stehenden Art beziehen, ist nicht zweifelhaft; desto zweifelhafter ist es, ob
sie sieh auf das Männchen dieser Art selbst beziehen, deren Vorkommen
m Italien bis jetzt, noch gar nicht sicher uachgewiesen ist. Eher wäre es
zulässig Rhagio atmlus auf rCliiysopüa sicula zu deuten, wenn die sehr hell
gefärbten Schienen und Füsse dieser Art einer solchen Deutung nicht widersprächen;
nur wenn sich herausstellte, dass Clirysop. sicula die einzige
in Italien verkommende grössere Clirysopila mit dunkel gefärbten Schenkeln
wäre, würde sie für den Rhagio atratus dps Fabr i cius erklärt werden
können. Leider aber wissen wir von den in Italien einheimischen
C'irysoj.ila-Arten noch fast so gut wie gar nichts.
o. In dem 1 i94 erschienenen Bande der Eutomolugi a System a-
t ica findet sich erstens Rhagio atratusZwieder, zu welchem Musca aislala
Maut. Ins. 2. ,149. 72 als Synqnymon gezogen wird; zweitens treten hier
Rhagio loiin nlosus und nigritus züm ersten Male auf. — ’ lieber Rliagiu
(ilrahis werden lediglich die Angaben aus den Species insectorum wiederholt
; die Musca crislala aber wird nicht aus dem Systema entomologiae, sondern
aus_ der Mantissa insectorum 2. citirt, die ich leider nicht vergleichen kann.
Ohne diesen Vergleich vermag ich aber auch nicht zu entscheiden, ob die
Musca crislala der Mantissa mit der gleichnamigen Art des Systema ento-
mol. identisch ist oder nicht. Für die Deutung der letzteren Art .ist es
gleichgültig, wie jene Entscheidung ausfälll Sind beide gleichnamige Arten
einerlei, so hat Fabr i cius Musca rristala. wohl-voreiliger Weise mit
Rhagio alratus identifizirt und, selbst wenn diese Identifizirung richtig
wäre, ganz mit Unrecht den älteren Namen gegen den neueren aufgegeben.
- ^ on Rhagiu lomenlosiis sagt Fabr i cius :
Rhagio lomenlosi is, niijer abdomine lomenloso äuieo, alis albis
■macula niarginali nigra.
Habitat in Dania.
Slalura omnino Rh. diadema al duplo major. Capul el Ihorax pilosaZ,
nigricantia, immaculala. Scutellum alrum. Abdomen lomenloso aiircum.
Halleies nigri. Alae albae macula magna, marginaU nigra. Pr des lesla-
cei femoribus niyris.
Ich kann diese Beschreibung nicht mit M ei gen, Walker und Anderen
für die des Weibchens, sondern muss sie wegen der Angabe über die Färbung
des Thorax für die des Männchens einer schwarzscheukcligeu Chry-
sopila halten. Die Angabe der Grösse verbietet sie für die des Männchens
der Chnjsop. splendida zu erklären. Die Angabe über die Behaarung des
Thorax passt gut auf das Männchen der Chrysup. aurata, gar nicht gut auf
das der Chnjsop. erythrophthalma. Da nun erstere eine in Dänemark häufige
Art ist, von einem Vorkommen der auch in Deutschland seltenen
Clirysop. crythrophlhalma in Dänemark aber durchaus nichts bekannt ist,
so ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Fa h ri ci u s’sche Beschreibung
des Rhagio lomenlosiis auf das Männchen der Clirysopila aurala bezieht. —
Von Rhagio nigri Ins sagt Fabr i cius :
Rhagio nigri lus, aler abdominis segmentis cinerro-villosis, alis albis;
macula niarginali nigra, pedibus nigris.
Habitat in Ilalia Dr. Allioni.
Slalura it niagiiitudo omnino R. diadema al differl abdominis scgmcnlis
■margine cirunro villosis, hallcribus gedibusque nigris.
Wäre dies die Beschreibung einer deutschen Art, so würde man, wegen
der Angabe über die Körpergrösse und die Färbung der Beine, volles
Kecht haben, dieselbe für die der Clirysop. splendide zu halten; die Bezeichnung
der Flügel als albae und des Hinterleibstoments als cinercum würden
für jeden, welcher die F a b r i c iu s ’schc Weise diese Ausdrücke zu verwenden
kennt, durchaus kein Bedenken gegen diese Deutung erregen. Da
Rhag. nigrilus aber eine italienische Art ist, da über ein Vorkommen der
Clirysopila splendula inltalien nichts Sicheres bekannt ist, die genauer bekannt
gewordenen schwarzschenkeligen Arten der, siideuropäischen Fauna
aber sich als von den hordeuropäischen verschieden erwiesen haben, so
ist eine Deutung des Rliägio nigrilus auf Clirysop.. splendida eine nicht
gefechtfertigte.
4. Im Sys t ema änt l i a t o r um stehen die Chrysopda-Arten in der
Gattung Alhecix. Ueber die bereits besprochenen Arten findet sich daselbst
nichts Neues; dagegen findet sich von Alherix aurala folgende Beschreibung.
Alherix aurala, Ihorace cincreo-nigro Irilinealo, alnlomiiie lomenloso
axireo, alis albis: macula nigra.
Habitat in Dania Mus. Dom. Lund.
Statura omnino A. tomentosae al paullo major. Caput cinercum anlennis
nigris. Thorax einereus: liueis tiibus dorsalibus, approximalis alris; in-
lermedia tcunuiore. Abtjomen lomenloso aureum. Pedes testacn, femoribus
nigris.
Es ist unzweifelhaft, und es hat in der'Tfiat bis jetzt noch Niemand daran
gezweifelt, dass dies die Beschreibung. des Weibchens der Chrysup. aurala
ist.
Als Endresultat der geführten Untersuchung ergiebt sich, dass die von
mir für die beiden in Deutschland gemeinen schwarzschenkeligen Arten
angewendeten Namen, Clirysop. aurala Fahr, und splendida Meig. die gesichertsten
sind, welche man für sie wählen kann; zu gleicher Zeit haben
sie den Vortheil mit der Artbenennung, welche M eigen im zweiten
Theile seines Hauptwerks angenommen hat, übereinzustimmen. — Für
Clirysop. splendida halte ich die Benennung- Clirysop. nigrila für völlig unzulässig.
Für eben so unzulässig halte ich es, Clirysop. aurala mit dem
Namen Chrysop. alrata zu belegen; eher würde sich die Benennung Cliry-
sop. tomentosa oder crislala rechtfertigen lassen. — Walker hat in den
britischen Dipteren für sie den Namen Clirysop. Iiolosericea Scop. gewählt;
dass der von Scopol i bereils 1763 beschriebene Slyrcx holosericeus eine
der grösseren, schwarzschenkeligen Clirysopila-Arten ist, darf wohl nicht