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die von Ihm anfgeiührte Artenzahl leicht um das
dreifache vermehren.
Auf gleiche Welse wie die Ausscheidung der
Kelmkörner mit der Keimfruchtbildung bisweden
an denselben Stellen bald mehr bald weniger gleich-
zeltio- elntrltt und dadurch, wie ich oben erwähnt
hab”, zur Variolarienbildung führt, ist dies auch
mit der Isidlen- und Variolarienbildung unter sich
der Fall, wodurch Zustände herbeygeführi werden,
die sowohl zu den I s ldien als Va r iola-
ricn zugleich gehören, oder I s id i e n -Va r lo la -
rien elc. sind. Herr Achar ius pflegte daun eine
solche Bildung einer und derselben Flechte in beide
Gattungen zuMeizen, so wie das Entwlckelungsver-
hältuifs dieses öder jenes Exemplars, was ihm gerade
zu Händen kam, es mit sich brachte.
Auch bey der Isldienbildniig, wie ich noch
henierkeii mufs, tritt oft Degeneration des Frucht-
sloffes ein, die sich durch Mifsfärbung, gewöhnlich
schwarze Farbe, des Fruchtpareuchyms zu erkennen
giebt.
N ä h e r e B e t r a c h t u n g d e r F l e c h t e n e r z e u g u n g
a u s F r u c h t - u n d L a g e r k e im e n .
Meine Versuche und Beobachtungen über die
Fortpflanzung der Flechten erstreckten sich ihrem
belrächtlichern Theile nach über die mit einem offenen
Keimbehälter oder einer offenen Schlauchschicht
versehenen Arten. Ueber die Fortpflanzung
derjenigen, die schleimige Keimzellen in geschlossenen
Behältern enthalten, habe ich bis jetzt in dieser
Hinsicht zu keinem mich befriedigenden Aufschlufs
gelangen können. Versuche der Anzucht mit Verrucarien
und Sch r i f l f l e ch t en haben mir nicht
vollständig gelingen wollen, wie dies dagegen häufig
mit den lauhartigen Flechten der Fall war. Für
viele derselben scheint eine hautartige Bedeckung
unumgängliches Erfordernifs ihrer Entstehung zu
seyn.
Welche Zeugung die häufigere sey, die durch
Fruchtkeime oder durch Keimkörner der Lager- .
masse, läfst sich weder im allgemeinen noch von
den einzelnen Arten bestimmen. Klima und Standort
bringen hierin die mannigfaltigsten Abänderungen
hervor. Feuchte Lage befördert stets die Zeugung
durch Keimkörner, die alsdann bey den höhern
Flechlenformen in der Regel nngemeln vorherrscht,
oft die Zeugung durch Fruchlkeime gänzlich
verdrängt. In trockener Lage geht die Fort-'
pflanzung bald mehr von den Kelmfrüchien, —
oft allein von diesen — bald mehr von Lagerkeimen,
häufig von beiden fast gleichmäfsig ans. Der
Ausblldimgszustand der Flechte ist, wie sich aus
den hierüber mltgelheilten Bemerkungen von selbst
ergieht, ebenfalls von Einflufs, An stets feuchten
Stellen pflanzen sich bey uns L. parietinus L.,
aipolius Ehrh. und L. muralis Hoffm. nelist
vielen ändern oft fast ausschllefsllch durch Keinikörner
fort, an trockenen Stellen besonders ersle-
rer oft nur durch Fruchlkeime. L. saxicola Ehrh.,
L. circinnatus Pers., L. decipiens Ehrh. etc.
pflanzen sich in unsern Gegenden sehr viel häufiger
durch Fruchlkeime fort, L. haematomma
Ehrh. , L. tartareus L., L. prunastri L., L.
obscurus Ehrh. elc. dagegen mehr durch Körner-
abflng. Bey den Galicien herrscht wohl allgemein
Forlpflanzung durch Friicliikelme vor, bey
den Be ch e r f l e ch t en Verbreitung durch Keimkörner.
— Unter ändern klimatischen Verhältnissen
verhält sich die Sache aber oft anders. Im
höchsten Norden gehl die Fortpflanzung von L.