
204 Fetrcfaktcnkuntle.
A. S ä u g t h i e r . e.
net waren, die eine knöcherne Scheide umgab. Zwei. Zehen
waren in der Haut verstecke. An den Hinterfüfsen bemerkt man
.ne Kralle mit einer Scheide und aufserdexn nur noch zwei
Zehen ohne Krallen.. Hier ist iiidefs nicht so v ie l Sicherheit als
bei den Vorderflifsen und es mag sich dies vielleicht anders im
Leben des Thiers verhalten haben. . Man fand keine Scham -
und keine. Sizbeine am Becken und wenn dieso Knochen nicht verloren
sind oder wenn dies1 natürlich ist, so wird das Thier dadurch
Von allen bekannten Quadrupeden unterschieden, indem eine solche’
Eigenheit nur bei dem zweizeiligen Ameisenbären aber nur
leicht angedeutat ist. Charakteristisch ist auch, für das Megathe-
, xium, dafs Schien - und Wadenbeine oben und unten miteinander
verwachsen; sind. Das. Megatherium war pflanzenfressend
und ^mochte seine starken iund scharfen vordem Krallen wohl
. vorzüglich zum Ausgraben der Wurzeln brauchen. Sein Gang
mufste langsam und gleichmäfsig seyn. - Zum Laufen, Springen
und Kriechen war es nicht geschickt. Das vollständigste und ■”
erste Gerippe von diesem Tliiere besifct das königliche Kabiriet
zu Madrit. Es fand sich 1789 an £den Ufern des Flusses Luxan,
bei der Stadt dieses Namens , .unweit Buenos-Ayres. Ein ande--
res Skelett wurde von Lima aus in das königl. K a bin et nach Madrit
im J .-1795 geschickt und ein drittes entdeckte man inx Paraguay.
Es scheint al$o, als wenn wenigstens sehr beträchtliche
Reste von drei verschiedenen Gerippen in- Spanien sich be-
findcii.
Das M e g a io n y r . In'einer Hölile der. Grafschaft Green-
Briar in Virginien traf man. auf die. Rest,« eines unbekannten
.Thiers, welche J e f f f .r so n erhielt. Nach sorgsamer Untersuchung
glich es beinahe ganz dem Megatherium, jedoch war seine Grö-.
fso verschieden > denn diq Knochen des Megatheriums sind um
. ein Drittheil gröfser als die des •— nach allen Kennzeichen ausgewachsenen
— Megalonyx. Dieses mochte die Gröfso eines vollkommenen
’ Schweizer - Ochsen gehabt haben. J e f f e r s o n gab ihm,
wegen der grofsen Krallen, den Namen Megalonyx und hielt
es für fleischfressend. ... Covi eh ., behielt den. Namen bei und erwies
,^dafs es voii Vegetabiiien gelebt, hatte.
Beide T h ie r e d a s Megatherium und das Megalonyx, sind als
zwei Arten einer Gattung von der Familie der zahnlosen zu betrachten.
Diese Gattung macht den Uebergang von den Faul-
thieren zu den Ameisenbären (F o u m i t l i e r , M y r m e c o p_h a-
g a L . ) , und sowohl die lexferen noch-lebenden als die fossilen'
Ueberreste der ersten sind bis jezt nur in Südamerika gefunden
worden.
c. F lieg en d e Säugthiere.
1. F l e d e rm a u s . Von zum Thcil sehr grofseh Arten, heifse Erdstriche
jezt bewohnenden nahe kommend. Im neuesten Fiözkalke.
Oeningen. Pappenheim. Solenhofen. " ’
O r n i.th o c ep h a i u s a n t i q u u s Sömmerrtno. Mit langem Kopfej
schnabelförmig zugespizten Kiefern, langem Halse, vierzehigen Vorder
und HinterfitfsAi und sehr verlängerter einzelner Zelte des VorderfuEes
zur Ausbreitung der Flughaut. In dem zur jüngsten Flöz-
Formation gehörigen Kalkschiefer zu Solenhbfen im oberrt Donau- - +
kreise. >
Dieses höchst merkwürdige Petrefakt ist bis jezt nur in einem ein- ‘
zigen Exemplare vorhanden , .dafs sich in der Naturalien Sammlung
der königl. Akademie der Wissenscharten zu München befindet. Coj>
E n ti beschrieb e s 'z u e r s t. E r h ie lt e i f ü r einen Fisch , Blumenbach
f ü r das v e rs te in e rte S k e le tt. eines Schwimjnyoge 's ,, ,He bm a n n f ü r die
.- Re ste eines S’a’ugthiers u n d C u v ro n f ü r eine n ic h t m e h r existiro id e ,
eigene A rt fliegende Eidechse ( r e p t i ' l e V Ó I a r i t ) . ’ d ie- e r deshalb
- P * e r o . - 'D a c 'r y l e n ennt. ' Sömmerjuno erv^ies d u r c h eine seh r
gründliche Un tersuchung des Petrefak ts selbst (C u v ie r fo lg erte blos
au s Co l l is i> Beschreibung un d Ab b ild u n g ), dafs das Original dieser
Verste in e ru n g allerdings einem SUugthiexe u n d z w a r aus d e r Ord n u n g
d e r C h i r pp t e r a angejiörte. .Cp v i e r sow o h l als au ch D ir e k to r •
•A ; v on ScHREtBERs zu W ien sin'd je z t ganz d e r Meinung S ömmer-
rxng’s *)■-— Diese, bis dahin im Leb en h o c h n ic h t en td ec k te, A rt Fledermaus
k onuht dem P t e r o p u s m i n i m u s Geoffròy St. bTil a ir e
am njiclisicn, h a tte .eine schnabelförmige Sch n au ze u n d in be id en Kie fe
rn ZühnC. Sie macht — - zumal d u rch die F o rm ihre» Schädels —
den Ueberggng von den fliegenden Säugthierpn z u den Vögeln. Jen er
ist darin dem Schädel d e r Vögel w e it äh n lich e r als selbst d e r Schädel
*) Nach einem Briefe y ■ den ich von Herrn Geh. Rath Don. Sömmerrinq
erhielti . . . . v K o p f .
des Schhäbelthiers ( O r n i t h p r h y nC h u s p a r ad o x u s >. - .
wichtig für Geologie ‘bleibt .die Erscheinung dieses, mir im r0j,:
■Zustande bekannten, und nur tropischen Geschöpfen ähnlichen, Th;,
mitten in Deutschland unter Begleitung Moiuckischer Krebse und s,
indischer Fisch« einbrechend.
d. ta g e n d e Säugthiere.
1. W V s s e r r a tt,e. -Iu der Kalkstein - Brekzie. Korsika. — Von Bjj
s e .-Ai^en. PPalscli in Böhmen. Im Kalkschiefer. Oeningen,
der Kalkstein - Brekzie. Cette.
2 • H-ase. In der Kalkstein - Brekzie. Gibraltar. — Von K a n in oh«
Arten. In 'der Kalkstein - Brekzie. Cette.
•o. A lp e n h a s e . (Eagoniys C u v x er , )
i n der Brekzie.'' Korsika.
Merkwürdig ist das stVd’l i e h e Vorkommen, der fossHen Knoj
'eines im N o r.d e n jezt heimischen Thiers ; besonders da dies «
nur im umgekehrten Verhältnisse in Hinsicht atif die Gattungen
Fall ist.
4. Eine bis jezt nicht bestimmte Art aus der Gattung der Beim
■ th ie r e (Sarigue Cuvikr — Didelpliis L.)
Im Gypse. Paris.
C u v i e r entdeckte dieses denkwürdige Petrefakt eines Tin«,
dessen Gattung gegenwärtig nur in Amerika zu Hause ist!
5. M a r d e r . I l t i » .
In Gesellschaft der Knochen des Höhlenbären.
-6 . V i V è r r e 'n '
Im G y p s e . Montmartre.
R a u b th ie re .
1. H ö h l e n b ä r . In zWei eigentümlichen, iezt nicht mehr existiri
den, Arten vorkommend. Die eine mit gewölbte* Stirn ( Un
s p e l a e u s B l u m e n b a c h ) und die andere mit flacher Stirn ([
S u s a r c t o i d e u s B l u m e n b a c h ) . Die erste Art ist die häufig
In Berghöhlen des Übergangs-, vorzüglich aber dea Höhlen-Kt
Steins. Franken ( Gaylenreuther Höhle Thüringen (Liebensteic
(-Höhle). Harz (Baumanns-, Scharzfelder Höhle}, TVestphaleh (Sb
wich bei Iserlohn in der Grafschaft Mark). Steyrisclie ,<ilpen (Gnu
Karpathen (Drachenhöhle),
Die Knochen linden sich in den Höhlen mit Kalksinter überzo»a
Oft zeigen sich in ihrer Gesellschaft Knochen von Arten Löwe
Tieger, Jaguar, Unze, Wolf, Hund, Fuchs , Schakal, Hyäne, Ilo
Marder. Die Knochen des Höhlenbären sind unter diesen aber l
weitem die häufigsten. Reste .von Seelhieren bemerkt man nie
unter ihneii.
2 . H u n d . Iu Gesellschaft, der Knochen des Höhlenbären im Gyp
Paris. In Knochen - Brekzien. Gibraltar»f.-sV Vom V y o lfe . Zuglà
mit dem Höhlenbären. ;— Vom S c h a k a l . Unter den Knochen i
Höhlenbären. — Vom F u c h s e . In Berghöhlen mit den Resten i
Höhlenbären. Fm Mergel des Heimbergs bei Göttingen. — Von l
H y ä n e .,, In Berg höhlen zugleich mit den Knochen des Höhlenbä«
und im aufgeschwenirtteii Lande. Gaylenreuther Höhle. Baumani
hölile. jiiehstädt. Kanustadt. (Mit versteinertèn Konchylien , ß
plianten- und Pferde - Knochen). Osterode. Herzberg. (In Begleite
von Elephantenknochen im Mergel.) Fouvent -le-Prieuré im ft
partement der Ober-Saone bei Gray. (Mit, Elephanten - ,und Pieri
Knochen.)
Unter den Resten, der T liie r e , Wölche sich von Vegetabiiien nähr«
und im aüfgeschwemmten Lande-.oder in Kalk - Brekzien vorko»
m en , finden sich keine Spuren v on Haubthieren, ausgenommen fl
der Hyäne. ‘So trifft man wieder unter den Raubthier - Knochen *
Berghöhlen auf keine Knochen von w.iederkäuenden Thieren, 0*
vom Pferde, Mastodonte, Elephanten, Tapir ® a. des auf?
schvyemmten Landes. .
3 . Hö h l e n l ö w e. 'In den Berghöhlen unter den Knochen des fl8'1
lenbären. — T i e g e r und J a g u a r . Knochen von ihnen uu'*1
denen- des Höhlenbären. '
f. Einhufige Säugthiere.
P f e r d .I n Kalkstein - Schicliién. Kannsladt. In der Knochen
zie des JVIittelmceres, N iz za , Ahtibes, Dalmatien etc. , auch ini V'
geschwemmten Lande am Ourcq Kanal bei Paris, zu Fouvcnf
le-P rieure , Kann stadt, — -Vom E s e l . In den Kalk - Brekzien
Arragonien (Cóncud).
g. Situgthiere mit gespaltenen Klauen. (FViederkäuends.)
Von,den Gattungen:
1. C a p r a . N äm l ic h v om S c h a f e ,
L Zoolithen. 205
A. S 3 ri s t ii i e r
O c h s e n , einer eige-
h i r s c h e , H i r s c h * ,
2. A n t i l o p e .
3. B o s . Vom A u ev o oli s e n , g em e in e n
neu Art B ü f f e l , B i s a m s t i e r e .
4. C e r v u s . Vom R i e s a n -E F e -n n , Daran
R eh e.
Nähere Bestimmmung.
V o n u n b ekannten n ich t m e h r v o rh an d e n en Arten.
Vorzüglich Köpfe mit den Hörnern, auch Knochen etc.
Das R i e s / e n -E l e n n. ( C e r v u s g.i g a n te us B lu m e n b a c h .
A l c e g i g a n te ai) Mit einem Geweihe von ausgezeichnet mächtiger
Gröfse ; nämlich vom Kopfe bis an das Ende oft acht Engl.
Fufs lang und von einer -Spizze zur ändern vierzehn Fufs abstehend.,
auch zuweilen dreihundert Pfund schwer.
Im aüfgeschwemmten Lande. Besonders in Irland. (Drunmore,
Besboi’o.i"h), doch auch in England,^ vielleicht auch in Deutsch-
land und Frankreich. .
Zwei H i r s c h - Arten.
Im aufgeschwemmten Lande. Etampes. Schonen. .
Eine ungeheure B ü f f e l -A r t . •
Im aufgeschwemmten Lande. Siberion. Die Büffel - Knochen
• kommen hie* oft mit den Resten des fossilen Elephanten und Rhinozeros
vor.
Vo n bek an n ten n o ch lebenden A rten .
Hörner, Köpfe, Knochen vom A u e r - , B is a m ' - , g em e in e n
O c h s e i t , vom H i r s c h e , D a m m h i r s c h e , R e h e , S c h a f e .
Im Oeninger Kalkschiefer. In den Kalk-Brekzien an den Küsten
des Mittelmeeres , bei Certo-o , Cette , Nizza , Antibes , Gib
raltar, Dalmatien. Ferner in den Brekzien von Arragonien
(Concud), des Jferonesischcn und Vizentinischen. Im aufgeschwemmten
Lande. Burg Tonna. Am Rheine. Paris. 'Ihal de
Iw Somme. Siberien. Nordamerika.
In den Brekzien von Gibraltar tind Dalmatic
von A n tilo p e n -A v te n .
auch Knochen
D ie Knochen in den Brekzien- des Mittelländischen Mee
d i e , w e lch e ebenso in Arrag o n ien , im Veronesischen u n d Vizentinischen
Vorkommen , stammen v o n Th ie ren , die vo n Vegetabiiien leben.
, .S ie g e h ö re n meist bekannten u n d selbst solchen Th ie ren a n , die n o ch
in d e r Gegend lebc-n, w o die fossilen Kn o ch en gefunden w e rd en .
Diese Brekzien sind vo n e in er seh r ju n g en Fo rm a tio n ,
SMugthiere m it mehr als zw e i Klauen. ( Pach yde rmen .)
1. E 1 cp lia n t d e r V o r w e l t . ('Mammut, Mammoni, Chemieng-Mammut
, Chemung - Elephant, • Elephas mammonteus .Cuvier, Elephas
primigenius B l u m e n b a c h , die Riesenknochen der Alten.) Dem Asiatischen
Elephanten ähnlicher als dem Afrikanischen, aber als eigne
Art "b.estìmmt chavakterisirt durch weit längere Alveolen der Stofs-
zähne, durch eine eigene, von der des lebenden Elephanten abweichende,
Struktur' dev Backenzähne, durch die Form der untern Kinnlade
durch eine, die von jenem übersteigende, Gröfse und durch mehrere
andere Verschiedenheiten.
Im aufgeschwemmten Lande, im Ufersande der Flüsse, Kalktuffe
Mergel, in Lehmlngern. Siberien, Kamtschatka, Deutschland
(Burg Tonna, Nngelstädt und Ballstädt, Herzberg und Osterode,
Wolfenbüttel, Kannstadt), .Frankreich (Dauphine, Paris,
Ourcq-Kanal, B o n d y ), Spanien (Madrit), Italien (Verona , Monto
Pulgnasco bei Piacenza , Rom , Neapel, Kalabrien , - Sizilien u. s. w.),
Holland, England, Schweden> Nordamerika und an vielen ändern
Orten.
Die Backenzähne ohne Zacken auf der Krone, sondern auf ihrer
Fläch« Silit geschlängelten, bandförmigen, an beiden Enden
paarweise zusammen laufenden , wellenförmigen Linien. Sie bestehen
aus vertikal liegenden,, abwechselnden Schichten von
Email und Knochen-Substanz. Die Stofszähue oft weit gekrümmter
als beim lebendem
Die Kiioclieii selten al« gjtnze Gerippo, meist zerstreut in geringer
Tiefe vorkommend;' selten allein, in den häufigsten 1 allen
,nilt fossilen Rhinozeros-, Büffel-, Pferde- ü. s. w. Kno-
n finden sich die Reste von Elephanten und ändern
öfters in oder unter Lagern, welche Seegescböpfe,
, Belemniten, Glossopetrcn, Millcporiten , Ostrazi-
Tn* Siberie
'Säugthierrn
SSntrochiten.
len' u. s. w. enthalten. Manchmal zeigen sich aber die Eicphan-
teii-Gebeine in Gesellschaft von Land- und Siifswasser- Koncliylien
wie bei Burg Tonna, Kannstadt und B o n d y . Am liäu-
Egsten sind diese fossilen Knochen auf einigen Inseln des Eismeeres.
Diese Inseln’sind aus Eis, Sand und Knochen von Elephaa-
teii., Büffeln und Rhinozeros gebildet. So die unbewohnten
Lacliow-Inseln (Perwoi, Staroi, Makrowskoi u. s. w .) an der
Mündung des Janaflusscs, zwischen der Lena und Indigirka.
Man will sogar in diesen Gegenden Reste von riesenartigen Vögel
Krallen, nämlich von der Länge einer Elle, gefunden haben.
Der sorgsamsten Untersuchung und eifrigsten .Nachforschung
sehr wü rdig ist auch eine andere 'höchst au (fallende und anziehende
Erscheinung in diesem Lande (Siberien), das überhaupt
so reich an Versteinerungen von Säitgtliieren ist, welche gegenwärtig
seinem Klima ganz fremd sind. Zuweilen trifft man
hch i die , k a lte
. Knochen , mit noch a'nsizzendem , be;
ligen Zerstörung erhaltenen, Fleische,
Tunguse entdeckte im Jahre 1799 an
in Siberien ein solches mit Fleisch, F
ganzes Thier, das noch seine Stofszâlu
uf Ekphax
e vor der sröl-.
■egenden
der Eiskä
laut und Ha
der Küste t!
ut und Haan
hatte. Es
t Eise, sank aber von Jahr zu Jahr tiefer,
zulezt auf einer Sandbank fest safs. Hier brachen die Tut
die ’Stofszähne aus, um sie zu -verkaufen und viele Thier
ten das Fleisch ab. So fand Ad a m s im Jahre l 3 ö 7 da
rippe. Es hatte noch Fleisch und umher lagen viele i
kurze und schwarze längere Haare, welche eine Mähne i
Nacken gebildet zu haben schienen. — (Beobachtung«
wohl auf ein unbekanntes Land im äufserste-ii Norden hin'
ithliche
i f dem
D ie fossilen Stofszähne unterscheiden sich wenig vom Elfenbein
und werden als solchès verarbeitet. Sie machen in Siberien
«inen Handelsartikel aus; ein Beweis, wie häufig das Vor-
kommeix der Mammuts-Knoclien daselbst ist.
Es wird aus Siberien jährlich eine beträchtliche Menge gegrabenes
Elfenbein .ausgeführt und es erscheint dort besonders
an den Ufern der Flüsse, wenn das Wasser das lockere Erd-
jL'eich untergräbt. Die Einwohner, nennen es M o m o to v a k o -
s t i d. ln Mammuts-Knochen.
In Nordamerika finden
Elephanten • Knochen, abe.
thiere.
sich allerdings
weit seltner
tach diese fossilen
ti« die von» Ohio-
Man hat nur diese ausgestorbene Art und weder vom Afrikanischen,
noch Asiatischen existireuden Elephanten Knochen im
fossilen Zustande angetroffen., (?)
!. M a s t o d o n t e . (Mastodonte Cuvxer.) Von dieser nicht mehr lebenden
Gattung hat man bis jezt die Reste von'fünf Alten entdeckt. Die merkwürdigste
unter ihnen ist
das O li i o t h
Mammut, E i e
( Das gröfse Mastodonte C u v i e r ’s , Ohio -
o h a s A m e r i c a n u s Cuvier , E l e p h a s
m a s t o d o n t u s , M a m m u t ,—@fi io t i c u m.) Ein Thier der
Vorwelt von mächtiger Gröfse, das dem Elephanten durch seinen Rüssel,
durch die Stofszähne und durch mehrere T-heile seines Knochenbaues nahe
kam, sich aber aufser ändern vorzüglich durch die Form der Backenzähne
von ihm unterschied. Diese haben nämlich zizzenförmige Tuberkeln oder
Zacken auf den Kronen, welche mit einer starken Lage von Email
.überzogen sind. Die Stofszähne sind länger und gekrümmter, auch
etwas spiralförmiger als bei dem Elephanten.
Im aufgeschwemmten Lande. Vorzüglich in Nordamerika (am Ohio
— hier oft in ganzen Gerippen — Missuri, Missisippi, Hudson), seltn
e r in Siberien, am Ural, in -der kleinen TartareL
Die Engländer und Amerikaner nannten das Ohiothier mit Unrecht
Mammut. Dieies ist ein Siberisohes Wort und wurde von
den Russen eigentlich dem fossilen Elephanten beigelegt. Durch
diese gleiche Benennung zweier verschiedener fossilen Thiere sind
häufige Verwechselungen entstanden.
Die Höhe des Ohiothiers war die eines grofsen Elephanten, aber
*s war länger als dieser. Die ebenfalls aus Elfenbein bestehenden
Stofszähne sind in doppelter Biegung gekrümmt; die kleiner« macht
dabei eine Spiralwindung. Man hat solche Stofszähne ( öder wie
man sie auch «neigentlich • nennt Hörner) bis zu zwölf Fufs grofs
gefunden. Auch wurden gerade Stofszähne entdeckt., die mau dem
F f f