
II. I n n e r e K e n n z e i c h e n . C. h e m i s c h -e, K e n n z e i c h e n.
« ) Das farbige Anlaufen (Hornstein).
ß ) Das bunte Anlaufen ■ (Kiese).
b) Das Verfärben. .Farbenveränderung- durch aas ganze Stück.
Diese Erscheinung rührt von dem, durch die Hizze veränderten,
Gehalte an Sauerstoff in demjenigen Metallöxyde
her, von welchem das Fossil die natürliche Färbe erhielt.
(Gelber E is e n o c k e r , Welcher sich rötliet; K ob alt bl 111 h e,
eiche* sich, entfärbt, W e i f ssr,
späthiger Gyp's, Blende).
Aie 'blau wird ; A n
2) Veränderung des Glanzes (Glin
3) Des Durchscheinens (Glimmer).
4 ) Der Strahlenbrechung; das Sprüngigwerden ; Ursachen hiervon
sind: das Verdampfen von Krystallisationswasser J die
Ausdehnung der in dem Fossile enthaltenen Luft (Baryt).
Diese Erscheinung gibt ein 'vortreffliches Mittel ah die Hand, um
zu r Kenmnifs der Struktur mancher Fossilien geleitet zu Werden.
6) Der Festigkeit.
a) Das Hartbrennen ; Vermehrung der Festigkeit (Töpferthon).
b) Das Kalziniren (Lockerbrennen); Verminderung der Fe~
stigkeit (Kalkstein).
6) Die Entwickelung eines jGeruches Sie kann entstehen:
a) Durch Verflüchtigung gasförmiger Stoffe (Pyrodmalit, gibt
Vor 3em Löthrohr den Geruch der oxydir len 'Salzsäure) ;
(schwefelsaurer Baryt — gibt auf einer Kohlen - Unterlage
geschmolzen, den Geruch der Hydrothionsäure) — Dysodil).
b) Durch Verflüchtigung fester Körper. ,(Sublimation) (bei
der Arsenikblüthe, den Kiesen, hei dem Speiskobalte).
7) Die Entstehung eines Geschmacks. Dieser kann seyn :
a) kaliniseh (bei den Kalk - Arten). .
b) hepatisch (bei dem, auf einer Kohlen-Unterlage geschmolzenen
, schwefelsauren Baryte).
Die Prüfung auf den Geschmack ist mit Vorsicht ahzustellen.
ß ) Veränderungen mit Formenwechsel.
1) Das Zergehen oder das Lösen in dem Krystallisationswasser
(Borax , Alaun, kohlensaureS N'atroti). 1
Mehrere hierher gehörige Mineralkörper bilden, nachdem sie in
ihrem Krystallwasser sieh gelöst haben , flache Kügelchen, .die sich
stets im Kreise herumbewegen. Mit der Abnahme des Lösungsmittels
werden sie wieder fest und schmelzen dann erst, bei verstärktem
Ilizgradc, im eigentlichen Siniie.
2) Das Zerspringen; Zersprengung des Mineralkörpers in kleinere
Theile, verursacht von dem ‘ entweichenden Krystall-
wasser, oder von der, hi den ZWischehrSumeu •befindlichen,
ausgedehnten Luft. Das Zerspringen thcilt sich in :
a) Das Z e rp ra s s e ln ; wobei das Fossil'mit größeren! Geräusche
in größere Stücke zerspringt' ( Bleiglanz , Bunt-K u p fe r e r z ).*
b) Das Zerknistern (Dekrepitircn); wobei das Fossil, mit geringerem
Geräusche in kleinere Stücke zerspringt (Kochv
sa lz , Kupferkies, Dlaspot — welcher knistert und mit
einer Explosion in'viele flimmernde Splitterchen zerspringt),
3 ) Das Verdampfen.; wenn Theile des Fossils, ohne dessen. Substanz
- Veränderung, in Damp'fgesralii sich .verflüchtigen
(Quecksilber- Hornerz , Wasser).'
* 4 ) Das Auf blättern; '“Trennung der Blätter eiiies Fossils und
dadurch bewirkte Erweiterung des Unifanges. Ursache: Entweichen
des' Krystall Wassers ‘ (fä s enger Gyps , Ap o phy llit,.
S tilb it, Spodumen).
' 5 ) Das Aüsblilhen QEffloreszenz). Entstehung ihoosähnliclier
Auswüclise an den Kanten öder Flächen ( Topas (schwach) ,
Blende, Galmei).
6). Das Blasenwerfen:; Hervortreten einzelner Blasen aus
. einer Kante oder Fläche (Pyrophysalit (wahrscheinlich durch
die Entbindung von flufssaurem, Gas), Zeolith).
. 7 ) Das A u f schäumen; Zunahme ^des Umfanges,, durch kleine
Blasen von schaumigem. Ansehn verursacht ( Gas- und
■ Dampf - Entbindung) (Me’io n it, Lepidolith).
8 ) Das Aufwallen (Sieden). Bei dem FlusSe zugleich siedendwallende
Bewegung (Borax, bei dem Zergehen; basaltische
Hornblende, bei dem Schmelzen).
9 ) Das Auswachsen; Erweiterung der ganzen Masse zu einem,
staudenförmigen, ästigen , zackigen oder gewundenen Körper
(B o ra x , JVIesotyp, Gadolinit, Prehnit)•
•40) Das Zurunden; wenn Kanten und Eoken in-Flufs kom
und so ihre Schärfe verlieren (Feuerstein, - Serpentin;# man
T a lk , Fettherz).
Erstreckt sich der I I üß über die.ganze Oberfläche, so 'nennt
-'diesen Zustand: das Glasuren (Mancher Stauroliih),
11) Das F ritten; wenn einzelne Gemengtheile des Mineralkörp.
• in Fluß kommen, wählend andere ■unverändert bl<
(Mit Quarz innigst gemengter dichter Feldspath, icTmür.jj
In manchen Fällen zur Entdeckung des nicht ■ siclitba
ges eines Fossils anwendbar.
12) ' Dds Verschlacken; ein unvollkommener
ohne Kugelbildung’ (RJanclier Chlorit).
13) Das Schmelzen; vollkommener FlüTs i
len-Bildung (Feldspath , Borax).
■Unschmelzbar nennt man alle Mineralkörper
»talt vor dem gewöhnlichen Mund - Löthrohre gar keine V
rung erleidet (Andalusit etc,).
isehlicher F.J
t Kugel- oder
deren äußert
Die A u s d r i i e. c h t f l ü
sind selir unbestimmt. Der aus der Erfahrung entnommene Gruirii
daCS die zuta 'Schmelz'en einer Kubiklinie von einem Minerale erfotj
liehe Menge Wärmestoffnöch einmal so grofs seyn müsse , um r
Kubiklinien desselben .in Flufs zu bringenj f ü h r t zu folgendem zw«
wenn eine gegebene Menge von Wiirmestoff doppelt so viel von «
Mineralkörpcr zu schmelzen vermag, als v o n . einem ändern, so
der erstere als um das Doppelte 'Schmelzbarer a'ls leztercr betra
we rden. Beide berechtigen zur Annahme, fl.ift ’die Kei»ntnifs
Massen ,' welche die Flamme des Lötlirohres im Flusse erhalten Ja
■ein Mittel ¡»' d en Grad der Schmelzbarkeit der Fossilien genauer a
‘ben zu können, als splohès" bischer der Fall w a r, und dafs .dc-rja
Mineralkörper der schmelzbarste sei, vonnwelcliep eiije gegebene
■'■Wiirmestoff die gröfste Menge zuischmelzen im Scant^e ist; das seht
'■»schmelzbarste Mineral hingegen, -¡von. derselben ;Menge Wärmer,
n u r in geringerem' Volum, ’ völlig geschmolzen werde.
; Sau6suiu£-arbeitete nach diesen G fundsiizzen eine Tabelle über
Schmelzbarkeit vieler-Substanzen aus. Die nachstehende Tabelle:
Aiältj. ais ein Auszug von jener, die darin befindlichen Fossilien i
ihren systematischen Benennungen'. Das Verfahren, dessen siclî Sai'ü:
'"bediente, um den Grad der Hizze mach dem WEDGwooD’schen l'j
■ meter, bei welchem die Fossilien" schmolzen , aufeufiiiden, bestani
folgendem. E r benuzte dabei. W edowood’s Angaben, welcher ;
seines Pyrometers für den Hizgradhemerkt, bei welcliem feines®
schmilzt, und 130® desselben ffir den-Flufs des Gu/seisens. Der-Da
• xnesser des größten Kügelchens" Silber, das Sausscre bei der Fin
eines Wachslichtes (deren vier ein Pfund ausmachten , und die nui
-eines doppelten 'Blasbalgs, dessen I'lUchen jede 62 Quadratzoll le
gen, angefacht wurde) im Flusse erhalten konnte, war == 2 ,7 "' ; der«
»von einem Kiigélclien Gufseisen = 0,6"F Da aber diese Proben
einer ausgehöhlten Kohle gemilcht wurden., welche die Stärke
Flamme vermehrte ùiid solche airf der Zyänit-’ünierlage geringer,
fallen mufsten, so suchte Sa’.’Ssuhe das durch diesen Untersclii
gründete yerhältnifs jauJ| diese Weise auszumitteln, dafs eraus ddn 1
messern der in gröfsten Massen , sowohl auf der. Zyanit- .als k
Unterlage geschmolzener, Fossilien, die sich wie 5: 4 verliiei
. ,aufv jene der übrigen Fossilien schlofs , die nicht unmitte
der Zyanit - Unterlage geschmolzen -werden konntenl Dalie
durch: die Vermehrung des Durchmessers des auf der .Zyanit
läge geschmolzenen Kügelchens eines Fossils um 1/3, der Dur>
.des Kügelchens erhalten., welchen dasselbe auf Kohlen ges ln»
gegeben haben würde. Wie er bei diesen Arbeiten -verfuhr r
Bergkrystali als Beispiel deutlicher aüseini.nder sezzen. Ër fan
dièses Fossil, auf der Zyanit-Unterlage geschmolzen, sich nur bis zi
'Durchmesser von 0,014'" ‘äusdehnen lasse, wenn das Kiigelclf.
in dem Flammenstrahle flüssig bleiben soll ; dieser Durchmesser um 1
•mehrt ist gleich 0,0187<". und Verhält', sich izu demiDurcbmcs
Silberkiigelchens, wie. der zum Schmelzen des lezteren erfoiJ
Wärmegrad au demjenigen > wobei* der Bergkrystali .fltefst.
.0,0107.: 2,7 = 28 : .'40.42 als dem Hizgrade des Bergkrys:
.Augenblicke der Schmelzung.
^ersieht d e r Solimelzbarkelt mehrerer
jneralkörper v o r dem Löthro.hre, zu r
Erläuterung .dieser Versuche.
I
g e t P r e h n i t , aus Dauphine (erstes
.ufschwellen, weifse Schlacke);
1 b e , (zweite Schmelzung, dichtere Schlacke),
i g e r 'A. e o 1 i t l i , aus Island . . . .
ia n , von den Hebriden ■■ - v •
; t e l ii, von. den Liparischen Inseln .
— .aus der Gegend von Ahdernach .
in e r F e l d s p a t h , vom Montblanc
s i r e n d e r- F e ld s p a t h , vom St. Gotthard
iä r t e t e s S t e i n m a r k , aus Sachsen
¡gelblichweifses). , . / . , . . . .
i s lb e , daher '(violblaues) . .. . . . .
ist e i n , 'von Meissen in Sachsen (schwarzer)
i e lb e , daher (grünlicher) .' . . .
,lt> aus Vivarais (reiner) . . . . . .
[ I t is c h e H o r n b l e n d e , aus' Auvergne .
■ c lb e , vom Aetna . . . . . . . .
¡ e l l a n j a s p i s , von Hosehtvilz (perlgrauer)
» e o l, aus dem Orient . . . . . .
i e l l a n e r d e , vpn Vizenza . . , . . -
e in e r S t r a h 1 s t e i n , vom St. Gotthard
h ig e r G y p s , vom Montmartre . . .
ak an, aus Kornwallis . . . . . . .
» g limm e r , von Joh. Georgenstadt .
fr am , von Zinnwalde • . . . . ' .
Durchmesser
der
geschmolzenen
Kügelchen
in
Grad des
Wbdo-
YfpoD’sehen
Pyrometers.
2,700 21
0,700 1 81
1,200 • 47
1,200 m 47 . - •
0,800 ■ 71
0,900 63
0,810 70
,0,600 94
0,020 2800
0,042 1350
0,6 50 87
0,650 87
0,750 76.
.0,600 94
0,400 141 ■
0,150 . . 378
0,200 283
0,280 1 202
0,270 210
1,100 51
0,100 567
0,600 94
0 ,450 126
14) Das Rty sta llisiren ; wenn das geschmolzene Fossil bei
dem Erkalten eine regelmäßige Gestalt annimmt ( phos■
phörsaures Blei, W o lfram , kohlensaures Natron).
*y) Veränderungen der Form und der Bestandtheile.
a) Das Verbrennen. (Oxydiren). Verbindung einiger oder alles
obei folgende ErscheiÜbersicht
der Schmelzbarl;eit mehrerer
Durchmesser
der Grad i
gesclimolze-
Mineralkörper v o r dem L ö th r o h r e , zu r ' lien Kiigel- WOOD*
Erläuterung die ser Versuche. 1 eben in1 Fr. Pyron.«
Linien.
i b p a s , aus Brasilien . ’. . . . . , . 0,019 % 3024
S a p h i r , aus dem O r i e n w ........................ ..... • . 0,006 ' " 1.944®!
R u b i n , aus dem O r i e n t e .................................... 0,020"
■ 0 ,3 0 0 ' 1 r il«9
E d l e*r B e*r y 11, *aus Siberien . . i . . . J| 0,187; " -3o 4
B e r g k r y s t a l i (vollkommen wasserhell) . . • 0 ,o i:4 ... 40+3'
E l e k t r i s c h e r S c h ö r l , . .von»,. Sb. Gotthard ; 2, 100. .
(erstes Aufschwellen). , <, - ,
D e r s e l b e , (zweite Schmelzung) . . . 1 " 0,600
■ C h r y s o p r a s , aus Schlesien L ... . ... .... ( 1 ■ 0,040
0,07-8
1426
Ap a t i t , aus dem Säohsischen Erzgebirge. , 9,150 378
I d o k r a s , vom Vesuv (ekstes Aufschwellen, 1,200 V V
blasse grünliche Schläcke). *
D e r s e l b e , (zweite Schmelzung) . . . . 0,600 1 1
Theile dès Fossils mit Sauerstoff,
nungen zu unterscheiden sind :
aa) Das Verglimmen ; langsames Verbrennen und Verflüchtigung,.
ohne sichtbare Flamme iind Raucl» ( Kohlenblende). ■»
bb) Das Flammen; schnelleres Verbrennen mit Flamme, wobei
die Farbe der leztern zu bemerken ist (Steinkohle).
U n t e r a b t li e'i.l u n-g'-- Da s'Fünkensprülien (Kupferglanz),
cc) Das Verrauchen ; Verflüchtigung des Verbrannten mit
sichtbarem Rauche-, der sich als Beschlag an kalte Körper ■
(an Metallplättchen oder an die Unterlage selbst), legt
(Gediegen-Vlfismuth , Gediegen - Spiesglanz > Steinkohle ,
Kupfer nickel).
dd) Das Verkalken ; Verwandlung de» Fossils in ein erdähn-
r liebes Metalloxyd. Es findet statt : entweder au der Oberfläche
(Blende) oder durch die ganze Masse das Fossils.'
ee) Das Verglasen ; wenn ein Metallox-yd. - zu Glas
schmilzt (Spiesglanzglas, Bleiglas)..
ff) Das Verkohlen; Verwandlung des Fossils in einen kohli-
gen Körper (Steinkohle, die fcsien Inflammäbilien).
gg) Das Einäschern; Verwandlung der Kohle in Asche.
Dasselbe ist zu bemerken :
1 ' « ) An der Oberfläche (Kohlenblende, zu Anfang
•der Behandlung vor dem Lötirr obre).
ß ) Durch das ganze Stück (Braunkohle).
b) Das Wiederherstellen (die Reduktion) ; der Verlust von
Sauerstoff, von Säure, kurz von yerérzungsmitteln (W e ifs-
Bleierz , Zinnstein, Zinnober).
-Während der Behandlung der Fossilien vor dem Löthrohre fü r
sich sind ferner zu beobachten :
2) Die übrigen Bedingungen bei den Erscheinungen t ' -
a) Die Z e i t , in welcher diese Erscheinungen vor sich gehen ; ob t
sehr leicht oder sehr geschwind, leicht oder geschwind, schwer
oder langsam, sehr schwer oder sehr langsam.
b) Die Einheit oder Mehrheit dieser Erscheinungen. Der Minc-
ralkörper zeigt :
U>) Nur- eine derselben (das Schmelzen des dichte a Feldspaths ,
deà Chusits). ‘ «
ß ) Mehrere derselben nach einander (das Zergehen, A u fw a llen
, Blähen und Schmelzen des Borax).
gleioher Zeit ( die
, -das Verrauchen
Entwicklung
ind das Ver-
Mineralkörp er vor
y ) Mehrere Erscheinungen j
eines Geruchs, das Flcpm
■ kohlen bei .der Steinkohle).
c). Die Gröfse der Veränderung, w'elchi
dem Löthrohre erleidet; sie kann seyn :
,a) Stark, wenn ein grofser Thoil der Masse verändert wird.
ß ) Schwach, wenn'«in kleiner Tfloil .der Masse verändert wird.
Zur genaueren Beobachtung- der Veränderungen eines Fossils,
naohdem solches der Einwirkung des Flammenstrahls ausgesezt war,
sowie zur genauen Bestimmung des Durchmessers der geschmolzenen
Kügelchen, dient die mit oiuem Mikrometer versehene
• Lüppe.
■fl) Die Allgemeinheit der Veränderung; »io i s t :
a ) Gänzlich', wenn sie alle Bestandtheile betrifft (Gediegen-
Spiesglanz Gediegen- W^ismutK). , ■
ß ) Getheilt; wenn einzelne'1 Bestandtheile verändert werden
f. (Spie
Amalge,
benden
B) V e r h a l t e
lanz - Silber, —
äit Rückstand von
rji, ppjf Verdampfen
Silberkorne).
er M in e r a lk ö
Verrai
Silbt
i des
che, it Gehalts an Spiei-
Irliches Quecksilber-
Ibers mit zurückbleie
r B e h a n d lu n g
1) Die Art der Zusäzze.
a) Flufsmütcl (Flüsse); sie befördern das Schmelzen der Mineralkörper
durch ihre chemische Wirkling. Die Produkte ,
welche mittelst derselben erhalten' w e rd en s in d daher nicht
als durch alleinige Einwirkung des Wärmestoffs auf die Miuo-
ralkörper entständen aiizu^ehn. Unter gewissen Bedingungen
irken einige Flüsse als Reduktionsmittel, andere als Oxydationsmittel.
Einige der hierher gehörigen Salze werden scharf aasgetrocknet,
andere von -ihrem Krystallwasser Befreit angewendet. Für die
leicht in der Hieze’ zerspringenden Fossilien hingegen wählt man
die salzigeu Flußmittel in Krystallen. Sie bilden, in ihrem Kry-,
stallwasser durch di'e Hizze gelöst, eine zähe,1 das Wegspringen der
Mineraltheilchcn verhindernde', Masse. Andere nicht genug Feuchtigkeit
enthaltende Flüsse erhalten, zur Erreichung dieses Zwecks,
einen Zusaz von Wasser. Auf einen Theil - des Mineralkörpers
nehme man zwei Th.eile des Flufsmittelsoder so viel als zu der
vollkommenen Auflösung, desselben erforderlich ist. Ein Schäufel-
chen von Silber, rn der Gestalt einer geschnittenen Feder, dient
beim Aufträgen der gepulverten Fossilien und des Flufsmittels auf
die Unterlage. Entweder werden beide vorher fein gerieben, oder
man bringt kleine Stückchen des Fossils mittelst einer Zeuge in
den, schon im völllcominenen Flusse befindlichen, Zusaz (zumal
von solchen,.die leicht zerspringen) und fährt daun mit dem Zublasen
fort. Bei vörgeschriebenen Gewichtsverhältnissen (bei Prüfung
der Erden) schpielze man den Miiieralkorper mit der , zu seiner*
vollkommenen Auflösung erforderlichen , Menge des Flusses
(Borax) und sezze den Versuch, wenn zu desseu Beendigung'ein
stärkerer Wärmegrad nöthig is t, mit einem Theile der erhaltenen
Masse fort. A u f gleiche Weise verfährt man bei der Prüfung eines
Minerals auf Gehalt an Gold, Silber-, Kupfer vermittelst des (unten
verkommenden) Abtreibens mit Blei.
'Die vorzüglichsten Flufsmittel sind* folgende :
; l ) Borax; für erdartige und metallische Fossilien, als Flufs»
und zuweile» al* Reduktions - Mittel.
Er wird Vor seiner Anwendung durch allmähllges Erhizzen bis
zum Glühen in Glas verwandelt, und sodann gepulvert, oder auch
im gewöhnlichen Zustande augewendet.
2) Borax -.Salpeter; Borax, dessen überschüssiges Natron mit
Salpetersäure gesättigt worden. Ein. vortreffliches Flufsmittel
zumal fiii' metallhaltige Fossilien. Der 'Platinlöffel dient liier
als Unterlage.
3) Mikrokosmisches Salz; schmelzbares Harnsalz; (die bekannte
Verbindung aus Phosphorsäure,"Natron und Ammonium).
Ein allgemein anwendbares Flufsmittel.
4) Kohlensaures N;atrpn;,vorzüglich für kieselhaltige Fossilien.
5 ) Kohlengesäuertes Kali.
6 ) Mennige} für viele erdartige Fossilien'.
7), Salpeter; ein vorzügliches PrüfungRmittel für Inflammäbilien,
und ein gutes Flufs^jttel, , zumal für metallische Fossilien.
Auf der Platin - Unterlage anzuwenden.
8) Kieselglas ; man1 ertheilf demselben durch größeren Zusaz
von Kali die Eigenschaft leichter zu fließen. Zur Prüfung
der Metallöxyde, rücisichtlich der Färbung.
9) Phosphorsäure, im glasigen Zusunde.