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 ten.  So  viel  ist  schon  jetzt  gewifs^  dafs  die  Zahl  
 der  Edechlen  nherhaiipt  im  Vergleich  mit  den  verwandten  
 Familien,  namenllich  den  Scliwämmen  sehr  
 gering,  die  Verbreitung  der  wenigen  Arten  dagegen  
 sehr  viel  ausgedehnter  ist. 
 9.  Di e s e lbe   F l ech t e n a r t  
 in  den  Gat tungen  L e c i d e a   und  Co l lem 
 a . 
 Lecidea  microphylla  Ach.  Syn.  und  Co/-  
 lema nigriim  '\h '\d.  gehören  zu  einer nnd  derselben  
 in  ihrer  Lappenbildnug  sehr  polymori)hcn  Flechte,  
 wie dies Herr Prof.  Flörke  (Nro.  25  seiner Samml.)  
 bereits  nachgewiesen  hat.  Fortgesetzte  Beobachtungen  
 werden  ergeben,  dafs  noch  einige  zur  Verwandtschaft  
 der erstern  gehörige Lecideen  ebenfalls  
 hierher  gezogen  werden  müssen  obgleich  sie  bey  
 Herrn  Acharius   weit  davon  entfernt  stehen. 
 IV :  i ' l M   !*' fl 
 'telili. 
 10.  Di e s e l be   Flech t e n ar t   
 i n  den  Gatt ungen  P a rm e l i a   uud  B o r r 
 e r a ,   —  in  den  Gatt ungen  P a rm e l i a ,   L e c 
 a n o r a   und  Bo r r e r a . 
 Lichen stellaris  den  Linne'  zuerst  in  der  Fl.  
 snecica  ed.  1.  Nro 950 erwähnt und  pag.  1611  in  
 den  Spec.   pl.  ed. 2.  aufführt,  (Dill.  Hist.  muse,  
 t.  24.  f.  70.  Hoffm.   Enum.   t.  13.  f.  1.  2.)  dessen  
 breülappigere  Form  nachher  unter  dem  Namen  L.  
 aipolius  Ehrh.   bekannt  geworden  ist,  giebt  mir  
 Gelegenheit  die Bildungsweise  der  Bor re ren  [Borrera  
 Ach.)  zn  erläutern,  die  ich  bereits  vor  8  
 Jahren  im  Paderhornschen  entdeckte,  und  die  mich  
 später  veranlafste,  in  den  Prim.  Fl.  Ess equeho -  
 eusis   zu  erklären,  dafs  die  kdechiengattung  Borrera  
 nicht  bestehen  könne,  weslialb  ich  eine  andere  
 Gallung  meinem  verehrten  Freunde  widmete. 
 Linne'   beschreibt diese Flechte im kleinern Zustande  
 und  mit  schmälern  radienförmig  gerichteten  
 Lazlnien,  wie  sie  besonders  häufig  an  jungen  Obst-  
 häumen  auch  an  Brettern  vorkommt;  Herr  Acharius  
 nennt  sie_  daun  Parmelia  stellaris  Syn.  
 Gröfser,  mit  breitem ,  flachei n,  sich  gegenseitig  berührenden  
 Lappen,  nannte  sie  Ehiriiart  Dec.   
 crypt.  Nro  197,  wie  gesagt,  L.  aipolius,  Hoffm!   
 Enum.   p.  73  L.  stellariformis,  und Herr  Acharius  
 Parmelia  aipolia  Syn. 
 Mit  diesem  L.  stellares  L.,  oder  Z.  aipolius  
 Ehrh.   ist  nun  Borrera tenella  Ach. Syn.  ein 
 und  dasselbe  Gewächs.  Sie  stellt  nur  einen  zur 
 Fortpflanzung  in  Beziehung  stehenden  Zustand  desselben  
 dar.  Die Umwandeluug  ei folgt  auf  folgende  
 Weise.  Die  Lazinien  lösen  sieh  vom  Substrat,  uud  
 ricluen  sich  mit  ilirein  vordem Theile  aufwärts,  die  
 nach  den  Rändern  zn  stehenden  Haftläseru  folgen  
 derselben  Richtung,  indem  sie  sich  aufwärts  sper-  
 len,   zum  Theil  eulfärbeu und  ui  Zilien  auswach— 
 sen,  bald  darauf  blähen  sich  die Laziuien  gegen 
 die  Spitze  hin,  reifsen  am  Räude  derselben  auf  
 und  streuen  ihre  grüne  Körnerscliicht  als  Keimpulver  
 aus,  wodurch  die  griiulich-bläuliche  Farbe der  
 Endigungen  in  die  bläulichAveifse  übergeht.  Dann  
 ist  die  Umwandeluug  vollendet.  Aus  den  Keim-  
 köruern  enlstehen  junge  Pflänzchen,  die  oft  schon  
 vorn  ersten  Enlstehen  au,  die  vou  der  Mutterpflanze  
 erhaltene  Neigung  zur  aufsirebeudeu  Rich- 
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