1^*7.
atuouift.
1 4 2 Üftatljantel ^ o r t lo c fö Steife
entfarn ein anberer aus ber Kajüte mit einer ©<ha<hfel, worin Pier paar »offene
© tröm p fe , nebß einigen anberen ©ad^en lagen«
Unfere Machbaren in ber ößlichen ©egettb waren ungleich ehrlicher, unb man
fonnfe beßer mit ißnen umgeben; auch lagen ße mir oft a n , bie aus ©eßett fortju»
treiben/ unb fdjienen bie ganje 3 e*t über / baß biefe am SBotb biteben, feßr unruhig
ju fepn. ©te roeßlid^en ^[nbianer haben ßcf), aiö ein friegerißheS unb ungleich ro*
(jetes V o f f , ben anberen furchtbar gemacht. Sprache weicht etwas ab ; ißt?
©ejange unb ihre © u ß f aber ßnb gatij berfchiebett> wenn gleich bie g ö nn ihrer .^äh*
ne, ihrer ©aßen unb ihres ^agbgeräfhes boflfomtnen biefelbe iß . ©ie machen ßch
feine Mittel oon bünner © a rm h a u t, fonbern tragen bleibet non gellen, ober $elje
t>on ©ee * unb Sanbthieren, bon bemfelben Schnitte, wie bie ©inwohner bes £00 f s=
f l u f f es unb bes 9 3 r iu j © i l ( j e lm s © u n b e s . ©ie ©ärmer fpaltett fic^ bie
Unterlippe nicht, tragen aber 3ierrat{)en bon Korallen, © uß h eln , u . b . g l. tn ben
Dßren > in welchen Keine Söcher gemacht ßnb. ©ie burchbohren ßc(j au<h ben Bla*
fenfnorpel, unb ßecften juweilen etwas, bas fte bon uns etngefaußhf hatten , eine
Blefjnabel ober einen Blagel, burch biefes So<h. ©ie ©eibet hingegen entßeffen ß<h
au f eine außerorbentüche 3 fr t, bermittelfl eines ©inßhniffes in ber Unterlippe, worin
fte ein eirunbeS, an beiben ©eiten etwas ausgehößlfes, etwa einen Vierfeljofl bicfeS
©tucf ^ o l j fragen. ©iefeS feltfdme ©tucf ißreS 93u|eS, beßen äußerer 9ianb runb
unb ebenfalls ausgehößlf iß , wirb bon bem Blanbe bet Sippe in bem ©infchnitte feß*
gehalten. ©s fc^eint fa ß , als ob bas Sdfer ber ©eiber ober allenfalls, bie 3fnjah(
Ä in b e r, bie fte ju r © e lf gebracht haben, bie ©röße btefes ©unbßucfeS beßimmfe.
© e ib e r, bie meines ©rachtens jwißhen breißig unb oierjig 3 a§re alt waren, hatten
biefeS J?>olj bon bet ©roße eines Keinen Unferßhälchens; aber ein altes © e ib , bas
ich befonberS barauf anfaß, hatte es fo groß wie baS größte Unterßhälchen einer ${jee*
faße. ©aS ©e»i<ht biefes 3terrafhs jießf bie Sippe fo hinunter, baß ße bas ganje
ivinn bebecft, unb bagegen au f bas wibrigße unb efelhafteße bie 3ä§ne unb baS
3ahnßeißh ber Unferfinnlabe bloß unb unbebecft läßt, S3eim ©ßen nehmen ße
gewöhnlich meßr in ben © u n b , als ße auf einmal ßhlucfen fönnen; wenn ße es nun
gefauet haben, fo pßegen ße wohl bas ©unbßucf als- einen Keffer ju brauchen, wor*
auf ße bas ©efäuete (egen, unb ju biefer Slbßchf wirb es jumeilen herausgenom«
<m t>te Blorbtoeftfujle öott Sfmertfa ic« 143
Uten. ©ie ©ewohnheit, biefes fjöljerne Äleinob in ber Unterlippe ju tragen, ßheint
unter bem ßießgen gtauenjimmer gart; allgemein ju fepn. 3weijährigen ©äbchen
burchbohrt man bie Sippe ßhon, unb ßecft ein ©tucfchen Äupferbrath burch bas So<h*
©ies beßalfen ße, bis ße breijeßnober Pierjefm 3 fa ^ f alt ßn b ; bann wirb es her*
ausgenommen unb ein fyöljerneS ©unbßucf an bie ©feile gefeßt, welkes anfänglich
n u rfo groß wie ein Ä 'nop f iß . ^ h re ö h ren ßnb ebenfalls burd)bohrf, unb hangen
bbff;3iecrathen bon Korallen u . b. g l. ©änner unb ©eib er Keiben ßch übrigens
au f gleiche 3 fr t, unb beibe tragen gern langes Jgraar, welches ße für eine große
3 ierbe halten. ©ocf) bei bem 3lbßerben eines Verroanbfen ßhneiben ße es jiemlich
fu rj ab , unb biefer brauch ßheint bei affen ^nbianißhen ©fämmen (in biefer @e»
gettb S .) bie gewöhnliche Trauer jtt fepn. SDie ©eib er wicfefn ißr Jpaar entwe*
ber au f ber ©cheifel in einen ©<hopf jufammen, ober machen ßch hinten einen fü r*
jen jufammengelegten 3 a p f. SDie ©änner laßen es entweber lofe um ben Ä o p f
hangen, ober binben es auf ber ©cheifel. SDie ©itte ßch bas jja a r mit SSogelbau*
nen ju fd^mücfen, iß ben © änn em ausßhließenb eigen; allein ben ©eibern fommt
bas ©eßhäft j u , biefen ^>aarpu| ißrer ©änner ju beforgen, wobei ße ß<h mit oie*
ler ©eßhicKtchfeif unb jugleich feßr gutwillig benehmen.
©ie Vielweiberei ßheint hier nicht üblich ju fepn; weniaßenS warb ich nt<h'f
gewahr, baß ein © a n n meßt als ©ine grau gehabt hätte, ©ie ©änner erweifen
ben ©eibern feßr »iel ^ f u n g , unb befragen ßd^ mit Siebe unb 3ärtlichfeit gegen
ße. BlichtS beleibigt ße auch fo feh t, als wenn man ßch mit allerlei 3umufhungrn
ju ihren ©eibern brängf. ©egen ihre Einh e r äußern ße ebenfaffs bie järtlichße
Bleigung. 3 h re QEBett>er ßnb bie jjntfet ißreS Bleichthums, ben ße gewöhnlich in
einem $aßett ober in einem Äorbe aufbewahren, ©ie geben and) ben 'jo n in 3fb*
ßd^t au f ißren 9^uh a n , urtb beßimmen, wo biefer ober jener 3ierrafh befefrigt
Werben, ober wel<he ©Offenheit an biefem ober jenem $age gelten foll. ijie r eßen
nicht, wie in ben ©übfee*3 n fe ln , ©änner unb ©eiber oon einanber abgefonberf,
öud; ßnb bie ©eiber nicht auf geWiße ©peifen eingeßhränft, fonbertt © ä n u e r, © e i*
ber unb £inbee fefen ßch oßne Unterßhieb jum ©enuß ißrer © ahljeif h in , welche
meißens aus allerlei g ifte n beßeht, j . 55. Sachfen, womit ße reichlich Perfeßen ßnb,
©ieSmußheln unb anberen Äonchplien, ©eeoftern, Biobben unb ©eerßhweinen.
‘ 7*7.
Sluguft.