Anmerkung. Ich habe dunkler gefärbte Exemplare gesehen, als
die von mir beschriebenen Männchen sind; sie waren ebenfalls in Sicilien
gefangen und schienen mir von Exoprosopa munJa nicht verschieden zu
sein. Ich bedaure sie jetzt nicht nochmals vergleichen zu können.
121. E x o p r o s o p a n o rm a l i s , nov. sp.-o* u. $.
Der Exoprosopa algira sehr nahe -stehend, aber durch kürzeren
Rüssel, hellgelbere Flügelhasis, senkrechte Lage der Buhmarginalquerader
und die durchweg helle Behaarung des
Hinterleibs von derselben unterschieden.
Exoprosopae algirae proxima, proboscide breviore, imd alarurn
basi dilute flavd, vend transversa submarginali ad normam
demissd pilisque abdominis omnibus pallidis diversa.
Long. corp. 6 f — 7 lin- — long. al. 6+ lin.
Aus dem Verwandtschaftskreise der Exoprosopa algira und dieser Art
ziemlich ähnlich, doch von ihr an folgenden Merkmalen leicht zu unterscheiden.
Die Behaarung des Hinterleibs ist überall länger, die Hinterleibsabschnitte
an ihren Hinterecken und der Hinterrand des letzten Abschnitts
nicht wie bei Exoprosopa algira mit schwarzer Behaarung, sondern der ganze
Seitenrand des Hinterleibs wie der Hinterrand seines letzten Abschnitts mit
vollkommen gleichfarbiger, ganz hellblonder Behaarung. Der Bauch mit viel
weisslicherem Tomente und mit viel längerer- weisslicher Behaarung. Die
Färbung der Beine viel dunkler. Die Flügel verhältnissmässig etwas kürzer,
in ihrer Zeichnung denen von Exoprosopa algira sehr ähnlich, doch mit folgenden
Unterschieden. Die braune Färbung etwas, weniger ausgedehnt und
die Queradern mit minder breiter dunkler Sänmung; der dunkle Punct an
der Basis der Discoidalzelle, sowie derjenige an der Basis der zweiten Submarginalzelle,
welche ich bei Exoprosopa algircClaie vermisst habe, fehlen
ganz; die äusserste Flügelhasis bis zur Schulterquerader und hinten der
ersteh Längsader bis zur Basis der zweiten Wurzelzelle lichtgelb, fast
schwefelgelb gefärbt; auch zeigt sich in der ersten , Basalzelle über der
Wurzel der Discoidalzelle eine gelblich gefärbte Stelle, welche sich auch
etwas in die Marginalzelle zieht. Im Flügelgeäder zeigen sich erhebliche
Unterschiede; die erste Hinterrandszelle ist zwar, wie bei Exoprosopa algira
und mehreren ihr verwandten Arten, durch eine ungewöhnliche Querader in
zwei Zellen getheilt, es steht aber diese Querader der gewöhnlichen kleinen
Querader stets erheblich näher, als dies bei Exoprosopa algira der Fall ist;
die Submarginalquerader hat eine in diesem Verwandtschaftskreise ungewöhnliche
senkrechte Lage, so dass die erste Submarginalzelle an ihrem
Ende gar sehr viel weniger schief ist, als bei Exoprosopa algira. .
Vater land: Griechenland und die griechischen Inseln; Flugzeit nach
Herrn Dr. Krüper ’s Beobachtung Ende Juni und Juli.
Anmerkung. Ich verstehe unter Exoprosopa algira Fbr. die jetzt
allgemein dafür1 gehaltene und unter diesem Namen in allen Sammlungen
befindliche Art. Ihre Berechtigung denselben zu fuhren, kann ich nicht
selbstständig prüfen, da mir kein Vergleich typischer Exemplare möglich
ist, ja ich überhaupt kein afrikanisches, sondern nur südeuropäische,
meist sicilische Exemplare besitze. — Dass Exoprosopa sicula Macq. mit
ihr identisch sein soll, muss zunächst sehr befremdend erscheinen, da
Macquar t diese nicht nur mit der von Exoprosopa algira.weit verschiedenen
Exoprosopa Pygmalion Fbr. vergleicht, sondern sogar geneigt ist, sie
für eine blosse. Varietät derselben zu halten. Das Bedenken gegen die
Identität von Exoprosopa sicula Macq. und Exoprosopa'ulgira Fbr. schwindet
indessen, wenn man die Beschreibung, welchccMa cqnar t Suit. Buff.
I. 4Ö1 von Exoprosopa l'ygmalion giebt, sorgfältig mit Wiedemann’s
Beschreibung dieser Art vergleicht; die M a c q u a r t ’sche erweist sich als
lediglich aus der Wie dem ann’schen zusammengelesen, wobei Herrn
Macquar t noch das Unglück passirt ist, sie. gar nicht zu verstehen, da
er die zwei lichteren und neun gesättigteren Fleckchen derselben zu elf
" schwarzen Punkten zusammenaddirt. Er hat mithin, als er Exoprosopa
sicula beschrieb und mit Exoprosopa Pygmalion verglich, letztere Art gar
nicht gekannt. — Bei der Beschreibung der arabischen Exoprosopa singu-
luris (Dipl. exot. II. i. 42), einer mit Exoprosopa algira zwar verwandten,
aber von ihr verschiedenen, in der Flügelzeichnung der ägyplischen Exo-
pmsopa tcphrulcuca Lw. sehr nahekommenden Art, erwähnt Herr M a c qu a r t
einer dunkler gefärbten Varietät von Tanger, bei welcher Basis und Vorderhälfte'
der Flügel braun sein sollen.' Es ist wohl nicht sehr zu bezweifeln,
dass, diese vermeinte Varietät der Exoprosopa singuUn-is nichts Anderes als
ein Exemplar von Exoprosopa algira gewesen ist. — Späterhin ist Herrn
Macquar t Exoprosopa l’ygmalion allerdings bekannt geworden; er bat
sie nur nicht erkannt, da er sie Dipt. exot. II. i. 41 unter dem Namen
Exoprosopa varinervis als vermeintlich neue Art beschreibt.
122. E x o p r o s o p a ma en a s , nov. sp. <ƒ'•
Der Exoprosopa Jacchus sehr nahe stehejid, aber dem Weibchen
derselben ähnlicher als dem Männchen; von Exoprosopa
Jacchus nnd allen ihren Verwandten dadurch unterschieden,
dass die Submarginalquerader viel näher an der Basis des
Vorderasts der dritten Längsader entspringt und mit demselben
einen spitzen Winkel bildet.
Exoprosopae Jacclio proxima, sed foeminae quam mari simi-
lior, a reliquis omnibus Jacchi sodalibus vend transveisd