gefärbt; der gerundete schwarze Fleck am Vorderrande hat dieselbe Lage,
Form und Grösse wie bei Clinocera bistigma, und die zweite Längsader
macht ihm, ganz wie bei dieser, durch eine auffallende Ansbiegung Platz.
Vater land: Baiern, wo ich sie im August bei Partenkirchen fing.
Anmerkung. Der Herr Professor Nowicki in Krakau hat in den
Schriften des naturforschenden Vereins zu Brünn zwei neue, interessante
Clinocera - Arten publicirt. Ich lasse die Beschreibungen derselben nach
mir vom Herrn Professor N o w i c ki. selbst mitgetheilten Exemplaren hier
folgen, da ihre Beschreibung von derselben Hand den Vergleich mit.den
anderen von mir beschriebenen Arten vielleicht erleichtern kann. Die
Zahl der in meiner Sammlung befindlichen Clinocera-Arten steigt mit ihnen
auf zwanzig; die einundzwanzigste Art, Clinocera dimidiuta m., befindet
sich im Berliner Muséum.
159. Cl in o c e ra r h y n c h o p s Now. c/1 u* 2.
Die Backen äusserst breit; die Flügel graulich-glasartig mit einem
rundlichen schwarzen Fleck am Yorderrande, welcher über
der Gabelungsstelle der dritten Längsader liegt.
Genae longe descendentes; alae einer eo-byalinae, maculd ro-
tundatd nigrâ supra venue longitudinale tertiae anastnmosim
costae adpositd.
Long. corp. l f — lin. — long. a l 2 - K g lin.
Synon. Clinocera rhynchops Nowi cki , Verh. d. naturf. Ver.
zu Brünn, VI. 89.
Der Clinocera bistigma sehr ähnlich, doch etwas kleiner und in beiden
Geschlechtern von dieser leicht daran zu unterscheiden, dass- der schwarze
Fleck am Vorderrande der Flügel minder intensiv-gefärbt und weniger scharf
begrenzt ist, dass er die zweite Längsader mehr- oder weniger überschreitet
und dass er der Flügelspitze etwas näher, gerade über der Ursprungsstelle
des Vorderasts der dritten Läugsäder liegt, während er sich hei Clinocera
bistigma und Clmoccra lamellata stets ein Stück vor derselben befindet; der
Lage dieses Flecks entsprechend liegt auch die ihm Platz machende’Ausbiegung
der zweiten Längsader bei Clinocera rhynchops der Flügelspi'tze viel
näher als bei jenen beiden Arten. Der Bau des Hypopygiums ist ein total
anderer, indem das Endglied seiner seitlichen Anhänge keine breite Lamelle,
sondern ein kurzer und schmaler, an seinem Ende etwas erweiterter und
kurz behaarter Zipfel ist. Das weibliche Legorgan ist fast ganz so wie das
der Clinocera bistigma gebaut, nur ist die obere Endlamelle in ein etwas
längeres und etwas mehr aufwärts gerichtetes Spitzchen verlängert. Die
Beborstung des Thorax scheint mir nach Verhältniss der Körpergrösse etwas
länger als bei Clinocera bistigma zu sein. Der Bau des Flügelgeäders ist
mit der bereits vorher erwähnten Ausnahme im Wesentlichen ganz und gar
derselbe, wie bei Clinocera bistigma, nur ist die zweite Submarginalzelle
etwas länger. In allen übrigen, sowohl plastischen als bärbungsmerkmalen
stimmen beide Arten ausserordentlich überein.
Vater land: Das Tatragebirge, wo sie Herr Professor Nowicki in
bedeutender Meereshöhe entdeckte.
Anmerkung. Die Diagnose von Clinocera bistigma muss wegen des _
Hinzutritts der Clinocera lamellata und rhynchops in nachfolgende abgeändert
werden.
Clinocera bistigma Curt. $ u. 5.
Die Backen äusserst breit; Flügel graulich-glasartig mit einem runden
schwarzen Flecke, welcher weiter von der Flügelspitze entfernt ist, als
die Gabelungsstelle der dritten Längsader.
Genae longe descendentes; alae cinereo-liyalinae, maculd nigra rotundatä, ante
venae tcitiae anastomosim costae adpositd.
Long. corp. 2— 2^ lin. — long.äl. 2 — 2?, lin.
160. Clinocera v a r ip cnni s Now. <ƒ #J ?.
Flügel mit schwärzlichen Flecken gezeichnet; der Thoraxrücken
ohne schwarze Längsstriemen; die Beine schwarz,
mit nnbewehrten Yorderschenkeln.
Alae maculis nigricantibus variegatae; vittae atrae in thoracis
dorso nullae; pedes nigri, femoribus anticis inermibus.
Long. corp. l f — 2^ lin. — long. al. 2 — lin.
Synon. Clinocera varipennis Nowicki , Verh. d. naturf. Ver.
zu Brünn. VI. 85.
Sie gehört in den Verwandtschaftskreis der Clinocera fontinalis, Wes-
maelii und inermis. In der Flügelzeichnung ist sie der Clinocera fontinalis
und Wesmaclii wohl ähnlich, von beiden aber schon daran leicht zu unterscheiden,
dass die bei jenen an der Basis der Unteiseile mit etlichen
Stachelborsteu besetzten Vorderschenkel’ bei ihr völlig unbewehrt sind. Sie
stimmt in dieser Beziehung mit der ebenfalls durch .ähnlich gefleckte Flügel
ausgezeichneten Clinocera inermis überein, hat aber viel dunklei gefärbte
Beine als diese und entbehrt der beiden schwarzen Thoraxstriemen, welche
Clinocera inermis so sehr auszeichuen. Die Gruudfaibe des ganzen Köipeis
ist schwarz, aber ausser auf der Stirn und dem grössten Theile des Thoraxrückens
überall von weisslicher Bestäubung mehr oder weniger überdeckt.
Der Hinterkopf ist von weisslicher Bestäubung grau, nach unten hin fast
bläulichgrau; die Backen sind sehmpl; das Gesicht mit dichterer, die schwarzen
Taster mit dünnerer weisser Bestäubung; die Fühlerborste verhältniss-
rnässig ziemlich lang. Thoraxrücken matt schwarz, auf seiner Mitte mit zwei