füllen kann. Es liegt also die geringere Gefahr jedenfalls auf
der Seite der grösseren Ausführlichkeit der Beschreibungen.
Ich habe dieselbe deshalb nirgends' gescheut und will mir
dieselbe gern zum Vorwurf machen' lassen, wenn man mir
nach genauerer Prüfung nur das Zeugniss zu gehen vermag,
dass meine Beschreibungen die beschriebenen Arten wirklich
mit Sicherheit kenntlich machen.
Hinsichtlich der angewendeten Terminologie wird es
einer weitläufigeren Erörterung nicht bedürfen, da sich die
meinige derjenigen M e ig en ’s im Ganzen genommen an-
schliesst. Hinsichtlich des für die systematische Eintheilung
wie für die Artunterscheidung der Dipteren gleichwichtigen
Elügelgeäders muss ich auf das verweisen, was ich im ersten
Bande der Monographs of North-American Diptera über die
Benennung der Flügeladern und Flügelzellen ausführlicher
gesagt habe.
Noch bedarf es einiger Worte über den Umfang, in
welchem ich das Gebiet der europäischen Dipterenfauna auffasse.
Ausser ganz Europa selbst rechne ich zu demselben
den grössten Theil von Kleinasien und ganz Sibirien,, beide
sowohl aus in der Sache liegenden, als aus äusserliehen
Gründen. Die dem geographischen Europa ungehörige Dipterenfauna
fliesst, wie mich eigene ausführliche Beobachtungen
gelehrt haben,, mit der kleinasiatischen Dipterenfauna so vollständig
in einander, dass eine Scheidung derselben eine ganz
unnatürliche sein würde. Die grössere östliche Hälfte des' südlichen
Kleinasiens und das ganze nördliche Kleinasien enthalten
offenbar nur einzelne nicht auch in Europa selbst vorkommende
Arten und noch dazu sind dies meist Arten, welche
in naher Verwandtschaft zu anderen im südöstlichen Europa
einheimischen Arten stehen. In womöglich noch' vollständigerer
Weise fliesst die nord europäische Dipterenfauna mit der sibirischen
zusammen, so dass auch die Trennung dieser Fauna
von“ der europäischen eine unnatürliche sein würde. Es liegt
mithin ein genügender innerer Grund vor, das Gebiet der
I europäischen Dipterenfaüna in der grösseren Ausdehnung auf-
I zufassen, wie ich es thue.
I p Da ffast alle zuerst in den. oben näher bezeichnten
I Theilen Kleinasiens entdeckten Arten später auch im süd- B .östlichen Theile Europa’s aufgefunden worden sind, so müssen
I bei , jeder für das südöstliche Europa neuen Art die bekannten
I kleinasiatischen Arten auf das Sorgfältigste verglichen werden,
I wenn man sich nicht der Gefahr aussetzen will, längst Be-
I kanntes für neu zu halten. Ganz dasselbe gilt in Bezug auf
I die für das nördliche Europa neuen und die bekannten sibi-.
I rischen Arten. Der Vergleich der südeuropäischen mit den
kleinasiatischen und der nordeuropäischen mit den sibirischen
Arten wird aber wesentlich erleichtert, wenn diese Arten in
die über europäische Dipteren handelnden Werke aufgenommen,
I also Kleinasien und Sibirien als in das Gebiet der europäischen
I Dipterenfauna fallend behandelt werden. Dazu kömmt, dass
I Sera<3e Kleinasien und Sibirien, letzteres namentlich seitdem
I auch unter den russischen Entomologen ein lebhafteres Inter-
I esse | | | c^e Dipteren erwacht ist, diejenigen der Europa zu-
I nächst benachbarten Länder sind, deren Dipteren durch das
I Verdienst zahlreicherer Sammler besser bekannt geworden und
I m -den europäischen Sammlungen besser vertreten sind, so
■ dass bereits ein reiches Material vorliegt, zu dessen wisgen-
■ schaftlicher Bearbeitung nur diejenigen geeignet und mithin
I berufen sind, welche die europäische Dipterenfauna bereits zum
■ Gegenstände ihres Studiums gemacht haben.
Wenn meine Arbeit irgend einen Werth erlangt hat, so
■ habe ich diess lediglich der vielseitigen freundlichen Unter-
■ Stützung zu verdanken, welche mir dabei zu Theil geworden
■ ist. Wie gar sehr mich meine werthen Freunde , und geehrten
■ Correspondenten, die Herren Ha l id a y in Lucca, Ze l l e r in
■ Stettin, Lede r e r und Erber in Wien, Chri s toph in Sa-
■ repta, Kowar z in Asch, Nowi cki in Krakau, Stauding e r
■in Dresden, Krüper in Uckermünde, Kra a t z und Ste in
■in Berlin, Ha r tmann in Arnswalde, Hofmann in Markt-
■Steft, Ve r r a l l in London und Ki t t e l in Freising durch ihre