Silberbinden besitzt, welche das Männchen jener au.szeich.nen, sondern
seine Hinterleibszeichnung der des Weibchens von Exoprosopa Jacchus
sehr gleicht.
4) Bei der vierten, in Mittelenropä fliegenden Art haben Männchen
und Weibchen ebenfalls gleiche, von der der vorigen Art etwas abweichende
Hinterleibszeichnung. Das Merkmal, an welchem sie am leichtesten
und sichersten von den anderen Arten unterschieden wird, gewährt die
ganz abweichende Bildung der Fühler; das dritte Glied derselben ist
nämlich nicht gestreckt conisch, wie bei den anderen, ihrem Verwandl-
schaftskreise ungehörigen Arten, sondern umgekehrt bimförmig und erheblich
kürzer als sein Griffel.
Bei allen vier Arten ist in der Begel die erste llinterrandszelle etwas
vor dem Flügelrande oder an diesem selbst geschlossen, doch kommen
von allen einzelne Exemplare vor, bei denen sie geöffnet ist; unter den
Exemplaren der vierten Art linden sich solphe mit geöffneter erster Hinterrandszelle
etwas häufiger, doch bilden auch hier die mit geschlossener
die grosse Mehrzahl. Eine in diesen Verwandtschaftskreis gehörige Art,
welche sich durch in der Begel offene erste llinterrandszelle auszeichnete,
kenne ich nicht. —
Es bleiben noch einige Worte üb.er das Verhältuiss zu sagen, in
welchem Exoprosopa Megq,era, picla und Cleomene zu den von mir aufgezählten
vier Arten stehen^B- Dass Exvprosopa Megaera Fahr, eine Art
aus gegenwärtiger Gruppe ist, darf wohl nicht bezweifelt werden. Da sie
Fab r j zius nach Exemplaren aus Algier beschrieben hat, so würde es
voreilig sein, unsere mitteleuropäische, oder die in dem äussersten Südosten
Europas und in Kleinasien einheimische Art auf das Gerathewohl
mit ihr zu idenüfiziren. Dass Meigen’s Auffassung der Art, geschweige
denn seine Abbildung, die zweifelsohne nach einem der von Baumhauer
in Frankreich gefangenen Exemplare gemacht sein wird, dabei gar nicht
entscheiden kann, ist klar. Es bleibt so nur die unbestimmte Vermuthung,
dass Fabr i zius seine Meinem vielleicht nach einem Weibchen von Jacchus
beschrieben haben könne. — Von Exoprosopa picla thcilt Meigen Wiede-
mann’s nach einem dalmatinischen Exemplare gemachte Beschreibung
und die Copie einer ihm von Wi c d e m a nn überschickten Flügelabbildung
mit. Wiede manu beschreibt den ganzen Körper als durchweg schwarz;
das lässt vermuthen, dass er nach einem total abgeriebenen Exemplare
beschrieben haben möge. Seine Beschreibung der Flügelzeichnung giebt
gar keinen Anhalt zur Deutung der Art. Die Flügelabbildung zeigt die
erste Hinterrandszelle geöffnet und ihr Ende in ziemlicher Ausdehnung
glashell. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist dem Offcnseiu der ersten
llinterrandszelle der Werth eines spezifischen Me/kmals nicht beiznlegen.
Sollte ich darin irren und sollte es wirklich eine mir noch unbekannte,
sich durch dieses Merkmal auszeichnencm Art geben, su müsste man wohl
auf die Vermuthung kommen dass diese die Exoprosopa picla sei; wie es
aber möglich ist, den Namen Exoprosopa picla einer Art zu vindiziren,
welche sich gerade durch stets geschlossene erste llinterrandszelle von
einer ihr nahestehenden mit in der Begel geöffneter unterscheiden soll,
ist mir nicht fassbar. Da bisher in Dalmatien nur Exoprosopa Jacchus
nachgewiesen ist, und da bei dieser Art Exemplare mit offener erster
Hinterrandszelle ausnahmsweise Vorkommen, so spricht die Vermuthung
dafür, dass auch Exoprosopa pida nichts anderes als Exuprosopd Jacchus und
zwar wegen des glasartigen Endes der ersten Hiuterrandszelle ein abgeriebenes
Männchen dieser Art gewesen sein möge. Das, was Mewigen,
Vll. 65, nochmals auf Exuprosopa picla zurückkommend, über Spuren
silberweisser Binden und silberweissen After sagt, liesse sich wohl zur
Unterstützung meiner Meinung geltend machen, da es nur auf das Männchen
von Exoprosopa Jacchus passt; ich glaube aber,, dass es richtiger ist,
auf diese Äeusserung gar kein Gewicht zu legen, da Meigen das hier
besprochene Exemplar mit dem typischen dalmatiner Exemplar Von Exoprosopa
pida zu vergleichen sicher keine Gelegenheit halte. Auch die
Vaterlandsangabe „Baiern“ halte ich für ebenso unsicher, wie sie sich bei
manchen anderen von Wal t l erhaltenen und im 7ten Theile beschriebenen-
Arten bereits erwiesen hat. — Ich komme zuletzt zu Exoprosopa Cleomene
Egg- Herr Eg’ger unterscheidet drei Arten, welche er Pandora, Cleo-
mene und pida nennt, zu letzterer zieht er ilalica als Synonymen. Seine
Exoprosopa Pandora ist Jacchus $ , seine Exoprosopa picla aber Jacchus 2-
Die genaue Beschreibung des Hinterleibs seiner Exoprosopa Cleomene macht
es fast gewiss, dass er die letzte der oben von mir aufgezählteu Arten
unter diesem Namen beschrieben habe. Ich würde es vdü vorn herein
für unzweifelhaft halten, wenn nicht zwei auffallende Umstände dem widersprächen,
oder doch zu widersprechen schienen. Der erste Umstand ist
der, dass er angiebt, dass seine Exoprosopa Cleomene in der Regel die erste
Hinterrandszelle geöffnet habe., der zweite Umstand aber der, dass er'die
abweichende Bildung der Fühler gar nicht erwähnt. Ich vermuthe, dass
er Cleomene und die Weibchen von Jacchus nicht sicher unterschieden
haben mag. Möge es mit dieser Vermuthung seine Richtigkeit haben oder
nicht, sö steht doch wohl ziemlich sicher fest, dass die als Cteomene beschriebenen
Exemplare meiner vierten All angehörf haben. In dieser
Ansicht bestärken mich die von mir in der Wiener Gegend gefangenen
Ekemplare meiner Sammlung, unter denen, sich auch eines mit geöffneter
erster Hiuterrandszelle findet, welches sich von denen mit geschlossener
aus der Wiener Gegend und von anderen deutschen Fundorten spezifisch
sicher nicht unterscheidet. Ich nehme demnach den Namen' Exoprosopa
Cleomene für meine vierte Art mit Vertrauen auf die Richtigkeit an. Für
meine dritte Art, welche ich unten als Exoprosopa baccha beschreiben
werde, ist kein Name aufzufinden. Für Exoprosopa Cleomeni hebe ich als
charakteristische Merkmale, au'sser der schon erwähnten eigenthümlichen
Füb'lerhilduüg und den von Herrn Egger gemachten Angaben über die