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 ich  voraussetzen  darf,  dass  jeder  Dipterolog  im  Besitze  dieser  
 Monographien  ist;  im  Gegensätze  dazu  werde  ich  jedoch  die  
 Beschreibungen  solcher  Arten  besonders  gern  gehen,  welche  
 jenen  monographischen  Arbeiten  zur  Ergänzung  dienen. 
 Dadurch,  dass  jeder  Band  Arten  aus  den  verschiedensten  
 Familien  bringen  wird,  kann  meines  Erachtens  der  Brauchbarkeit  
 des  Buchs,  welches  von  vorn  herein  jeden  Anspruch  etwas  
 für  die  Systematik  zu  leisten  aufgiebt,  durchaus  kein  Abbruch  
 geschehen,  da  sich  Beschreibungen  von Arten  derselben Gattung  
 vollkommen  ebenso  gut  benutzen  und  mit  einander  vergleichen  
 lassen,  wenn  sie  in  verschiedenen  Bänden,  als  wenn  sie  auf  
 verschiedenen  Blättern  desselben  Bandes  stehen,  vorausgesetzt  
 dass  sie  im  ersteren  Falle  mit  Hülfe  eines-  zweckmässigen  Registers  
 leicht  aufzufinden  sind.  Um  dies  Auffinden  zu  erleichtern, 
   wird  das Register  jedes  folgenden  Bandes  auch  die  in  den  
 ihm  vorhergehenden  Bänden  beschriebenen  Arten  enthalten.  
 Gestatten  es  die  Umstände,  so  werde  ich  allerdings  die  Beschreibungen  
 von  Arten,  welche  zu  ein  und  derselben  Gattung  
 gehören,  möglichst  zusammen  zu  halten  suchen,  wie  ich  es  bereits  
 in  diesem Bande  hinsichtlich  der  Arten  aus  den Gattungen  
 Leptis,  Chrysopila,  Saropogon,  Lomatia,  Amictus  und  Exoprö-  
 sopa,  sowie  der  Arten  einiger  Gruppen  der  Gattung  Anthrax  
 gethan  habe. 
 Was  die  Art  der  Beschreibungen, betrifft,  so  fürchte  ich  
 wohl  nicht  mit  Unrecht,  dass  dieselben  Manchem  zu  ausführlich  
 erscheinen  werden.  Ich  bekenne  mich  fortdauernd  zu  dem  
 Glauben,  dass  Artbeschreibungen,  welche  zu  Zweifeln  über  die  
 in  ihnen  beschriebenen  Arten  Veranlassung  geben,  die  Quelle  
 der  grössten  und  unnützesten  Weitläufigkeiten  in  der  ganzen  
 entomologischen  Literatur  sind.  Die  kritische  Feststellung  so  
 beschriebener  Arten  nimmt  eine  ganz  unberechenbare  Arbeitskraft  
 späterer  Entomologen  in  Anspruch  und  entzieht  dieselbe  
 einer  der  Wissenschaft  erspriesslicheren  Thätigkeit,  erzeugt  
 ganz  unnöthiger  Weise  Vielspaltigkeit  der Meinungen,  führt  in  
 fortwährend  sich  erneuernde,  oft  lang  hinziehende  Controversen 
 und  erhält  dadurch  die  Nomenclatur  der  Arten  in  einem  fortwährenden  
 unsicheren  Schwanken.  Die  Hauptanforderung,  
 welche  man  bei  der  Beschreibung  von  Arten  an  sich  selbst  zu  
 stellen  hat,  ist  deshalb  nach  meiner  Meinung  die,  jede  Art  so  
 zu  beschreiben,  dass  wo  irgend  möglich  jeder  künftige  Zweifel  
 über  dieselbe  unmöglich  gemacht  wird.  Wie  kurz  oder  weitläufig  
 man  dabei  sein  will,  hat  man  nicht  immer  ganz  in  
 seiner  Hand;  in  Gattungen,  deren Arten  einander  weniger  nahe  
 stehen  und  sich  durch  leicht  fassbare,  namentlich  auffallendere  
 plastische  Merkmale  unterscheiden,  wird  man  kürzer  sein  können, 
   während  in  Gattungen,  deren Arten  sich  sehr  nahe  stehen  
 und  die  dabei  vielleicht  gar  noch  ziemlich  veränderlich  sind,  
 eine  sichere  Kenntlichmachung  der  Arten  nur  durch  grosse  
 Ausführlichkeit  der  Beschreibungen  möglich  ist.  Eine  Beschreibung, 
   welche  die  beschriebene  Art  nicht  von  sämmtlichen  
 bereits  früher  bekannt  gewordenen  Arten'  sicher  unterscheiden  
 lässt,  ist  natürlich  eine  verfehlte.  Aber  auch  wenn  sie  diese  
 Unterscheidung  vollkommen  sichert,  bleibt  es  noch  sehr  fraglich  
 ,  ob  durch  spätere  Entdeckung  nahestehender  Arten  nicht  
 dennoch  Zweifel  über  die  beschriebene  Art  entstehen  werden.  
 Es  wird  demnach  jede  Beschreibung  einer  neuen  Art  noch  
 mancherlei  mehr  enthalten  müssen,  als  was  zur  sicheren Unterscheidung  
 von  den  bekannten  Arten  erforderlich  ist.  Welche  
 Merkmale  dabei  besonders  zu  berücksichtigen  sind,  kann  nur  
 ein  genaueres  Studium  der  Gattung  oder  Artengruppe,  welcher  
 die  zu  beschreibende  Art  angehört,  lehren,  da  in  jeder  derselben  
 es  ein  anderer  Kreis  von  Merkmalen  ist,  an  denen  verwandte  
 Arten  mit  Sicherheit  unterschieden  werden  können.  
 Wie  weit  man  darin  gehen  will,  hängt  allerdings  mehr  von  
 subjectivem  Ermessen  ab,  als  dass  sich  ein  objectiver  Maassstab  
 dafür  angeben  Hesse.  Geht  man  weiter  als  nöthig  ist,  so  
 setzt  man  sich  der  Gefahr  aus  vielleicht  ein  Dutzend  Zeilen  
 mehr  drucken  zu  lassen,  als  nöthig  gewesen  wäre,  geht  man  
 dagegen  darin  nicht  weit  genug,  so  hat  man  zu  fürchten,  dass  
 die  spätere  Entdeckung  verwandter  Arten  Zweifel  erregen  
 werde,  deren  Discussion  leicht  Seiten  künftiger  Schriften