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Eine iu den Kalkgebirgen Frankreicbs und der
Schweiz verbreitete, aber auch in Teutschland vorkommende
Flechte, deren Verhältnifs zum oben
erwähnten Lichen scruposus ich hier unberührt
lasse, nannte V i l la r s L. ocellatus. Im jungen
Zustande nennt ihn Herr Achari us Gyalecta
cretacea Syn., im mehr entwickelten Zustande Z7/’-
ceolaria gypsacea Syn. und w'enn das Lager
weniger ausgebildet ist U. diacopsis Syn. *), im
hohem Alter endlich, wenn die Keimfrüchte sich
sehr erweitert haben, Lecanora Villarsii Syu.
7. Diesel b e Fl e ch tena r t
in den Gat tungen L e c a n o r a und L e c
i d e a .
T-iichert einereo-fuscus Web. (dessen älterer
und passenderer Name Z. ferrugineus Huds. ist)
gehört zu den Flechten, deren Lager sich Unter
der Epidermis entwickelt und mit dieser veiwächst,
wenn sie sich, wie an Büchen der Fall ist, nicht
auflöset. Das Lager ist alsdann grau, glatt und im
Alter rissig, auf Stein aber, besonders auf solchem,
der eine lose zerreibliche Oberfläche hat, die wie
ich seines Orts erw'ähnt habe, auf Zersetzung der
Kortikalschicht der Flechte einwdrkt, bald mehr
bald weniger weinsteinartig - staubigl, oft am Rande
etwas effigurirt von grau-w'eifslicher oder hläulich-
welfser Farbe. Die Keimfrüchte gehören der Gattung
P a te lla ria an. Sie nehmen daher einen he-
■*‘) Ich mufs bemerken, dafs TTerr A c h a r i u s auch
einen ähnlichen Zustaud der Urceolaria contorta
Fl. für U. diacapsis verschickt hat; die englische
Pflanze ist namentlich diejenige, die zu Z. ocd-
latus V i l l . gehört.
merkbaren Theil Lagerstoff zu ihrer Bildung auf,
der späterhin die Färbung der Schlauchschicht au-
nimmt. Diese Aufnahme ist bey allen Hechten der
Art immer um so bemerkbarer, je pulveriger der
Zustand des Lagers ist, w'eil mit ihm, wenn er
von Zersetzung herrührt, stets w'elfsHche Farbe ln
Verbindung steht. Auf Stein ist diese Aufnahme
des Lagerstoffs daher bey, einer Flechte die auf
der Baumrinde unter der Epidermis entspringt bemerklicher
als auf diesem letztem Standorte, wo
die hornarlige Beschaffenheit und die dunklere Färbung
des mit der E[)idermis verwachsenen Lager-
siöffs sie oft kaum sichtlich werden läfst. — Die
Keimfrüchte des L. ferrugineus haben bekanntlich
eine orangen-rostroihe i ’arbe, die aber häufig in
das Rothhraune und Schwarzbraune übergeht.
Herr Achari us nennt diese Hechte in ihrem
gew'öhiillchen Zustande an Bäumen Lecidea cinereo
fusca Syn. {P a te lla ria cinereo-fusca und
P. ferruginea Hoffm. PI. lieh. t. 12. f. 1. uud
t. 35. f. 1. Verruc. ferruginea germ. p. 177. *)),
mit dunkler gefärbten Keimfrüchten sow'ohl auf
Bäumen als auf glattem Stein, wo die Kortikalschicht
sich weniger auflöset, Lecidea caesio-ru fa
Syn. und auf gezimmertem Holze, wo die Aufnahme
des Lagerstoffs öfters schon hcnierkbarer
wird, L ecidea arnmiospila Syn. **), wenn die
Kruste aber auf der Witterung exponirten Feuersteinen
schwärzlich geworden •— oder mit Byssus
an tiqu ita tis angeflogen ist, Lecidea a tr o - f ia v a
Vi', S, d. i {¿1 J*
*) Mit Ausschlufs der W o r te in der Anmerkung
“ crustam sed rarius etiam lutescentem ohservavi”
die zu I,. salicinus S c h r a d . gehören.
**;) Nach Ausweise lappländischer Exemplare von
' a h 1 e n h e rÖ ‘