■f liJlS '!■
L. obscurus giebt auch schmallajipige Borreren,
die hreiilappige breillappige Borreren.
Borrera leucomela Ach. Syn. entwickelt
sich aus seiner Parmelia speciosa Syn. Y)\evor.
hypoleuca dieser lelztern steht schon im Uelier-
gange zur Borrere. Ich beobachtete diese Eniwlk-
kelung am Harze, wo ich vor 4 Jahren diese seltene
Hechle entdeckte, die bisher in Teutschland
nur südlich gefunden ist, uud eigentlich in wärmern
Climalen ihre Hauplverbreiluug hat *).
11. D i e s e l h e Fl e ch tenar t
in den Gat tungen P a rm e l i a und Co r n i c
u l a r i a , '— in den Gattungen C o r n i c u l
a r i a uud C e t r a r i a .
Bey meinem letztem vor vier Jahren Statt gehabten
Aufenthalte am^Oberharze, führten mich
meine Beobachtungen zur Entdeckung der bisher
wohl kaum geahndeten Entslehungsweise derjenigen
iadenförmigen und strauchartigen Hechten, deren
Lagerform ich zu Anfänge dieses Aufsatzes,
durch t ha ll us filamen t o s u s et f r u t i c u l o s u s
spur ius bezeichnet habe.
*) Mit dieser Nachweisung der Entstehung der
B o r r e r e n des Herrn A c h a r i u s glaube ich denn
auch meine dem englischen Botaniker gCAvidmete
Gattung Borrera P r i m . Fl . Es s eq. p. 79, die der
Herr Prof. S p r e n g e l in der jetzt erschienenen
neuen Ausgabe des Systema vegetabiliiim nebst den
Charakteren der verwandten Gattungen D io d ia
und Spermacoce meiner Auseinandersetzung nach
zwar angenommen, den Namen Borrera aber in
Bigelowui umgeändert hat, vindiciren zu dürfen.
Ich wähle zur nähern Nachweisung dieser Ent-
slehuug für jede jener Lagerformen eiu Beysplel.
Ai^ den bekannten Hirschhörnern des Brockens
war es, wo ich entdeckte, dafs P a rm e l ia s ty g ia
Ach. Syn. {L . s ty g iu s L.) und C o r n ic u la r ia la -
11 a t a ct. Ach, Syu. *) eine und dieselbe Fleclue
sind. Aid' der Achtennannshöhe bestätigte sie sich
Aviederlioll, und nachher habe ich auch iu Herba-
rleu Exemplare gefunden, an deueu sie sich veifol-
geu liei's. Die Umwandeluug erfolgt auf dem em-
l'achen Wege überhand nehmeuder Verschmälerung
der Laziuien, die in slielrunde Bildung übergeht
wenn die Breite so sehr abnimmt, dals sie der
Dicke gleich kommt. Die runden Faden wuchern
daun oft in mannigfaltigen Krümmungen fort uud
bilden nicht selten dichte kleine Rasen. Sehr häufig
hiulen die fadenförmigen Verläugeruugeu von
den Mullerlazinlen ab, verwachsen auch wohl mit
ändern Elechten, Moosen etc. Dieserhalb sowohl
als auch der doppelseitigen Fortpflanzung wegen
findet man oft Exemplare der C o r n i c u l a r i a , die
ihren Ursprung nicht entfernt verrathen. Die Bildung
der iadenförmigen Laziuien tritt bisw'cilen
ganz einzeln ein, sie trennen sich alsdann leicht am
Punkte ihres Ursprungs, und hängen zw'lscheu deu
Lappen der P a rm e l ia s t y g i a , verwaclyeu auch
oft wieder an verschiedenen Stellen mit diesen. In
ändern Fällen sieht man aber auch die sämmdlcheu
Eudlappen der P . s t y g ia fingerförmig in vielfach
getheille Cornlculatienäsle auslauien. Aul solche
Weise bilden nun gar manche andere Hechten eine
varíelas f ilame n t o s a , die als eigene Arten au-
*) Die var . ß a l p i c o l a {L . reticulatus W u l f . )
kenne ich nicht; sie hat wahrscheinlich eine ganz
andere Entstehung.
nmÍ íI
9Í
f
II:
ri
Iá4
, ,
dl;
i i
te
ib-: