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Aus der lockern Vereinigung der sphäroidi-
scheu Zellen zu freyen Körnchen ( c o n t e x tu s
granulosus 1. leprosus) entsteht das pulve r
ig e Lager — thal lus pulv e r a c eu s •—.
Durch das Zusammentreten sphäroidischer Zellen
zu einer bald zartem membrauösen, bald starkem
knorpelarligen Verbreitung (contextus cart i -
la g in e u s ) , unter der sich gleichzeitig eine aus
Körnern und sphäroidischen Zellen bestehende lockere
Schicht einfindet, entsteht das häut ige oder
r indige Lage r — thal lus membranaceus
1. c rus tac eus —. Durch den Zutritt der länglichen
oder Faserzellen im rindigen Lager entstehen
die den höhern Pflanzen analogen Formen des
lauhar t igen Lagers ■— thal lus f r o n d o -
sus —. Es erscheint nach der verschiedenen Vereinigung
der länglichen Zellen blat tart ig ■— fol
iac eus i— , s t rauchar t ig — f ru l i c u lo -
sus — , und fadenfö rmig — f i lamen to -
sus ■—. Die erstere Bildung folgt dem seitlichen
Zusammentreten der Zellen zur Fläche | sie sind
entweder locker verweht und bestehen dann gewöhnlich
aus zarten Rörchen ( c on t e x tu s s tup-
peus ) , oder sind zu einer, der aus vereinigten
runden Zellen gebildeten rindigen Schicht gleichenden
Substanz zusammengewachsen. Treten langgestreckte
mehrenlheils gefüllte Faserzellen in kreisförmiger
Aneinanderlagerung zu einer dichtfaserigen Substanz
( contextus dense f ibrosus ) zusammen, so
sehen wir, den strauchartigen Gewächsen ähnliche,
slielrunde Formen entstehen. Erfolgt die Vereinigung
nach derselben Richtung in einem höhern
Grade der Dichtigkeit, indem die Zellen zu einem
sehnenartigen Millelkörper (contextus chorda-
c eus ) zusammenschmelzen, so entsteht das fadenförmige
Lager.
Pulveriges Lager.
Das pulverige Lager, die unterste und einfachste
Form der Flechtenbildimg, ist von gleichförmiger
Struktur und übereinstimmender äufserer
Be schaf fenhe i t . Es besteht aus frey uebcn
und auf einander liegenden sphäroidischen Körnern,
die durch lockere Zusammenhäufung irregulair runder
Zellen gebildet, gewöhnlich in unbestimmt begrenztem
Raum ihren Boden bedecken. Sie sind
bald sehr klein, und dann fast staubartig, bald erscheinen
sie, als bestimmt zu unterscheidende, grö-
fsere Kügelchen. Zarte, einfache, und ungegliederte
Fasern treten im letztem Fall hier und da
mit ihren Spitzen aus der unebenen Oberfläche der
Körnchen hervor. Sie entstehen durch eintreienden
Längenwachslhum einzelner, gewöhnlich gegen das
Zentrum zu liegender Zellen, und befördern das
Anhängen der Körnchen am Boden, so wie den
gegenseitigen Zusammenhang derselben unter sich.
Verschiedenen Arten der Flechten dieser Ablhellung
fehlen diese Fäserchen gänzlich, bey ändern finden
sie sich häufig. Wo sie als Ausnahme in gröfserer
Menge Vorkommen, z. B. hey Lepraria chlorina
Ach. werden sie Ursache einer polsterförmigen
Anhäufung des Lagers.
Die Zellen selbst bestehen aus einer texturlosen
durchscheinenden Membran. Sie sind, wie
man bey sehr starker Vergröfserung wahrnimmt,
bald mehr bald minder durch einen, ihrer Innern
Wand allhängenden, getrübten Niederschlag gefärbt.
In der Regel ist diese Färbung grün, geht aber,
wenn das Lager sich frey auf der Oberfläche seines
Bodens ausbildet, im Umfange der Körnchen,
besonders in der obern der Lichtwirkung ausge-
selzien Schicht, durch Aushlelchung verloren. Die