•  long .  al.  1§ lin . 
 19