
 
        
         
		gelblich,  der  Knopf  derselben  zuweilen  obenauf  etwas  gebräunt.  Flügel  ver-  
 hältnissmässig  schmal,  mit  ziemlich  flach  gerundetem Hinterwinkel  und  wenig  
 entwickelter  Alula,  graulich  glasartig,  gegen  den  Vorderrand  hin  lehmgelblich  
 oder  bräunlich  getrübt;  Flüge ladern  dunkelbraun,  doch  die  Hülfsader  bräunlich  
 gelb;  die  kleine  Querader  und  die  zwischen  der  zweiten  Basalzelle  und  
 der  vierten  Hinterrandszelle  liegende. Ader  zeigen  häufig  eine  verwaschene,  
 aber  deutliche  schwärzliche  Säumung;  drei  Submarginalzellen;  die  Sub-  
 marginalquerader  sehr  schräg,  so  dass  -der  zweite  Abschnitt  des  Vorderasts  
 der  dritten  Längsader  als  Fortsetzung  derselben  erscheint;  die  kleine  Querader  
 etwas  über  die Mitte  der Discoidalzelle hinausgerückt;  erste  Hinterrandszelle  
 offen. 
 Vater land:   Rhodus  und  die  gegenüberliegende  Küste  Kleinasiens,  
 wo  ich  sie  im  Mai  fand;  Griechenland  und  die  griechischen  Inseln. 
 Anmerkung  1.  Ein Pärchen  dieser Art  wurde  mir  als  bei  Mehadia  
 gefangen  mitgetheilt. 
 Anmerkung  2.  Die  eben  beschriebene  Art  muss  entweder  in  die  
 Gattung  Tomomyza  gebracht  werden,  oder  man  muss,  wenn  man  das  für  
 unzulässig  hält,  eine  eigene  neue Gattung  auf  sie  begründen,  da  sie  durchaus  
 in  keine  andere  der  bereits  errichteten  Gattungen  passt.  In  dem  
 höchst  eigenthümlichen  Baue  des  Gesichts  und  in  der  Undeutlichkeit  des  
 Fühlergriffels  stimmt  sie  mit dem,  was Wi edemann  von  Tjomomyza  sagt,  
 überein;  auch  das  Flügelgeäder  ist  im  Wesentlichen  ganz  wie  bei  Tomn-  
 myza  anlhracoides  gebildet,  namentlich  die  kleine  Qnerader^wie  bei  dieser  
 etwas  über  die  Mitte  der  Discoidalzelle  hinausgerückt,  nur  ist  die  zweite  
 Längsader  an  ihrem  Ende  nicht  rückwärts  gekrümmt  wie  bei  dieser,  sondern  
 hat  den  bei  unsern  europäischen Anthrax-Arteh  gewöhnlichen Verlauf.  
 Von  den  übrigen  generischen  Merkmalen,  welche Wiedemann  der  Gattung  
 Tomomyza  zuschreibt,  passen  auf  gegenwärtige  Art  nicht:  1)  die  
 kurzen  Beine,  2)  der  sechsringliche  Hinterleib  des Weibchens,  und  3)  die  
 fehlenden  oder  doch  undeutlichen  Ocellen.  Dass  die  Beine  nicht  kürzer  
 als  bei  den  verwandten  Gattungen  sind,  zeigt  die  von  J.  Sturm  gezeichnete  
 ünd  gestochene  Figur  in  dem  Dipt.   exot . ,  von  welcher  die  in  den  
 Auss er europäi schen  Zweifl.   nur  eine Copie  ist;  die Bichtigkeit  der  
 Angabe,  dass  der  Hinterleib  des  Weibchens  nur  sechs  Abschnitte  habe,  
 darf  woM,  ohne  dadurch Wi edemann  zu  nahe  zu  treten,  bezweifelt  
 werden,  da  die  Weibchen  in  denjenigen  Gattungen,  welche  mit  Tomomyza  
 offenbar  in  nächster  Verwandtschaft  stehen,  wie  z. B.  Cyllenia  und Amiclus,  
 sieben  Hinterleibsabschnitte  haben.  Es  bleibt  von  WiedemanrPs  Angaben  
 also  nur  eine,  welche  nicht  auf  Tomomyza  europaea  passt,  nämlich  
 diejenige  über  die  Beschaffenheit  der  Ocellen,  welche  bei  Tomomyza  europaea  
 vollkommen  deutlich  und  leifcht  wahrnehmbar  sind.  Da  Wi edemann, 
   weder  vom  Vorhandensein,  noch  vom  Fehlen  derselben  eine  bestimmte  
 Ueberzeugung  hat  gewinnen  können,  so  könnte  man  wohl  zu  der  
 Annahme  geneigt  sein,  dass  mangelhafte  Beschaffenheit  des  beschriebenen 
 Exemplars  eine  zuverlässige  Wahrnehmung  derselben  verhindert  habe.  
 Etwas  Bedenkliches  behält,  eine  solche  Differenz  aber  immer.  Dazu  kommen  
 noch  einige  Bedenken;  welche  theils  die  Abbildung  von  Tomomyza  
 anlhracoides,  theils  die Wi edemann’sche  Beschreibung  dieser  Art  gegen  
 die  generische  Identität  der  7’omomyza  europaea  hervorruft.  Die  Abbildung  
 zeigt  eine  Stirn  von  ausserordentlicher  Breite,  während  die  Stirn  
 des  Weibchens  von  Tomomyza  europaea  im  Vergleich  damit  nur  mässig  
 breit  genannt  werden  kann;  Wi edemann’s  Beschreibung  aber  schreibt  
 der  Tomomyza  antliracoides  „ringförmig  convexe“  d. h.  doch  wohl:  an  den  
 .  Einschnitten  etwas, eingeschnürte  und  dadurch  etwas  convexe  Hinlerleibs-  
 abschnitte  zu,  wovon  bei  Tomomyza  europaea  auch  nicht  eine  Spur  zu  
 sehen  ist.  —  Es  wird  bei  dieser  Sachlage  schwer  sein,  ohne  Ansicht  der  
 Tomomyza  anlhracoides  selbst,  zu  entscheiden,  ob  es  zweckmässiger  ist,  
 Tomomyza  europaea  mit  ihr  generisch  zu  vereinigen,  oder  von  ihr  zu  
 trennen.  Da  Tomomyza  anlhracoides  bisher  die  einzige  Art  ihrer  Gattung  
 gewesen  ist,  da  ferner  die  übereinstimmenden  Merkmale  beider  der  Art  
 sind,  dass  Tomomyza  europaea  in  keiner  anderen  der  bisher  publicirten  
 Gattungen,  als  eben  in  der  Gattung  Tomomyza  gesucht  werden  kann,  so  
 halte  ich  es  für  das  allein  Zweckmässige  sie  für  jetzt  in  die  Gattung  
 Tomomyza  zu  stellen  und  abzuwarten,  ob  ein  Vergleich  mit  Tomomyza  
 antliracoides  die Bichtigkeit  dieser Stellung nachweisen  oder widerlegen wird. 
 132.  Tomomy za  t ene l la ,  nov.  sp.  cA 
 Mit  lehmgelbem Tomente  bedeckt;  der Thoraxrücken  mit  zwei  
 weissbestäubten  Längsbinden;  die Brustseiten,  der Hinterrand  
 des  ersten  Hinterleibsabschnitts  und  der  Seitenrand  des  
 Hinterleibs,  sowie  der  Bauch  mit  weissem  Tomente;  die  
 Flügel mit  drei  Submarginalzellen. 
 Luteo -tomentosa,  thoracis  dorso  vittis  duabus  albo - pollwosis  
 ornato,  pleuris,  ventre,  margine  postico’  segmenti  primi  
 lateribusque  abdominis  niveo -tomentosis,  cellulis  submargi-  
 nalibus  tribus. 
 Long.  corp.  2^  lin. —-  long. al.  2 \  lin. 
 Der  Tomomyza  europaea  sehr  ähnlich  und  derselben  äusserst  nahe  
 verwandt,  namentlich  in  den  plastischen  Merkmalen  mit  derselben  fast  vollkommen  
 übereinstimmend.  Der  einzige  erwähnenswerthe  Unterschied,  welchen  
 ich  in  dieser  Beziehung  bemerke,  ist  die  grössere  Deutlichkeit  des  
 Eühlergriflels,  welcher  aus  einem  kurz walzenförmigen,  dem Ende  des  dritten  
 Fühlerglieds  sich  eng  anschliessenden  Wurzelgliede  und  aus  dem  durch  ein  
 kurzes,  griffejförmiges  Borstchen  repräsenlirten  Endgliede  besteht.  —  Die  
 Grundfarbe  des  Kopfs  ist  schwarz,  nur  am  ganzen  Rande  der  Mundöffnung