
zweiten Wasserbedeckung, ühd einem zweiten •, 'gleichfalls ruhigen-, abet
ineist zerstörten Niederschlage, der an Mächtigkeit j und Allgemeinheit dem
ersten naclisreht, wenige oder gar keine Ilauptglieder seiner Zusammensez-'
zung enthält und im lGrofsen häufige Unterbrechungen zeigt. Diese späte*
erzeugten Urgebirge, iibçr einen Theil der älteren abweichend gelagert,
oder in übergreifender Lager uns; vorkommend, erreichen nicht selten noch
eine bedeutende Höhe, Sie stehen sichtbar in ihrer chemischen Reinheit den
älteren Gliedern nach, sind jedoch in -dieser Hinsicht ausgezeichnet vor vie»
len später entstandenen Gebirgen*
Schon ehe diese erste Periode beendigt war, sieht man, bei <den Merkmalen
eines niedrigen Wasserstandes, die zweite Haupt - Periode mit Unruh«
und Sturm beginnen.
In dem, den Fufs der Urgebirge umspühlcndea', Gewässer gab es schon'
Seethiere und sparsame Seepflanzen.
2. P e r io d e der Flöz-Gebi rge.
In der Flöz - Periode deutet, alles auf Sturm und Unruhe hin, ,Ein gro-
fser Theil dessen, was die erste Zeit aufbaute, wurde von der zweiten zerstört
und neue. Ganze daraus geschaffen. Sie Jäfst auf eine allgemeine strömende
Wasserbedeckung, auf einen beschleunigten Niederschlag scliliefsen.
Der Wasserstana war mächtig, jedoch nicht so vollkommen und Alles bedeckend,
denn ungeachtet d e r Weiten Verbreitung, bilden die Flöz-Gebirge hie
Gebirgspunkte / Welche das hohe Niveau der Urgebirge erreichen. Bei dem
Abfalle des Gewässers, der durch an einzelnen Stellen statt gehabtes partielles
Wiedernnstei»en mehrmalige Unterbrechungen gelitten zu haben scheint, wurden
grofse Massen theils auf den-Gehängen der'Urgebirge, theils, und dies bei
weitem am meisten, am Fufse derselben niedergelegt. Sie charakterisitfen sich
durch eine Lagerung, die im Grofsen sehr abweichend erscheint und deren
Niveau gegen die älteren Gebirge stark abfällt und enthalten mehrere durchaus
abweichende Lagerungs - Ganze , die zwar keine so mächtige Schichtung
zeigen, -als die Niedevschläge der Periode der Urzeit, aber -demungeachtet einen
grofsen Theil dir Erdoberfläche bedecken. Die Période der Flözzeit
schliefst sich gleichfalls mit einer zweiten allgemeinen Wasserbedeckung.
Sie begann stürmisch, beruhigte sich aber später und legte, im leztern Zustande,
auf die höheren Punkte der Urgebirge sowohl, als auf die tiefer
liegenden Gebirge der jüngeren Periode einen ziemlich verbreiteten Niederschlag;
ab. Später erlitt diese Zusamniensezzung .groEse Zerstörungen und
stellt daher einzelne Berge, Stüeke- Gebirge und ganze Kegel -Gebiige dar.
In diese Periode fällt die Zerstörung der organischen Reiche, es darf
daher ihr Anfang nicht früher als gegen das Ende dev uranfänglichen Bildung
fixirt werden, da die Erde schon mit Wäldern und Tliieren be-
sezt war.
3. Pe r io d e der aufge s chwemmte n Gebirge.
Nachdem .die Gewässer der zweiten Wasser - Bedeckung der Periode der
Flö-zzeit sich mehr und mehr zurückgezogen hatten, traten die afifge-
schwemmten Gebirge ^hervor.- Das Wasser 'stieg hin und wieder von cneuem-
an, aber nur im Einzelnen und., fiel .im. Allgemeinen weit mehr und weit
schneller auf seinen alten Stand zurück. Es hinterliefs Lager, die beträchtlich
, meist söhlig sind, aber weder eine grofse, Verbreitung, npch( ,eine bedeutende
Abwechslung zeigen; ,
Die U b e r g a i i g s -G e b i r g e , deren Bildungs - Periode zwischen
die der Ur- und der FJözzeit fä llt, machen, hinsichtlich ■ ihrer
Lagerung ¿und ihrer Zusammensezzüng im Grofsen, kein einziges
und eigenthümliches Ganze aus, auch, bezeichnen sie , was ihre
Bildung betrifft,. nichts Eigenes. Nach dem Rückzüge der zweiten
Wasser-Bedeckung der Urzeit, wollte die Bildung mit eben der
Rtihè' -und Ungestörtheit fortschreiten, sie wurde aber, ehe die
erste Wasser-Bedeckung der Flözzeit begann, durch heftige .Stürme.
. unterbrochen und so bildeten sich neue Nieder&chläge ; dies sind
die ,UJ> er g a n g s - G ë;bir g e.
Die Bildung der v u 1 k a n is ch en Ge b ir g e fällt in de ii jüngsten
Zeitraum. -Ihre Eigentümlichkeit verdient Aufmerksamkeit, > aber
, im .Ganzen sind sie zu aufserwesentJich, denn das vulkanische
- Feuer wirkte, wie bereits oben gezeigt worden ist, nicht sehr bedeutend
auf die jezzige Gestalt der Erde.
Die krysrattiniséhe Frischbeit der Gebirgs^ßildnhgen nimmt keineswegs
im Verhältnisse ihres Alters ununterbrochen ab. Es m u ß v ie l- ■
, mehr die Kraft des Bildungs - P ro z esses, nach Erzeugung minder
krystalliniscbet Gqbirgiarten, wieder gewachsen se y n , da Gesteine
L er vor gebrecht wurden , die nur in der ültcsten Urzeit z u suchen
Wären , falls Jene Hypothese d e r Abnahme Grund hätte. Inwiefern
sich Ausnahmen in den Flöz-Gebirgen finden, müssen genaue Unter-
Die Farben der Gebirgs - Gesteine und die verschiedenen Grad«
ihrer Festigkeit erleiden mit dem Atter eine Aenderung- Der
b älteste Kalk der Urzeit ist w e i f s , kö rnig ,' noch ziemlich hart und
vd\frchscheiiiend. Ungleich gedrängter und v on kleinerem Korne stell'
sich der Kalk im Glimmer- und Urthonschiefer dar; Er wird
zü le z t bttnt, grau'und r o th , und gewinnt dann mitunter sclro„
■dichtes Gefüge. D e r Kalkstein der Uebergangs - Gebirge ist von dich:
tem Bru ch e , hat bunte F a rb en , jedoch noch ..mehr Durchscheinen,|e'
■als dor 'Flözkalk. Diesen ‘finden w ir grau , kaum noch an den Kanten
“-durchscheinend z u le z t die Kreide, -erdig und undurchsichtig.
XVHI. Allgemeine,Lagerstätten. cJ c s ,
A l l g e m e i n eL n g e r s t a t t e n oder G e"b -ii' g e nennen wir die groisjj
weit verbreiteten Massen, welche beträchtliche Partliieen des festen ErdkörJ
yers hilden. .Sie sind von der Natur hinsichtlich ihrer gleichzeitigen 0l|,
•ungleiriizeitigen Entstehung -auf eine eigenthümliche Weise charakterisnt Ja
in ihnen sind die b s s o n d s r e n L a g e r s t ä t t e n -enthalten. Nach dem
Periodischen ihrer Bildung zerfallen die allgemeinen Lagerstätten' iu fun|
Klassen.
1. Ürge bi rge . -
Die Gebirge der chaotischen Periode,, die Erzeugnisse der ersten Was.
Serbedeckung, tragen unverkennbare Merkmale eines hohen Alters. Alle
Spuren- vormaliger -Organiiät sind ihnen fremd.' Wenige, .und dies meist
nur die jüngeren Glieder enthalten Kohlenstoff. Sie nehmen d a , wo sic mit
den Gebirgen der vier übrigen Klassen Vorkommen, stets die tiefsten Punkte
ein. Eben so bilden s ie , wo sie mit denselben zu Tage ausgehend, die erhabensten
Partliieen des- Eidkörpers. Man findet sie theils in grofsen JMas;en
von einerlei Gestein geschichtet, theils ungeschichtfet. Sie zeigen, zumal die
lezteren, eine Allgemeinheit in ihrer Verbreitung, im Gegensazze zu allen m.
deren Gebirgen, welche den Charakter partieller Bildungen tragen..
Den ungeschichteten Ürgebirgen ist die gröfstc Härte eigen. Sie habts
besonders Quarz zum Gemengtheile,, der, tiefer nach dem Kerne der Erde iu,
stets vorherrschender seyn ..dürfte.
Je höher das Alter des Granites steigt, um so weniger Glimmet
enthalt er. Endlich wird auch der Feldspath sich verlieren und
die erste Gebirgsart, die - sich bei' der grofsen Revolution bildete
und der Erdoberfläche ihre, jezzige Gestalt gab., mufs eine reine
Quarzmasse gewesen seyn. — Der Feldspath, nachdem er im Glimmer
- und Urthonschiefer verschwunden i s t , scheint sich in die
Glieder 'der Urtrapp-Formation gezogen zu haben. Nur tritt et
hier in einem anderen- Gegensazze auf.. - Statt des Glimmers findet
Wir Hornblende und der, Quarz wird seltner.
Dje Massen der Urgebirge sind rein chemische Niederschläge, Produkte
inniger Auflösung, Die »testen Glieder zumal sezten sich frei von niecbt
nischpr Bildung ab. Noch.¡waren keiie. Felsmassen vorhanden, folgiid
konnte auch von, keiner Zerstörung derselben die Rede seyn.
Aus «dei Beschaffenheit' des Wesens der Urgebirgsmasseu gellt hervor,
däfs s ie , ihrer schweren .Auflösbarkeit halber, sich zuerst niederschlagu
mulsten. ,r Man findet sie auf; eine bestimmte Weise zusajnmengeseztund ihie
Bestagdtlieile., sind vorzüglich Kiesel-, Th,on- und Talkerde. Leziere tut
jedoch später ¡ hinzu.. Erst in den jüngeren Ürgebirgen erscheinen Kalk und
noch einige leicht auflösliche Erdarten..
IhJ Qrofsen zeiget»' sich die Gebirge dieser Klasse, bei weitem .einfacher,
weniger zusammengesezt, als die Flöz - Gebirge. Die meisten ihrer Glieder finden
wir gemengt, wenige einfach .Kalkstein, Thonscliiefer). Jene zeigen
das. körnige, schieferig«, verworren« un,d porphyrartige Gefüge.. .Charakteristisch
für die Erzeugnisse dieser. Periode .ist endlich ihr Übereinanderlie-
gen. Man sieht stets das Eine Ubpr, das Andere weggeWerc.
Im Urgebirge sind die meisten Erze zu Hause, jedoch nicht bei all«
Gattungen der Klasse.
2. Uebe rgangs -Gebi rge ,
Nachdem die chaotische Periode und mit ihr die Bildung der UrSe‘
birge vorüber wa r , fielen die Wasser mit mehr Ruhe ab. Es hatte bereits
die Produktion organischer Geschöpfe begonnen und jezt, ehe dio stiir*
mische Periode der Flözzeit ihren'Anfang nahm, legte sich das Übergang5'
Gebirge am Fufse der Urgebirge, mitunter selbst ii» ziemlich beträchtlicher
Höhe a n , ,docli erreicht es hie «las Niveau derselben.
Es bietet die Beweise dar, dafs der chaotische und der bewohnbare
Zustand der Erde nicht so Unmittelbar an einander grenzen.
Diese Periode der Übergangs--Gebirge hat nur wellige individuelle ■ Fot*
mationen aufzuweisen. Ihre meisten Glieder sind als Resultate der, ,n>
mittleren Zustande des Stillstandes zusammentreffendeu, gewissermafsen SIC|1
berührenden Bildungen der Ur- und Flözzeit zu betrachten. Wir finden hier
nie die vollkommen chemisch reine Ausscheidung der Urgebirge, -sond*1'11
meist mechanische Niederschläge und die Art der Massen ist so , dafs *>•
rheilö d®r zerstörten Ganzen der Urgebirge -aufgenommen haben, die sich
iiier chemischem Niederschlage zugleich mechanisch absezten.
Hier treffen wir Versteinerungen eigener Art, nämlich von solchen
Geschöpfen, welche auf einer niederen Stufe der Organisation
standen, Zoopliyten, Krustazeeu u. S; w. .deren Urbilder zum
Theile gar nicht mehr nachgewiesen werden können und die deutliche
Zeugnisse von einer untergegangenen organischen Welt geben.
Nach vollendeter Hauptbildung der Übergangs - Gebirge und den» all-
nlblig erfolgten Zurückzuge des Gewässers, welches wir aus der gleichför-
nincu Lagerung der Glieder dieser Periode erkennen, mufs ein .nochmaliges
Ansteigen des Wassers statt gefunden haben. Eine Reihe jüngerer Über-
aners - Gebirge erscheint in abweichender und tibergreifender Lagerung über
jen älteren. Ein Glied der ersteren, - ist aus zusammengebackehen Trümmern
|er lezteren gebildet, bei den übrigen findet pian eine so rein chemische.
Lusscheidung, als die Urgebirgsarten kaum bemerken lassen, mithin mufs
leim Stände und beim Abzüge der Gewässer Ruhe obgewaltet haben. Diese
¡inneren Übergangs - Gebirge umscbliefsen keine Versteinerungen. *
Noch eine dritte Unter-Perio'de des Übergangs - Gebildes läfst sich fixiren.
Ijn sieht die Glieder derselben auf «Öen älteren Übergangs-Gebirgen, ohne
»währte Stufenfolge, abweichend und muldenförmig gela'gert. Sie wechseln
¡ufi» mit einander ab und sind im Ganzen von geringer Verbreitung, auch die
lachtigkeit ihrer Schichten ist nicht bedeutend. Theils zeigen sie von den
Ireren ganz verschiedenartige Gemengtheile;, theils haben sie mit jenen viel
naloees. Sie nehmen versteinerte Seethiere in sich auf, Bewohner des Gewässers,
welches in den hohen, durch hervorragende Gipfel begrenzten, Ver- ,
efungen nach der Bildung der älteren Uebergangs - Gebirge stehen geblie-
Auch das Hervortreten des Kohlenstoffes ist für die Uebergangs-Periode
ihr bezeichnend.
Andere Naturforscher, reich an Scharfsinn und von b ewä h rten
Kenntnissen , w o llen , nach« neueren Beobachtungen , die Uebergangs-
Gebirgsarteb nirgends in abweichender, oder in abweichender und
tibergreifender Lagerung auf den Urgebirgsarten, sondern vielmehr
überall, w o sich das gegenseitige Vcrh'.iltnifs beider -beobachten lie fs,
in gleichförmiger Lagerung auf diesen gefunden hab en f Hiernach
würde die Trennung des Uebergangs-Gebirges vom Urgebirge, und
die Annahme zwe ie r besonderer Epochen ihrer Bildung Wegfällen.
Denn w o llte man annehmen: die sogenannten-Uebergangs-Gebirgsar-
• ten seien die lezten in jener Heihe gleichförmig auf einander folgender/
Bildungen, und ständen durch ihre unkrystallinisch'e Natur von den
vorangehenden krystallinischen Urgebirgsarten hinlänglich gesondert;
so würde dieses einmal der Th eo r ied e r Lagerung* - Verhältnisse auffallend
widersprechen, und dann, dxu-eli die Beobachtung widerlegt
•werden, dafs Glimmerschiefer und Gneifs gefunden worden s in d ,
We lch e'in gleichförmiger Lagerung auf das, durch ausgezeichnet o
Grauwacke e h a rak te risirte , Uebergangs - Gebirge folgen;
3. F,löz-Gebirge.
Die Flöz-Gebirge verdanken ihr Daseyn einer allgemeinen, über die
iiize Erde sich erstreckenden,. Revolution. Wir finden in diesem Zeiträume
eine durch innere Kräfte neu liervorgebrachte Stoffe. Alles was hier sich
bsezte, war früherhin bereits bildende Masse eines Theilganzen d«r Planeten-
inde. Die ABsezzung der Gebirgsarten folgte nicht mehr den Kräften der
juichung, es senkten sich vielmehr dio, in der Auflösung schwimmenden,
lassen nach ihrer Gröfse und nach dem Verhältnisse ihrer Anziehungs - Sura-
ien geoen'das grofse Ganze des Erdkörpers. Der Zustand, in welchem die
¡sie Erde sich während dieser Periode befand , hatte mit dem gegenwärtigen
feit mehr Analoges, als mit jenen»-<der Urzeit.
Die Entstehung der Flöz-Gebirge nach der ersten Vegetation ist
unverkennbar: Es treten Versteinerungen hervor, deren Urbilder
wir noch dnrzutliun vermögen. Es werden Überreste des Pflanzenreiches
in gewaltigen Massen getroffen. Der Kohlenstoff erscheint
in gröfseren Lagen. Ferner bestimmt auch das Kalkartige vorzugsweise
den Charakter der Flözzeit, man findet es in grofser Verbreitung
um die ganze Erde.
Die Flöz - Gebirge sind , was ihre Zusammensezznng betrifft, bei weitem
röbor und mechanischer, als die Gebilde der Ur - und der Übergangs - Pe-
ioden. Es ist ihnen eine deutlich - erkennbare Schichtung, von homogener
ligolrnäfsigkeit in der Stufenfolge, aber von geringer Mächtigkeit eigen. Ihr
“fscres Ansehen ist sanft; auch findet man sie nicht von tiefen Thälern
urchschnitien.
Sie erscheinen in den Thälern und am Fufse der Urgebirge uhmittelbar
den Gliedern dieser Zeit, oder auch auf- denen der Übergangs-Gebirge,
ai wo jene von diesen. überlagert werden. Ihre Lagerung gegen die älteren
'•¡‘bilde ist fast stets abweichend, die gleichförmige gilt nur als zufällige
^»»ahme. Unter sich zeigen sie hingegen immer eine gleichförmige Lagerung
n,t abfallendem Niveau des Ausgehenden.
Das F Lö z t r app - G e bi r g e allein macht hiervon eine Ausnahme, in-
‘en> es, theil weise mit sehr hohem Niveau, über die höchsten Gebirgspunkte
?e8golagett' erscheint und uns berechtigt eine Zurückziehung der ersten Wasser
- Bedeckung und ein nochmaliges Ansteigen de r Fluthen bis zu höheren
Punkten der älteren Gebirge anzunehmen, wobei n o t h wendig eine Zerstörung
mancher, noch nicht vollkommen e rh ä r t e t e r , Massen erfolgen muffte.
Die ältesten und tiefsten Flözze jener zweiten Wasser-Bedeckung zeigen viel
Mechanisches. Sie umscbliefsen noch häufige Ueberreste aus dem Gebiete der
organischen Welt, zumal Pflanzen. Die jüngsten und obersten Glieder derselben
hingegen sind unverkennbar -reiner chemisch ausgebildet als jene, je-
■ d o c h in einem niederen Grade, als die Erzeugnisse der Urzeit.
Im Grofsen erscheinen die Flöz - Gebirge -sehr zusammengesezt, denn in
einem und demselben Gebirge finden- sich meist verschiedene Gesteiue in Lagern
oder Flözzen abwechselnd, aber das Eine dieser Gesteine ist dennoch stets
das bezeichnend« und wesentliche; nach ihm erhält die Gattung den Namen,
die übrigen müssen als untergeordnet angesehen werden.
Im Kleinen findet das Gegentheil statt. Hier stellen sich d ie Gebirgsarten
w e it einfacher dar als jene der U rz eit, und wenn eine
Zusammensezzung ein tr itt, w ie dies namentlich bei der Trappforma-
tion z u bemerken ist, so dauert sie dennoch in der Regel nicht
lange.
Die Flöz-Gebirge zeigen ferner nicht das bestimmte Uebereinanderliegen,
welches den Erzeugnissen der Urzeit eigen ist. Mau sieht sie zwar in der
Regel auf diese abgesezt, und sie dienen wiederum den aufgeschwemmten
Gebirgen zur Unterlage, aber zuweilen erscheinen 'einzelne Parthieen von
Flöz - Gebirgen über aufgeschwemmtem Lande, und mitten im Urgebiete
trifft man, theils auf sehr erhabenen Punkten, isolirte Flöz - Gebiree.
D ie ,F l ö z t r a p p -F o rm a t i o n ist,ein vorzüglich merkwürdiges
Glied der Flöz - Gebirge, Sie findet sich über alle älteren Gebilde,
bis zu einer gewissen Höhe, meist kupperiförmig gelagert. Selten
in fortdauernder, fast stets in unterbrochener, abgebrochener, abweichender
und übergreifender Lagerung. Obgleich meist auf einzelne,
oft weit von einander entfernte, Punkte versammelt, erstrefckc
sie sich dennoch um die ganze Erde herum, zumal ist sie um die
Tropenländer angchäuft. Dieses deutet zwar eine Kontinuität der
Bildung an , aber sie wurde, in Gefolg der ihr vorzugsweise eigenen
leichten Verwitterbarkeit, stets wieder zerrissen. Dieses' Gebilde
zeigt überall dieselben Verhältnisse und charakterisirt sich
.dadurch als eigene zusammenhängende Formation.
In ihrer Lagerung und in ihrer Zusamniensezzung verhält sie
sich auf gleiche \Veise.' Es besteht nämlich die Formation selbst
aus Gesteinen sehr verschiedener Art, aber die Verbindung aller
dieser Massen ist durchaus dieselbe und für die Formation bezeichnend.
Alles deutet bei ihr darauf h in , dafs sie auf eine von den
übrigen Gebirgen ganz verschiedene Weise mufs entstanden seyn.
Einer -außergewöhnlichen Expansion dürften mächtige Zerstörungen
zum Grunde liegen und aus diesen scheinen sich nachher die Gebirge
gebildet zu haben. Aus jenen Ursachen nahmen die mechanischen
Niederschläge hier die tiefsten Punkte e in , sodann erst folgten die
chemischen, welch e w ir alle auf die jüngsten Flözschichten gelagert
linden und die demungeachtet über die höchsten Stellen hinweggehen'
Für ihre' unbezweifelte Entstehung auf nassem Wege sprechen die
T h o n - und Talktheilchen , w elch e die Trapp - Formation häufig eingesprengt
enthält, und die durchaus keine Feuer - Produkte seyn
können, die Lager von Braunkohlen und von bituminösem H olze, w e lch e '
unter und iir ihr lie g en , die Sand- und Thon - Lager, w o rau f sie
'4. Vulkani s che s Gebirge .
Die vulkanischen Gebirge sind Erzeugnisse -des Feuers, Ihre Bildung
sezt mithin das Daseyu eines Brennstoffes voraus und da wir diesen erst in
den Flöz-Gebirgen deutlich hervortreten sehen, so ergibt sich daraus, dafs dio
vulkanischen Gebilde denen der Flözzeic im Alter na ch s teh en .
Unverkennbare Merkmale einer trockenen Entstehung, einer hö-
heren oder geringeren Einwirkung des Feuers, tragen alle Produkt«
dieser Klasse.
Das Zackige und Zerklüftete ihrer Gestalten, ih r trockenes, blasiges
, schlackenäbnlicfies A nsehn, der hohe Grad ihrer Sprödigkeit und
Leichtigkeit sind bezeichnend für s ie , so w ie der Umstand, dafs sie,
im Feuer behandelt, an ihrer Schwere nichts verlieren.
Die äußeren Kennzeichen sow oh l als die inneren Be stand te ile der
Laven erleiden Modifikationen nach der Verschiedenheit des Grades
der Einwirkung des vulkanischen Feuers und nach der Mannichfaltig-
keit der Materialien, welch e sich ihm zur.Bearbeitung darboten.
a. P s e u d o - v u lk a n i s c h e G e b i r g e . Die Bildung durch das Feuer
geht mit Ruhe vor sich. Die von den Pseudo-Vulkanen bearbeiteten Gebirgsarten
sind ursprünglich alle auf nassem Wege entstanden und waren schon
vorher an derselben Stelle vorhanden, wo wir sie jezt finden. Es hatte
blofs eine pyrotypische Umänderung statt.
. Diese Gebirge verdanken ihren Ursprung ohne Ausnahme entzündeten
. Steinkohlenflözzen. Mit den ruhigen Vulkanen haben sie viel
Analoges. Sie bijtdcn höchstens liügeliches Land, hur hin und wieder
sezzen sie Felsenparthieen von geringer Bedeutung zusammen.
Am häufigsten finden wir sie in niedrigen Gegenden, in Kesseln und
Ver tief ungen'.
Ihre Liagerung ist stets etwas verworren, man erkennt aber demungeachtet
meist noch das ursprüngliche Seyn der Fossilien, welche das Feuer bearbeitet
und zu Erzeugnissen der Pseudo - Vulkane umgescliaffen hat.