durch den verschiedenen Bau des Hypopygimns und der Hinterfüsse so
eiheblich, dass es nicht schwer sein würde, sie generisch von denselben
abzusondern. Wenn ich trotzdem Bedenken trage dies hier zu thun, so
geschieht es mit Rücksicht auf den ausserordentlich grossen Reichthum,
welchen die Gattuug Chrysutus, besonders in ihren amerikanischen Re-
piäsentanten, an Arten besitzt, welche sich durch ähnliche auffallende
Abweichungen von unseren europäischen und den ihnen zunächst stehenden
exotischen Arten auszeichnen. Um die Gattung Clirysotus zweckmässig
in kleinere, aber nicht blos auf einzelne Arten passende Gattungen zu
zeilegen, scheint mir noch ein genaueres Studium ihres reichen Inhalts,
als mii bis jetzt möglich gewesen ist, unerlässlich nothwendig.
Anmerkung 2. Der Bau der Hinterfüsse erinnert durch die ausserordentliche
Verkürzung des ersten Glieds derselben lebhaft an die Arten
der Gattung Medelerus. Auch die Art der Beborstung des Thorax und der
Behaarung des Hinterleibs, sowie die sehr sparsame Beborstung der Beine
deuten auf ein ziemlich nahes verwandtschaftliches Verhältniss zu den
Medeterus-Arlen hin. Das nach unten hin, besonders bei dem? Männchen,
sehr verschmälerte Gesicht, die auffallend geringe Entwickelung des Rüssels
und die Kleinheit der Taster, sowie das kleine halb eingesenkte Hypo-
pygium gestatten aber eine auch nur vorläufige Unterbringung in dieser
Gattung meines Erachtens nicht.
Anmerkung 3. Der Bau des Kopfs und ali^rseiner Theile, namentlich
auch derjenige der Fühler, des Rüssels und der Taster, weicht von
dem der Thripticus - Arten kaum ab. Dagegen unterscheidet ihn die vollkommene
Deutlichkeit der sechsten Längsader, das haibeingesenkte Hypo-
pygium und die grosse Verschiedenheit der Behaarung uud Beborstung der
Beine von den Thripticus-Arten so auffallend, dass an eine generische
Vereinigung mit denselben nicht zu denken ist. Uebrigens unterscheidet
sich Clirysotus niyer von Thripticus wie von Medelerus auch durch die sehr
deutlich behaarten Augen.
178. L i ancalus humi l i s , nov. sp. <j>.
Grüngrau, glanzlos; die Fühlerborste nahe am Ende des dritten
Fühlerglieds eingesetzt; die glashellen Flügel nur mit ganz
• schwacher graulicher Trübung.
Viridi-einereus, opacus, setd antennarum subterminali, alis
hyalinis levissime einerascentibus.
Long. corp. 1T\ — 1 | lin. — long. al. H — 1T\ lin.
Kleiner als die übrigen Arten, von denen er sich ausserdem durch
die fast vollkommen apicale Stellung der Fühlerborste unterscheidet. Die
Körperfarbe ist ein mattes mit Grün gemischtes Grau,, welches auf dem
301
Hinterleibe etwas duukler ist und auf den Beineu in das Grünschwarze
übergeht. Das mit ziemlich dichter weisser Bestäubung bedeckte Gesicht
ist bei dem beschriebenen Exemplare zusammengeschrumpft, so dass sich
über seine natürliche Gestalt nicht sicher uriheilen lässt, doch scheint es
verhältnissmässig nur geringe Breite zu haben. Der dicke Rüssel ist noch
länger-als bei unseren anderen Liancalus - Arten, wenn er nicht vielleicht
durch das Zusammenschrumpfen .des Kopfs unnatürlich vorgetrieben ist.
Der Thoraxrücken ist mit den gewöhnlichen schwarzen Borsten besetzt, sonst
aber und namentlich auch auf der Mittelstrieme ohne alle Behaarung; die
beiden Linien, welche die Mittelstrieme darstellen, sind ausserordentlich
schmal und deshalb wenig in die Augen fallend. Beine von dem gewöhnlichen
schlanken Baue; die Schienen auf der Oberseite nur sparsam be-
borstet; das erste Glied der Hinterfüsse, wie bei den anderen Arten, viel
länger als das zweite. Flügel glasartig, sehr wenig grau getrübt; der letzte
Abschnitt der vierten Längsader fast ganz gerade, gegen die dritte Längsader
äusserst schwach convergent, gegen sein Ende hin mit ihr fast vollkommen
parallel. -
Vater land: Kärnthen, wo er vom Herrn Professor Zel ler am
7. Juli gefangen wurde.
179. Mede terus glaucus , nov. sp. 2.
Blaugrün, doch von weisser Bestäubung glauk; die Oberhälfte
des Gesichts grau und matt, die Unterhälfte schwarz oder
blauschwarz und mässig glänzend; der Thoraxrückeh mit
sparsamer Behaarung und ohne Längsstriemen; Beine schwarz,
nur die äusserste Spitze der Knie lehmgelb; die Flügel glasartig.
Caeruleo-viridis, polline albo glaucus; faciei dimidium superius
cinereum et opacum, inferius nigrurn vel chalybeo - nigrum
et subnitidum; püi in thoracis dorso rari, vittae nullae;
pedes nigri, genibus extremis teslaceis; alae hyalinae.
Long. corp. lin. — lotig. al. l f s
Er hat die meiste Aehnlichkeit. mit Medeterus apicalis Zett., unterscheidet
sich' von demselben aber nicht nur durch seine etwas geringere
Grösse und seine weissere und dichtere Bestäubung, welche ihm ein viel
glaukeres Ansehen giebt, sondern ganz besonders durch die viel sparsamere
Behaarung des Thoraxrückens. Stirn grau, wenig in das Grünliche ziehend.
Fühler schwarz. Der obere Theil des Gesichts ist matt und ebenso wie die
Stirn gefärbt; der untere Theil desselben hat eine schwarze oder fast blau-
schtvarze Färbung und ist nicht eigentlich glänzend aber doch ziemlich